MTL@OTT: Batherson erzielt schönes Powerplay-Tor

Die vom Verletzungspech geplagten Ottawa Senators setzen ihren Aufwärtstrend fort. Am Mittwoch gelang im Canadian Tire Centre ein 3:2-Heimsieg gegen die Montreal Canadiens. Dabei lieferte Sommer-Neuzugang Alex DeBrincat die primären Assists bei allen drei Toren.

Aufwärtstrend trotz prominenter Ausfälle
Den Saisonstart hatten sich die Senators natürlich anders vorgestellt. In den ersten zwei Monaten hatte Ottawa eine 8-13-1-Bilanz, weshalb die Plätze für die Stanley Cup Playoffs in weite Ferne gerückt waren. Hinzu kamen die Verletzungen der beiden wichtigsten Mittelstürmer: Josh Norris fiel bereits nach fünf Spielen wegen einer Schulterverletzung aus. Anfang der Woche meldete sich auch der Deutsche Tim Stützle wegen einer Oberkörperverletzung ab, die ihn wohl etwa eine Woche aus dem Verkehr ziehen wird.
Doch den Aufwärtstrend in der kanadischen Hauptstadt konnte auch das nicht stoppen: Ottawa gewann drei Spiele in Serie und hat aus den letzten zehn Spielen eine 7-2-1-Bilanz. Die Senators (13-14-2) konnten so den Rückstand an die Playoff-Plätze verkürzen und stehen als Siebter in der Atlantic Division sieben Punkte hinter einem Wildcard-Platz in der Eastern Conference.
"Wir kämpfen um den Anschluss. Das verlangt auch eine Menge Mut, denn uns fehlen gerade in der Mitte ein paar wichtige Spieler, aber wir haben das mit guten gemeinschaftlichen Leistungen gelöst", erklärte Senators-Trainer D.J. Smith.
Flügelstürmer DeBrincat, der im Sommer in einem Tauschgeschäft von den Chicago Blackhawks akquiriert worden war, findet einen Erklärungsansatz dafür, dass es in Ottawa trotz der Verletztenmisere nun so viel besser läuft: "Es braucht ein bisschen Zeit, bis du dich an deine Mitspieler gewöhnst und wie sie sich auf dem Eis bewegen. Ich finde, dass wir das zuletzt viel besser herausgefunden haben. Das ist definitiv erfolgreicher als noch zu Beginn der Saison."

MTL@OTT: Tkachuk tippt PP-Tor zum Ausbau rein

DeBrincat liefert drei primäre Assists gegen Montreal
DeBrincat ging am Mittwochabend im Heimspiel gegen die Senators direkt mit gutem Beispiel voran und fand seine Mitspieler mit drei primären Assists. Es war das fünfte Mal in der Karriere des 24-jährigen US-Amerikaners aus Farmington Hill (Bundesstaat Michigan), dass er binnen eines Drittels drei Vorlagen geben konnte.
Eben dieses zweite Drittel hatte es aus Sicht der Senators in sich: Ottawa setzte Montreal mit 16:3 Torschüssen zu, zog auch deshalb fünf Strafen und war eiskalt im Powerplay (insgesamt 2/7).
Den Anfang machte Shane Pinto, der über die linke Seite durchbrach und ins rechte Eck traf (22.). Es war bereits der zehnte Saisontreffer für den 22-jährigen US-Boy, der damit ligaweit der zweittorgefährlichste Rookie hinter Matty Beniers von den Seattle Kraken (elf Treffer) ist.
Technisch anspruchsvoll verwandelte dann Drake Batherson mit dem Schläger zwischen den eigenen Beinen am Rande des Torkreises zum 2:0 (26., im Powerplay). "Ich habe gar nicht realisiert, dass mein Schläger zwischen meinen Beinen war, bevor ich die Wiederholung gesehen habe, denn ich nehme die Pucks einfach wie sie kommen", erklärte der 24-jährige US-Amerikaner, der seine persönliche Punkteserie damit auf neun Spiele ausweitete (3-6-9).
Als der vor dem Tor lauernde Brady Tkachuk auch noch einen DeBrincat-Schuss zum 3:0 abfälschte (29., im Powerplay) stand ein 3:0-Vorsprung für Ottawa auf der Anzeigetafel. Bis zu diesem Zeitpunkt hatten die Senators das Mitteldrittel mit 12:0 Schüssen dominiert und DeBrincat seine Scoringserie auf sieben Spiele ausgebaut (3-7-10).
"Wir spielen uns auf so viele verschiedene Art und Weisen Torchancen heraus, sodass es schwer ist, sie alle zu verteidigen. Wenn wir den Puck weiterhin so gut bewegen, ihn zum Tor bringen und auf die Abstauber gehen, dann werden wir noch viele Tore schießen", glaubt DeBrincat.

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NHL-Debüt für Lucchini - Talbot hält den Sieg fest
Insbesondere viele junge Spieler sprangen also für die prominenten Verletzten ein und hielten den Aufschwung aufrecht. Mit bereits 27 Jahren zählte NHL-Debütant Jacob Lucchini zwar nicht mehr zu den Jungen, half aber mit einen Torschuss und einem Check bei 10:49 Minuten Eiszeit (davon 0:45 im Penalty Killing) mit, den Vorsprung zu verteidigen.
Insbesondere im dritten Drittel nämlich drehten die Canadiens noch einmal auf (12:9 Schüsse) und kamen durch die Treffer von Kirby Dach (49.) und Christian Dvorak (54.) noch einmal auf 2:3 heran. Am Ende aber hielt Senators-Torwart Cam Talbot (23 Saves, 92 Prozent Fangquote) den Sieg fest.
"Sie haben am Ende noch einmal gedrückt, aber wir haben dagegengehalten", sagte Pinto. "Talbot hat ein paar gute Paraden gezeigt und wir sind so ruhig geblieben, wie wir konnten. Ich weiß, dass es nochmal ein wenig hektisch geworden ist, aber wir haben die zwei Punkte erobert, und das ist alles, was zählt."
Seinen Aufwärtstrend will Ottawa auch beim nun anstehenden Drei-Spiele-Roadtrip nach Detroit, Minnesota und Winnipeg fortsetzen. Für die Senators ist das die Möglichkeit, weiter Boden im Rennen um die Playoff-Ränge gut zu machen.

OTT 3, MTL 2