Der Titelverteidiger ist voll im Soll. Nach der 1:3-Heimniederlage gegen die Carolina Hurricanes zum Start in das neue Jahr demonstrierten die Florida Panthers gleich am nächsten Abend die Stärke und das Selbstbewusstsein, die sie in der vergangenen Saison zum Titel geführt haben. Am Freitagabend gewann die Mannschaft von Trainer Paul Maurice in der Amerant Bank Arena 3:2 nach Penaltyschießen gegen die Pittsburgh Penguins. Dabei konnten sich die Panthers vor allem auf ihren Ersatztorwart verlassen.

Es gehört mittlerweile schon zum Standard in der NHL, dass die Teams in manchen Wochen zwei Spiele an aufeinanderfolgenden Abenden haben. Bei den Panthers war das in dieser Saison schon fünfmal der Fall. Und die Statistik beweist, dass die Mannschaft mit dieser Situation sehr gut umgehen kann. Viermal ging sie im zweiten Spiel als Sieger vom Eis, nur einmal als Verlierer. Es ist also kein Wunder, dass Sam Reinhart und Co. gegen Pittsburgh die richtige Antwort nach der Pleite gegen die Hurricanes gefunden haben.

PIT@FLA: Lundell beschert Panthers Shootout-Sieg

Maurice zufrieden

„Ein paar der Jungs hatten ein bisschen zu kämpfen. Es war nicht immer leicht für uns. Aber die Stimmung auf der Bank war gut, die Jungs haben sich gegenseitig angefeuert. Wir haben hart gekämpft und, klar, auch den einen oder anderen Fehler gemacht“, meinte Maurice nach der Partie. Doch unterm Strich zeigte sich der Übungsleiter zufrieden mit dem Ausgang des Spiels. Er sei glücklich über den Sieg. „Es war nicht einfach für uns, gerade mit dem zweiten Spiel gleich am nächsten Tag.“ Die Penguins seien ein stolzes Team, das schon Titel gewonnen habe. „Und sie konnten sich unser Spiel am Tag davor ansehen. Ich nehme den Sieg im Penaltyschießen gerne, werde mich sicher nicht dafür entschuldigen, wie wir die zwei Punkte bekommen haben.“

Dass es zwei Punkte geworden sind, lag vor allem an Spencer Knight. Der Keeper, der die klare Nummer zwei hinter Sergei Bobrovsky ist, zeigte in seinem 15. Einsatz und 14. Start (7-6-1) in dieser Saison einmal mehr, dass auf ihn Verlass ist, wenn er gebraucht wird. Und das mit gerade einmal 23 Jahren. „Er hat ein paar richtig starke Saves gezeigt“, lobte Maurice seinen Torwart. Das sei sehr wichtig für den Spieler selbst, aber auch für das Team gewesen. „Ich freue mich für ihn. Es ist gut, wenn er sich da draußen wohlfühlt, gerade mit neun, zehn Back-to-back-Situationen, die wir in dieser Saison haben.“ Am späten 2:2 der Penguins sei Knight schuldlos gewesen. „Durch das Spiel hat er wieder etwas mehr an Reife dazugewonnen.“ 29 Paraden hatte der US-Amerikaner am Ende in seiner Statistik stehen.

Knight bescheiden

Und er machte auch im Shootout eine sehr gute Figur. Er entschärfte die Versuche von Rickard Rakell und Sidney Crosby und legte damit den Grundstein für den Zusatzpunkt. Und da Sam Reinhart sowie Anton Lundell jeweils Tristan Jarry im Tor der Penguins überwanden, ging dieser Punkt an die Gastgeber. „Ich habe einfach versucht, im Spiel zu bleiben. Jedes Team in der Liga hat viel Talent in der Offensive. Und bei den Penguins spielen ein paar der besten Angreifer der Welt“, meinte Knight. Gegen Crosby im Penaltyschießen ranzumüssen, sei schon cool gewesen. „Als Jugendlicher habe ich ihn im Fernsehen gesehen. Er ist ein außergewöhnlicher Spieler. Auf dem gleichen Eis wie er zu stehen, ist sehr cool und eine Ehre.“

Gustav Forsling brachte die Panthers nach 36 Sekunden im zweiten Drittel 1:0 in Führung. Sam Reinhart und Aleksander Barkov leisteten die Vorarbeit. Und das zum 24. Mal in dieser Konstellation. Leisten die beiden beim nächsten Mal gemeinsam die Vorarbeit, haben sie in der Geschichte der Panthers Scott Mellanby und Rob Niedermayer eingeholt, die in dieser Statistik Platz sieben belegen. Bis zu Platz eins braucht es aber noch ein wenig. Diesen belegt Barkov mit Jonathan Huberdeau (73).

Crosbys Ausgleich

Das 1:1 (32.) war dann Chefsache. Crosby war für die Gäste in Überzahl erfolgreich. Es war der 30. Treffer in seiner Karriere gegen die Panthers, womit Florida die sechste Franchise ist, gegen die er diese Marke erreicht hat. Von den aktiven Spielern erzielte lediglich Alex Ovechkin (13) gegen mehr Franchises 30 Treffer. Es war außerdem Crosbys zwölftes Powerplaytor gegen die Panthers. So viele hat er auch gegen die New York Islanders geschossen. Nur gegen die Philadelphia Flyers (18) und die Washington Capitals (14) war er öfter in Überzahl erfolgreich.

PIT@FLA: Rust legt Crosby ein PPG vor

Matthew Tkachuk sorgte im Schlussabschnitt bei Überzahl für die erneute Führung der Gastgeber (49.). Doch diese hielt nicht bis zur Schlusssirene. 40 Sekunden vor dem Ende war eben Rakell zur Stelle und schickte das Spiel in die Verlängerung. „Es war ein enges Match. Wir wussten, dass es nach dem Spiel am Tag zuvor so sein würde. Wir haben eine gute Leistung gezeigt. Wir hätten es natürlich gerne ohne Penaltyschießen gewonnen“, befand Tkachuk. Aber die Penguins hätten ein paar unglaublich gute Spieler in ihren Reihen. „Und sie kämpfen um die Wild-Card-Plätze.“ Pittsburgh ist mit 40 Zählern punktgleich mit den Ottawa Senators, die in der Eastern Conference auf dem zweiten Wild-Card-Platz stehen.

Mit den beiden Wild-Card-Positionen müssen sich die Panthers nach Lage der Dinge nicht befassen. Sie haben nach 40 Spielen 50 Punkte auf dem Konto und stehen damit punktgleich mit den Toronto Maple Leafs an der Spitze der Atlantic Division. Mit unter anderem acht Auswärtspartien, darunter vier an der Westküste, wartet allerdings noch ein anspruchsvoller Januar auf die Mannschaft von Maurice. Darunter sind auch noch zwei Situationen, in denen die Panthers an zwei aufeinanderfolgenden Tagen aufs Eis müssen. Angst muss ihnen das keine machen. Sie haben bereits hinlänglich bewiesen, dass sie damit sehr gut umgehen können.

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