Hedman führt die Top-10 der Verteidiger an
Norris-Trophy-Finalisten, zwei Predators, ein Stanley-Cup-Sieger und ein Schweizer dabei
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1. Victor Hedman (Tampa Bay Lightning)
Victor Hedman ist derzeit der wohl kompletteste Verteidiger in der NHL. Der 27-jährige Schwede wurde nicht umsonst mit der James Norris Trophy für den besten Verteidiger der Saison ausgezeichnet. Trotz einer beeindruckenden Körpergröße von 1,98 Metern sowie 101 Kilogramm Gewicht ist Hedman ein beweglicher und schneller Spieler. Hinzu kommen ein intelligentes Stellungsspiel, ein guter Aufbau, ein präzises Passspiel sowie ein harter Schlagschuss. Die Kombination macht den Linksschützen zu einer unverzichtbaren Größe der Tampa Bay Lightning.
Das bestätigen auch die Zahlen: Mit einem Plus-Minus-Wert von +32 war Hedman der zweitbeste NHL-Verteidiger in der Hauptrunde und mit 17 Toren auch treffsicherster Abwehrmann (mit Philadelphias Ivan Provorov und Calgarys Dougie Hamilton). Die reguläre Saison schloss Hedman mit 63 (17 Tore, 46 Assists), die Playoffs mit elf Scorerpunkten (ein Tor, zehn Assists) ab.
2. P.K. Subban (Nashville Predators)
P.K. Subban ist der wohl größte Entertainer auf dem Eis. Der 29-jährige Kanadier fällt nicht selten mit einer aufreizenden Spielweise auf, was seine Gegenspieler mitunter provoziert und ihn nicht nur bei den eigenen Fans Kult-Status einbringt. Pernell Karl, wie Subban mit vollem Vornamen heißt, rechtfertigt sein extrovertiertes Auftreten aber auch mit Leistung: Er ist einer der schnellsten und beweglichsten Verteidiger der Welt, verfügt über eine exzellente Puckkontrolle, zeigt sich kämpferisch und lauffreudig und ist zudem an der blauen Linie ein stetiger Gefahrenherd.
Der präzise und harte Schuss des 1,83 Meter großen und 95 Kilogramm schweren Rechtsschützen machen ihn zu einer Waffe - auch im Powerplay. Keiner erzielte mehr Überzahl-Treffer in den Playoffs 2018 als Subban (vier, wie Washingtons John Carlson). In der regulären Saison kam er auf 59 Punkte (16 Tore, 43 Assists), in den Playoffs kamen noch einmal neun Punkte (vier Tore, fünf Assists) hinzu. Subban, der die Norris Trophy bereits 2013 mit den Montreal Canadiens gewann, war seitdem dreimal in Folge unter den Finalisten für die begehrte Auszeichnung.
3. Drew Doughty (Los Angeles Kings)
Drew Doughty ist der Dauerbrenner unter den hochklassigen Verteidigern. In der regulären Saison spulte kein Spieler mehr Eiszeit insgesamt (2.200:31 Minute) und pro Spiel (26:50 Minuten) ab, zudem erhielt der 28-jährige die zweitmeisten Wechsel in einer Partie (30,6 Shifts pro Spiel). Dass der Kanadier so oft aufs Eis geschickt wird, liegt an seinen starken Defensivfähigkeiten. Doughty war Abwehrchef der Los Angeles Kings, dem Team mit den wenigsten Gegentoren in der Hauptrunde (202). In dieser stellte der Rechtsschütze mit 60 Scorerpunkten (zehn Tore, 50 Assists) einen neuen persönlichen Rekord auf.
Den Erstrunden-Sweep in den Playoffs (0:4 gegen die Vegas Golden Knights) konnte der 1,85 Meter große und 91 Kilogramm schwere Verteidiger aber nicht verhindern (kein Scorerpunkt, 28:15 Minuten Eiszeit/Spiel, 28,3 Shifts/Spiel). Doughty war in den letzten vier Spielzeiten immer unter den Finalisten für die Norris Trophy und gewann diese im Jahr 2016.
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4. Brent Burns (San Jose Sharks)
Brent Burns ist für seine Vielseitigkeit bekannt. Der 33-jährige Kanadier schlüpfte bereits in der Vergangenheit und auch bei personellen Engpässen der abgelaufenen Saison spontan in die Rolle des Power Forwards und lief als rechter Flügelstürmer auf. Ein Zeichen dafür, über welche Offensivfähigkeiten die Nummer 88 der San Jose Sharks verfügt. Der Rechtsschütze hat einen schnellen Abzug und einen präzisen Schuss. Seine Qualitäten kommen dennoch in der Verteidigung besser zur Geltung.
Mit einem 1,95 Meter großen und 104 Kilogramm schweren Körper ist der Bartträger eine imposante Erscheinung, ist robust und teilt harte Checks aus. Mit 75 Takeaways war Burns der zweitbeste Puckeroberer in der regulären Saison (nach Carolinas Jaccob Slavin) unter den Abwehrspielern. Seine Ausbeute: 67 Scorerpunkte (zwölf Tore, 55 Assists) in der Hauptrunde sowie deren sieben (drei Tore, sieben Assists) in den Playoffs sprechen für den gefürchteten Offensivdrang des 33-Jährigen.
