Für McDavid und die Oilers ist sein erstes Spiel nach einer Verletzung für gewöhnlich ein Erfolgserlebnis. In seiner Karriere kehrte er neun Mal nach mindestens einem Spiel Verletzungspause zurück. In diesen neun Spielen sammelte er 14 Punkte (fünf Tore, neun Assists). Verpasste er mehrere Spiele, meldete er sich sogar noch stärker zurück. In drei Partien nach einer Pause von mindestens drei Spielen gelangen ihm zwei Mal drei und ein Mal zwei Punkte.
Am Mittwoch kam er in 21:02 Minuten Eiszeit auf zwei Torschüsse, Punkte sprangen für ihn keine heraus.
Ladehemmungen in Edmonton
Für gewöhnlich leben die Oilers von ihrer überragenden Offensive, die von ihren Starspielern McDavid und Leon Draisaitl angetrieben wird. In dieser Saison kommt die Torfabrik in Edmonton aber nicht ins Rollen. Draisaitls Ausbeute kann sich mit 16 Punkten (neun Tore, sieben Assists) in 14 Spielen sehen lassen, doch gegen Vegas gab es auch für ihn eine Nullrunde. McDavid kommt in elf Spielen auf zehn Punkte (drei Tore, sieben Assists). Die meisten Spieler wären damit mehr als zufrieden. Für einen Spieler, der in den vergangenen drei Jahren immer über 120 Punkte verbuchte, entspricht das aber nicht den Ansprüchen.
Die Offensive der Oilers ist aber auch insgesamt nicht auf ihrem normalen Niveau. Während Edmonton in den vergangenen Jahren eins der torgefährlichsten Teams der NHL war, steht die Mannschaft aktuell mit 2,36 Toren pro Spiel auf dem drittletzten Platz.
Selbst die zwei Tore gegen die Golden Knights waren kein echtes Argument für Optimismus. Beim 1:1 fälschte Kulak, ein Verteidiger, den Puck im Slot ab. Beim 2:1 sprang der Puck in ungewöhnlichem Winkel von der Bande hinter dem Tor zurück und landete genau bei Zach Hyman, der die Chance nutzte. Beide Situationen werden sich so wohl nicht oft wiederholen. An mangelnder Arbeitshaltung liegen die Probleme der Oilers aber wohl kaum. Nur die Carolina Hurricanes können ihre 33,1 Torschüsse pro Spiel überbieten.
„Heute war ein gutes Beispiel“, befand Stürmer Ryan Nugent-Hopkins. „Wir haben gearbeitet und gearbeitet, aber wir müssen uns zur Zeit echt abmühen, um Tore zu schießen. Ich denke, dass wir immer noch genug Chancen kriegen und es versuchen. Wir spielen aber gegen gute Torhüter. Manchmal muss man einfach weiterarbeiten und wenn man dann das Scheibenglück hat, liegt das an der harten Arbeit. Wir werden damit nicht aufhören.“
Grund zur Enttäuschung, nicht zur Panik
Die bisherigen Ergebnisse der Oilers sind enttäuschend. In 14 Partien lautet die Bilanz 6-7-1. Mit 13 Punkten stehen sie aber immer noch auf dem fünften Platz der Pacific Division und liegen nur zwei Punkte hinter dem dritten und sechs hinter dem ersten Platz.
Dass Edmonton mit einem weniger als idealen Start umgehen und sich zurückkämpfen kann, hat die Mannschaft vergangene Saison bereits bewiesen. Vor einem Jahr begannen die Oilers die Saison noch deutlich schlechter. Mit einer Bilanz von 4-9-1 hatten sie nach 14 Spielen neun Punkte und standen auf dem siebten Platz der Division.
Anlass zu großer Panik ist der Fehlstart also nicht. Es ist kaum vorstellbar, dass die Offensive mit McDavid, Draisaitl und weiteren gefährlichen Optionen wie Nugent-Hopkins und Hyman, nicht früher oder später Fahrt aufnimmt.
Die Oilers haben zwei Tage Pause, ehe sie am Samstag (10 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport; So. 4 Uhr MEZ) bei den Vancouver Canucks antreten.