New Jersey Devils Introduce Sheldon Keefe

Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32-in-32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den New Jersey Devils

Schlägt Königstransfer Markstrom ein wie erhofft?

Über Jahre prägte Martin Brodeur die Franchise als Elite-Goalie. Nach dessen Ära in New Jersey versuchten zahlreiche Torhüter, in seine Fußstapfen zu treten. Am besten gelang das noch Cory Schneider. Seit fünf, sechs Jahren fahnden die Devils erfolglos nach einer neuen Nummer 1. Alleine in der abgelaufenen Saison 2023/24 wurden fünf unterschiedliche Keeper ausprobiert (Vitek Vanecek, Nico Daws, Akira Schmid, Jake Allen, Kaapo Kahkonen). 

In diesem Sommer gelang den Verantwortlichen in Newark aber ein echter Transfercoup: Mit Jacob Markstrom akquirierte New Jersey einen neuen Hoffnungsträger zwischen den Pfosten. Der 34-jährige Schwede kam im Austausch für die Verteidiger Kevin Bahl sowie einen Erstrunden-Pick beim NHL Draft 2025 von den Calgary Flames.

„Das wird eine große Herausforderung“, sagte Markstrom nach dem Trade. „Es ist ein großes Team mit hohen Erwartungen. Es wird also Druck geben. Ich weiß aber, was von mir erwartet wird und möchte einfach noch Spiele gewinnen. Wenn wir nicht gewinnen, bin ich selbst mein schärfster Kritiker.“

In den vergangenen vier Jahren bei den Flames wies der ruhige 1,97-Meter-Hüne Fangquoten von 90,4 (2020/21), 92,9 (2021/22), 89,2 (2022/23) und 90,5 Prozent (2023/24) aus. Markstrom möchte bei den Devils nun an seine Zeiten bei den Vancouver Canucks anknüpfen, wo er in seinen letzten drei Jahren als Starter Fangquoten von 91,8 (2019/20), und 91,2 Prozent (2018/19 und 2017/18) hatte.

Tritt Markstrom also in die Fußstapfen von Brodeur?

„Direkt nach dem Trade habe ich eine Textnachricht von ihm bekommen“, plauderte Markstrom aus dem Nähkästchen. „Wir werden uns also sicher mal unterhalten.“

CGY@NSH: Markstrom zeigt Serie von Schlüsselsaves

Macht Keefe die Devils zu einem Cup-Contender?

Mit Shelden Keefe als neuen Headcoach gehen die Devils neue Wege. „Sheldon stand ganz oben auf meiner Liste, als er verfügbar wurde. Ich habe mich sehr gefreut, als er einverstanden war, ein Teil dessen zu werden, was wir hier aufbauen“, sagte New Jerseys General Manager Tom Fitzgerald. „Sheldon ist ein hervorragender Kommunikator, der an eine enge Zusammenarbeit glaubt. Mit seinen Erfahrungen wird er uns zu einem Stanley-Cup-Kandidaten machen.“

Keefe war in den letzten fünf Jahren Trainer bei den Toronto Maple Leafs und führte diese stets in die Stanley Cup Playoffs. Allerdings konnte er nur eine einzige Playoff-Serie gewinnen (Playoffs 2023, 1. Runde, 4-2 gegen Tampa Bay Lightning). Wohlgemerkt trotz einer mit Superstars wie Auston Matthews, Mitchell Marner, John Tavares oder Morgen Rielly gespickten Mannschaft.

Der Tapetenwechsel raus aus dem kritisch beäugten Toronto und rein in das eher gemäßigte Newark könnte sowohl bei Keefe selbst, als auch bei der Mannschaft neue Energien und Synergien freisetzen.

„Ich habe die Chance bekommen, dieses junge, dynamische Team anzuführen“, so Keefe. „Dieses Potenzial zu entfesseln, ist sehr attraktiv für mich.“

Sheldon Keefe NJD presser photo

Zahlt sich der Umbau auf eine große und schwere Abwehr aus?

Trotz der Qualität im Kader stellte New Jersey zuletzt die fünftschlechteste Defensive in der NHL (durchschnittlich 3,43 Gegentore/Spiel; gleichauf mit den Montreal Canadiens und Ottawa Senators). Klar, dass GM Fitzgerald auch diese Baustelle im Sommer angehen musste. Seine Antwort auf Probleme aus der Vorsaison: Neue große und schwere Verteidiger, die auch in den Stanley Cup Playoffs mit ihrer Physis einen Einschlag haben werden.

Also sicherten sich die Devils die Dienste von Brett Pesce (1,91 Meter, 93 Kilogramm; Carolina Hurricanes), Brenden Dillon (1,93 Meter, 102 Kilogramm; Winnipeg Jets) und Johnathan Kovacevic (1,95 Meter, 99 Kilogramm; Montreal Canadiens). 

Sie sollen auch dafür sorgen, dass New Jersey bessere Checking-Zahlen bekommt, die Devils dem Gegner besser unter die Haut gehen und robuster in den Playoffs auftreten. 2023/24 waren es in 82 Spielen nur 1667 Hits, was den 26. Rang von 32 Teams bedeutete. 

Mit Dougie Hamilton (1,97 Meter, 102 Kilogramm) und dem Schweizer Jonas Siegenthaler (1,89 Meter, 99 Kilogramm) weiß New Jersey zwei weitere kräftige Verteidiger in ihren Reihen. Interessant wird sein, wie Keefe seine Abwehr-Paare zusammenstellt, immerhin verfügt er mit Luke Hughes (1,88 Meter, 83 Kilogramm) und Simon Nemec (1,85 Meter, 86 Kilogramm) auch über zwei junge, hochtalentierte, mobile, schnelle und offensiv-orientierte Verteidiger.

Auf dem Papier zählen die Devils zu den Teams mit den spannendsten Defensiv-Corps in der NHL. Gut möglich, dass die Schwäche aus dem Vorjahr in der kommenden Saison zur großen Stärke wird.

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