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Nach Spiel 3 war das Stanley Cup Finale für die Edmonton Oilers eigentlich eine Mission Impossible. Doch seitdem zeigen sich die Kanadier als äußerst resilient und wendeten das Aus zweimal in Folge ab. Der Glaube bei den Oilers wird immer größer. In Spiel 6 könnte Edmonton die Best-of-7-Serie ausgleichen (Stand: 2-3).

Unter Druck funktionieren die Oilers am besten

„Diese Mannschaft kann mit Herausforderungen sehr gut umgehen“, bekräftigte Oilers-Trainer Kris Knoblauch am Tag nach Spiel 5. „Das gibt es bei anderen Teams auch, die dann hinten dichthalten, die Spannung hochhalten und plötzlich ein anderes Spiel spielen. Diese Jungs aber haben sich in den letzten Monaten gegen so viele Widrigkeiten durchgesetzt, dass uns das beflügelt hat und sie derzeit mit dem Geld der Bank spielen. Niemand hat erwartet, dass wir jetzt hier stehen. Niemand hat uns eine Chance gegeben, überhaupt im Stanley Cup Finale zu stehen, geschweige denn, dass wir uns in dieser Serie zurückkämpfen könnten. Wir haben einfach Spaß. Ich weiß, dass der Glaube in der Kabine schon immer groß war. Wir versuchen jetzt einfach, diese Serie so lange wie möglich zu verlängern.“

Von Spiel zu Spiel zu schauen ist seit mehreren Monaten die Maxime der Oilers. Das fing schon in der regulären Saison an, als man das Feld von hinten aufrollte.

„Die Jungs konnten damals einfach sagen: ‚Okay, lasst uns jetzt einfach anfangen, Eishockey zu spielen. Schlimmer als jetzt kann es nicht werden. Wir können uns keine Sorgen mehr machen, dass wir zurückfallen.‘ Ich denke, das war eine wichtige Lektion“, blickt Knoblauch zurück. „Aber es gab auch viele Dinge, die im Laufe des Jahres passiert sind, mit denen wir gut umgegangen sind - vor allem die letzten beiden Serien, gegen Dallas und vor allem die beiden Ausscheidungsspiele gegen Vancouver.“

Genau diese positiven Erlebnisse in kritischen Situationen zahlt sich nun auch im Stanley Cup Finale aus.

„Dieser unerschütterliche Glaube wächst weiter“, betonte Stürmer Connor Brown.

„Wir kommen immer wieder zurück. Mit dem Rücken zur Wand spielen wir unser bestes Hockey“, sagt auch Angreifer Corey Perry. 

„Die Mannschaft glaubt schon die ganze Zeit an sich“, so Verteidiger Mattias Ekholm. „Wir sind noch da, haben jetzt auch Ergebnisse eingefahren. In den Playoffs kann es ganz schnell gehen. Das sieht man auch jetzt.“

Vorfreude auf Spiel 6

Immerhin verkürzte Edmonton einen Serienrückstand von 0-3 nun auf 2-3. 

„Ich freue mich sehr, dass es wieder nach Hause geht und ich dort meine Familie sehen kann“, so Torwart Stuart Skinner. „Es scheint als hätten wir viel Erfahrung darin, wie wir diese Situationen lösen können. Wir haben uns in ein tiefes Loch versetzt, wir graben aber uns weiter da raus.“

Die Oilers können in Drucksituationen also nicht nur kämpfen, sie haben auch noch viel Spaß dabei und scheinen regelrecht aufzublühen. 

„Wir nehmen es selbst in die Hand und haben Spaß dabei“, so Brown. 

„Wir freuen uns wirklich über alle diese Spiele“, sagt auch Kapitän und Superstar Connor McDavid. „Schon seit Spiel 1 der Playoffs. Es ist die spaßigste Zeit im Jahr. Insbesondere mit diesen Jungs hier und mit unserer Stadt und ihren Fans. Es macht einfach Spaß mit ihnen. Ich kann es kaum erwarten, unsere Energie dort zu sehen.“

„Da wird die Decke wegfliegen“, glaubt Brown. „Wir wollen uns an unseren Gameplan halten und einfach weitermachen.“

„Wir hoffen natürlich, dass wir das Ergebnis wiederholen können“, sagt Ekholm. „Wir fahren jetzt nach Hause, die Fans werden voll da sein, genauso wie in Spiel 3 und 4. Wir haben das Gefühl, dass wir frei aufspielen können und alle die Dinge machen, für die es gar nicht so viel Talent braucht, wie Schüsse blocken, Pucks rausbekommen und tief spielen.“

McDavid und Draisaitl gehen mit gutem Beispiel voran

Spiel 6 steigt am Freitagabend (8 p.m. EDT; Samstag, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, ProSieben, MySports, NHL.tv) im Rogers Place.

Dort sollen sich auch die beiden Superstars McDavid und Leon Draisaitl wieder zeigen und die Mannschaft mitziehen.

„Es liegt viel an diesen beiden“, sagt Knoblauch. „Sie haben viel mit dem Erfolg dieses Teams und unserer Widerstandsfähigkeit zu tun. Sie sind sehr ehrgeizig - natürlich wollen sie als Einzelne erfolgreich sein, aber sie wollen auch, dass das Team Erfolg hat und auf die richtige Weise spielt. Wenn deine beiden Starspieler dieses System spielen, hat der Rest des Teams keine andere Wahl, als mitzuziehen und die kleinen Dinge zu tun, die für den Erfolg notwendig sind.“

Draisaitl über die Verlängerung des Cup-Finales

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