col de 1-16

Spiele zwischen den Colorado Avalanche und Ottawa Senators sind in dieser Saison äußerst torreich. So auch der dritte Vergleich am Dienstagabend im Canadian Tire Centre, den die Avalanche dank eines furiosen Comebacks mit fünf unbeantworteten Toren mit 7:4 gewinnen konnten. Überhaupt ist Colorado in dieser Spielzeit ein Experte für Aufholjagden.

Fünf Tore in Folge: Colorado zeigt Comeback-Qualitäten

Mitte des Spiels lagen die Avalanche mit 2:4 zurück. Dann aber kam die Lawine so richtig ins Rollen: Mikko Rantanen besorgte noch vor er zweiten Pause den Anschlusstreffer (37.). Im dritten Drittel gelang Miles Wood der Ausgleich (45.), gefolgt von der ersten Avs-Führung des Abends durch Sam Malinski (49., im Powerplay). Logan O’Connor baute die Führung aus (53.) und Devon Toews machte mit einem Empty-Net-Tor alles klar (56.). Colorado kam also dreimal auf einen Rückstand zurück und gewann die Partie mit fünf Toren in Folge.

„In den ersten 20 und 40 Minuten waren wir nicht gerade gut. Wir haben zu viel zugelassen und wirkten mit Sicherheit ein wenig kraftlos“, sagte Avalanche-Trainer Jared Bednar angesichts eines Back-to-Back-Spiels (tags zuvor gab es eine 3:4-Niederlage bei den Montreal Canadiens). „Wir hatten gute Angriffe, aber wenn du ein wenig müde bist, dann wirst du leichtsinnig in der Defensive. Es hat uns viel Arbeit gekostet, die Beine ins Laufen zu bekommen und zu verteidigen. Wir wussten aber auch, dass wir noch im Spiel waren und unsere Chancen bekommen würden. Also haben wir ein paar Tore zur rechten Zeit geschossen.“

COL@OTT: Greig springt in den Torkreis und stubst den freien Puck über die Linie

Unglaubliche Offensivwucht der Avalanche

Zuvor hatten bereits Rantanen (11.) und Jason Polin (23., erstes NHL-Tor) das Spiel ausgeglichen. Am Ende sammelten elf (!) unterschiedliche Spieler mindestens einen Punkt. Verteidiger Sam Girard (0-3-3) stach mit gleich Assists heraus und war einer von insgesamt sechs Multi-Punkte-Spielern seiner Mannschaft. Der formstarke MacKinnon (0-2-2) verlängerte seine persönliche Punkteserie auf neun Spiele (4-12-16). Bereits zum zweiten Mal in dieser Saison hat Colorados Nummer-1-Center eine Punkteserie von mindestens neun Partien (19 Spiele vom 20. November bis 27. Dezember).

„In einem Back-to-Back-Spiel brauchst du genau das: Jeder nimmt die Zügel in die Hand und trägt auf verschiedene Weise etwas bei“, betonte Stürmer O’Connor. „Auch Justus war wichtig für uns und hat in den entscheidenden Momenten Paraden gezeigt, als wir ihn gebraucht haben. Er hat uns die Möglichkeit für das Comeback im dritten Drittel gegeben.“

Annunen hält den Laden in er zweiten Spielhälfte dicht

Mit Justus war Torwart Justus Annunen gemeint, der erst am Sonntag vom AHL-Farmteam Colorado Eagles hochgezogen wurde. In seinem Saison-Debüt für die Avalanche und seinem erst fünften NHL-Einsatz überhaupt, zeigte der 23-jährige Finne 36 Saves (90 Prozent Fangquote).

„Ich habe mehr Selbstvertrauen bekommen, je länger das Spiel gedauert hat“, so Annunen. „Es waren ein paar Gegentore dabei, die mir nicht gefallen haben. Das Tempo ist hier ein bisschen höher, also musste ich mich erst daran gewöhnen. Auch die Schüsse sind viel besser.“

Die Lawine rollt – auch dank MacKinnon

Colorado hatte das torreiche „Hinspiel“ in Denver am 21. Dezember 2023 bereits mit 6:4 gewonnen. Schon damals kam die Avalanche auf einen 2:4-Rückstand zurück und drehte die Partie dank vier unbeantworteter Tore, drei davon im Schlussdrittel.

COL@OTT: Rantanen verwertet einen langen Pass von Makar am zweiten Pfosten per Tip-in

Überhaupt scheinen die Avlanche seit einem Monat kaum zu stoppen und drehen insbesondere in der Offensive auf: Seit dem 16. Dezember hat Colorado einen Schnitt von 4,0 Toren pro Spiel und erzielte mit 64 Treffern so viele wie kein anderes Team in der NHL. Auch schafften es die Avalanche, trotz Rückständen von mehreren Toren noch fünfmal das Spiel zu drehen. Insgesamt war es der 15. Comeback-Sieg für Colorado in dieser Saison, alleine im Schlussdrittel wurde bereits achtmal das Spiel gedreht. Kein Team ist diesbezüglich besser.

Seit diesem 16. Dezember konnte das Team aus Denver übrigens elf von 16 Spielen gewinnen (11-4-1), hatte ein brandgefährliches Powerplay (35,5 Prozent) und wird insbesondere von MacKinnon angetrieben, der die NHL in diesem Zeitraum als Top-Scorer anführt (11-20-31; 4-12-16 im Powerplay, zwei Overtime-Tore, drei Siegtreffer). Mit nun 72 Punkten (23-49-72) aus 45 Spielen ist Punktemaschine MacKinnon jetzt geteilter Top-Scorer mit Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning, 43 Spiele, 28-44-72) und gab ligaweit die meisten Assists.

Der aktuelle Fünf-Spiele-Roadtrip endet für Colorado mit zwei verbleibenden Spielen bei den Boston Bruins und Philadelphia Flyers.

Verwandte Inhalte