Nikita Zadorov, Elias Lindholm

Die Boston Bruins haben am ersten Tag der Free Agency zwei Schlüsselspieler verpflichtet: Mit Elias Lindholm kommt ein Top-Center, mit Nikita Zadorov ein großgewachsener Verteidiger. Beide trugen bis zuletzt das Trikot der Vancouver Canucks und wechselten als Unrestricted Free Agents nach Massachusetts. Dort könnten die Neuzugänge in die großen Fußstapfen ihrer Vorbilder Patrice Bergeron und Zdena Chara treten.

Lindholm scheut Vergleiche mit Bergeron, blickt aber zu ihm auf

Ein Jahr nachdem Bergeron sein Karriereende erklärt hatte, angelten sich die Bruins mit Lindholm einen potenziellen Nummer-1-Center. 

„Als Boston ins Rennen eingestiegen ist, war es eine einfache Entscheidung für mich“, erklärte der 29-jährige Schwede. „Einem Original-Six-Team und einer Organisation mit so viel Geschichte beizutreten ist spannend für mich. Meine Familie und ich freuen uns darauf.“

Lindholm kann bereits auf elf Spielzeiten in der NHL zurückblicken. Dort schnürte er bereits die Schlittschuhe für die Carolina Hurricanes, Calgary Flames und Vancouver Canucks. Mag heißen: Lindholm kennt Bergeron als vielen direkten Duellen und weiß daher, wie groß dessen Fußstapfen sind. 

„Ich spiele schon lange in der Liga und habe immer zu Bergeron aufgeschaut, so oft ich konnte“, sagt Lindholm. „Ich will mich nicht mit ihm vergleichen, aber ich glaube schon, dass ich ein bisschen was von dem einbringen kann, wofür auch er stand. Ich will mein Spiel spielen und wieder der Spieler werden, von dem ich weiß was er kann, und dem Team helfen, einen Stanley Cup zu gewinnen.“

VAN@EDM R2, Sp3: Lindholm schießt sein zweites PPG des Spiels

Der 1,84 Meter große Rechtsschütze hat seinen neuen Klub schon in den Stanley Cup Playoffs genau verfolgt.

„Es hat nicht viel gefehlt“, findet Lindholm und erklärt, warum: „Sie haben es Florida schwer gemacht. Sie haben viele gute Spieler, einen guten Torwart eine gute Verteidigung. Ich habe das Gefühl, dass sie alles haben, was es braucht. Für mich geht es darum, zu meinem Spiel zu finden, mich zu verbessern, damit wir unsere Ziele erreichen.“

Lindholm könnte etwa in einer Reihe neben David Pastrnak spielen. Ein hart-arbeitender und spielmachender Schwede neben einem torgefährlichen Tschen, das könnte gut passen.

„Er ist einer der Top-Spieler der Liga“, sagt Lindholm über Pastrnak. „Mal schauen, was passiert. Falls es eine Möglichkeit gibt, neben ihn aufzulaufen, dann würde mich das freuen. Er ist ein besonderer Spieler, der weiß, wo das Tor steht. Ich habe aber noch nicht darüber nachgedacht und freue mich einfach nur, ein Teil dieser Mannschaft zu sein. Ich kann kaum erwarten, hier anzukommen und mich einzufügen.“

Bei seinem Start in Boston trifft Elias Lindholm auf Landsmann und Namensvetter Hampus Lindholm. „Wir kennen uns schon, denn wir haben schon ein paar Jahre in der Nationalmannschaft zusammengespielt. Er hat mir auch eine Textnachricht geschickt“, lacht der Neuzugang.

Noch besser aber kennt Lindholm Zadorov, der zuletzt gemeinsam mit ihm in Calgary und Vancouver gespielt hatte.

„Es scheint, als wären wir uns gegenseitig gefolgt. Wenn du in einen neuen Klub kommst, dann ist es schön, wenn du schon jemanden kennst. Er kann uns mit seiner Präsenz und seiner Größe weiterhelfen. Er passt gut zu uns.“

Zadorov will nun nicht mehr „Big Z“ sein

Auch für Zadorov ist der Wechsel zu den Bruins etwas ganz Besonderes. „Wo fange ich an?“, antwortet der 29-jährige Russe auf die Frage, auf was er sich in Boston freue und antwortet dann mit einem breiten Grinsen: „Die Kultur in dieser Organisation. Wir Spieler tauschen uns ja immer aus und ich habe nie ein schlechtes Wort über die Bruins gehört. Als ich von ihrem Interesse erfahren habe, musste ich gar nicht nachdenken. Boston war schon mein Leben lang ganz oben auf meiner Wunschliste. Es ist ein unglaublicher Klub, ein Original-Six-Team. Der Bruins-Stil hat mir immer gefallen. Mein zweites NHL-Spiel war damals gegen Boston und sie hatten diese großen Spieler wie Chara, Bergeron, Lucic und Horton. Ich wusste damals schon, dass ich gut zu den Bruins passen würde. Ich bin dankbar, dass ich jetzt diese Chance bekomme und freue mich darauf, hier anzufangen.“

EDM@VAN R2, Gm2: Zadorov trifft aus einem absurden Winkel

Verbindungen zu Zdeno Chara sind natürlich schnell hergestellt. Immerhin misst Zadorov 1,97 Meter und bringt 107 Kilogramm auf die Waage. Oder anders gesagt: Nach dem Abgang von Hüne Chara (2,05 Meter, 113 Kilogramm) im Jahr 2020 haben die Bruins nun wieder einen großen Verteidiger, der für wuchtiges Körperspiel steht.

„In meinen letzten Mannschaften wurde ich immer ‚Big Z‘ genannt. Bitte macht das jetzt nicht mehr!“, lacht Zadorov. „Ich bin nicht einmal halb so gut wie er. Er ist einer der besten Verteidiger aller Zeiten. Er war eines meiner Vorbilder als ich ein Kind war, mit seiner Größe, seinem physischen Spiel und wie er als Führungsspieler voranging. Ich kann viel von ihm lernen.“

Der Linksschütze will aber nicht nur auf seine Physis reduziert werden, sondern will sich auch in die Angriffe mit einschalten.

„Die Liga hat sich hin zu kleineren und schnelleren Verteidigern verändert. Natürlich ist die Defensivarbeit mein Kerngebiet, ich kann körperlich spielen und es dem Gegner schwer machen. Ich denke aber schon, dass ich auch etwas zur Offensive beitragen, skaten und Tore schießen kann“, glaubt Zadorov. „Ich denke, dass ich von Jahr zu Jahr besser wurde. Ich habe viel von meinen Trainern gelernt und an den Details gearbeitet.“

General Manager Don Sweeney gelang also ein Free-Agent-Coup mit gleich zwei Spielern, die sich mit Haut und Haaren mit Boston und den Bruins identifizieren.

„Die Stadt ist vielleicht die beste Sport-Stadt in den USA. Sie haben Teams mit so viel Geschichte. Es ist eine Stadt voller Gewinner“, schwärmt Zadorov. „Die Fans erwarten jedes Jahr, dass du gewinnst. Ich freue mich, in einem großen Markt zu spielen und diese hohen Erwartungen zu erfüllen. Es macht immer Spaß, mit diesem Druck umzugehen und sein bestes Spiel bringt. Ich denke, dass das der perfekte Ort für mich ist und ich hier gut reinpasse. Ich habe viele Sympathien für den Spielstil der Bruins. Ich will so schnell es geht loslegen.“

EDM@VAN R2, Gm2: Zadorov trifft aus einem absurden Winkel

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