"Wir hatten unsere Gelegenheiten", stellte Center Bo Horvat nach dem entscheidenden Spiel fest. "Wir hatten unsere Chancen. Wir hätten locker mit zwei oder drei Toren in Führung gehen können."
Genau das war für die Islanders in dieser Serie, wie schon in der regulären Saison, eines der großen Probleme. Die Defensive konnte während der Saison mit 2,65 Gegentoren pro Spiel, dem fünftbesten Wert der NHL, überzeugen und lag auch in den Playoffs mit 2,67 Gegentoren fast unverändert auf dem fünften Rang. Allerdings schossen nur drei Teams weniger Tore als die Islanders (2,5).
Die Torflaute war im Powerplay besonders auffällig. Mit einer Erfolgsquote von 5,6 Prozent waren sie hier das schlechteste Team der Postseason. Carolina lag mit 20 Prozent im Mittelfeld auf Rang neun. Mit dieser Quote hätte New York bei 18 Überzahlsituationen drei Tore mehr erzielen können. In einer so engen Serie hätte das womöglich gereicht.
Auch die Fähigkeit, den Puck zu behaupten, um sich mit mehr Zeit im Puckbesitz weitere Chancen zu erspielen, war keine Stärke. 84 Puckverluste stehen in der Statistik der Islanders, fast 20 mehr als bei den Hurricanes, die die zweitmeisten Puckverluste (66) hatten. Am Ende schossen die Islanders nur 29 Mal pro Spiel aufs Tor, nur die New York Rangers kommen auf weniger Torschüsse. Gleichzeitig bekam es ihr Torhüter Ilya Sorokin pro Spiel mit 35 Schüssen auf seinen Kasten zu tun, der dritthöchste Wert.
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Trotz der Niederlage betonten die Spieler der Islanders aber, man könne erhobenen Hauptes aus der Serie gehen. "Wir haben vielleicht die ganze Saison nicht schön gespielt, am Ende haben wir aber zusammengehalten und uns in dieser Serie eine echt gute Chance gegeben", lobte Verteidiger Ryan Pulock das Team. "Wir haben gegen ein großartiges Team gespielt, das viel Playoff-Erfahrung hat und haben nur knapp verloren."
Mit der starken Defensive und Sorokin im Tor können die Islanders auch in Zukunft ein unangenehmer Gegner sein. Wollen sie weiter in die Playoffs vorstoßen, muss sich die Offensive aber verbessern.
Fragwürdige Zukunft nach Draft-Dürre
Die Islanders gaben in jedem der vergangenen drei NHL Drafts ihren Pick in der ersten Runde ab. Entsprechend dünn ist ihr Prospect-Pool in der Spitze besetzt. Der letzte Erstrundendraft aus dem Jahr 2019, Außenstürmer Simon Holmstrom, wurde diese Saison bereits mit 50 Spielen in den Kader integriert. Aatu Raty, eine der großen Hoffnungen für die Offensive, ging im Transfer für Horvat an die Vancouver Canucks.