2017 wurde Burns mit der Norris Trophy ausgezeichnet, konnte seinen Titel wegen einer eher schwachen Plus-Minus-Bilanz (-16) in der regulären Saison aber nicht verteidigen.
5. John Carlson (Washington Capitals)
John Carlson ist eine zuverlässige Größe, der kaum Fehler macht und dem Team sowohl defensiv als auch offensiv enorm weiterhilft. In den letzten vier Spielzeiten hatte der 28-jährige US-Amerikaner nie eine negative Plus-Minus-Bilanz.
In der vergangenen Saison setzte der Rechtsschütze dann seiner Karriere die Krone auf: Mit den Washington Capitals holte Carlson den Stanley Cup. Dabei spielte er seine bislang beste Hauptrunde und war mit 68 Scorerpunkten (15 Tore, 53 Assists) der punktreichste Verteidiger der NHL. Auch in den Playoffs war er mit 20 Punkten (fünf Tore, 15 Assists) und vier Powerplay-Treffern (wie Nashvilles P.K. Subban) und zwölf Powerplay-Punkten das Maß aller Dinge.
6. Erik Karlsson (Ottawa Senators)
Karlsson ist ein typischer Offensivverteidiger mit guten Händen, feinem Passspiel und einem präzisen Schuss. Fünf Jahre in Folge übersprang der 28-jährige Schwede die 60-Scorerpunkte-Marke. Auch in der abgelaufenen Saison, die aus Sicht der Ottawa Senators eher wenig erfolgreich verlief (zweitschlechteste NHL-Mannschaft), stach der Rechtsschütze mit 62 Punkten (neun Tore, 53 Assists) heraus.
Aktuell brodelt der Name Karlsson in der Gerüchteküche - ein Jahr bevor sein 6,5-Millionen-Dollar-Vertrag ausläuft, könnte er noch in ein Trade-Geschäft verwickelt werden.
7. Dustin Byfuglien (Winnipeg Jets)
Dustin Byfuglien trägt den Spitznamen "Big Buff". Der Grund: Der 1,95 Meter große und 118 Kilogramm schwere Verteidiger ist eine regelrechte Abrissbirne in der Defensive und teilt wuchtige Checks aus. Doch auch in der Offensive weiß der 33-jährige Kanadier zu glänzen: In der regulären Saison schaffte es der Rechtsschütze mit 45 Scorerpunkten (acht Tore, 37 Assists) gerade noch in die Top-20 - in den Playoffs ließ es Byfuglien dann aber umso mehr krachen. Er war mit 16 Punkten (fünf Tore, elf Assists) der zweitbeste Scorer unter den Verteidigern und teilte zudem 60 Hits aus (3.).
8. Torey Krug (Boston Bruins)
Torey Krug bringt zwar nur 1,75 Meter aufs Maßband, was für einen Verteidiger eigentlich recht klein ist, doch der 27-jährige US-Amerikaner gleicht fehlende Größe mit viel Laufeinsatz, Geschwindigkeit, Beweglichkeit und einem cleveren Stellungsspiel aus. Zudem hilft der Linksschütze den Boston Bruins enorm an der blauen Linie weiter, wo er entweder gute Pässe spielt oder für Tore sorgt.
In den letzten vier Jahren konnte Krug seine Punkteausbeute stets steigern und kam 2017/18 bei 59 Scorerpunkten (14 Tore, 55 Assists) an. In den Playoffs war er mit zwölf Punkten (drei Tore, neun Assists) der drittbeste Verteidiger und legte besonders gerne im Powerplay (sieben Überzahl-Punkte) vor.
9. John Klingberg (Dallas Stars)
John Klingberg zählt zu den Offensivverteidigern, die jede Menge Gefahr von der blauen Linie kreieren. Dabei tritt der 25-jährige Schwede nicht nur als Torjäger (acht Saison-Treffer) auf, sondern vor allem als Vorarbeiter: Mit satten 59 Assists stellte der Rechtsschütze den Bestwert aller NHL-Verteidiger in der regulären Saison auf. Die Playoffs verpassten seine Dallas Stars dennoch. Klingberg, der oft als "vierter Stürmer" in Erscheinung tritt, sollte allerdings noch sein Defensivspiel verbessern.
10. Roman Josi (Nashville Predators)
Roman Josi ist ein klassischer Zwei-Wege-Verteidiger: Der 28-jährige Schweizer arbeitet hart in beide Richtungen. Hinten ist der Linksschütze eine verlässliche Größe, der seinen Job mit viel Ruhe und Souveränität erledigt. Vorne hat der Berner die Instinkte, um das Offensivspiel der Nashville Predators entweder indirekt beim Aufbau oder direkt mit Toren und Vorlagen anzukurbeln.
In der regulären Saison kam Josi auf 53 Scorerpunkte (14 Tore, 39 Assists) sowie sieben Powerplay-Tore (1., mit Columbus' Seth Jones, Philadelphias Shayne Gostisbehere und Colorados Tyson Barrie). In den folgenden Playoffs ließ seine Produktivität allerdings ein wenig nach (vier Vorlagen, keine Powerplay-Punkte).