edm draisaitl 10-24

Die Edmonton Oilers haben am Dienstagabend im Xcel Energy Center mit 4:7 bei den Minnesota Wild verloren. Im ersten Spiel ohne ihren verletzten Kapitän Connor McDavid erwies sich die Oilers-Defensive einmal mehr als Schwachpunkt. Edmontons deutscher Superstar Leon Draisaitl steuerte zwei Assists bei, Minnesotas Österreicher Marco Rossi gelang derweil sein zweites Tor in der laufenden Saison.

Oilers verspielen drei Führungen

Natürlich wog der Ausfall von Edmontons Superstar Connor McDavid schwer. Der Oilers-Kapitän wird aufgrund einer nicht näher definierten Oberkörperverletzung rund ein bis zwei Wochen ausfallen.

„Niemand wird jemanden wie ihn ersetzen können“, stellte Edmontons Stürmer Warren Foegele klar. „Wir brauchen Beiträge von jedem Einzelnen. Jeder muss mehr tun. Er ist ein großer Teil unseres Teams. Wenn jeder von uns mehr tun würde, dann könnten wir auch besser mithalten.“

Foegele selbst steuerte zwei Tore bei und schoss die Oilers zwischenzeitlich mit 2:1 (19.) und 3:2 (21.) in Führung. Doch Edmonton schaffte es über 60 Minuten nicht, insgesamt drei Führungen zu halten. Zuvor hatte Evan Bouchard für das 1:0 (1.) gesorgt.

„Es fühlt sich enttäuschend an“, so Oilers-Torwart Jack Campbell (24 Saves, 80 Prozent Fangquote. „Wir schießen genug Tore, um Spiele zu gewinnen. Sie haben aber ein paar schöne Spielzüge gezeigt und diese auch genutzt. Am frustrierenden ist, wie wir reagiert haben: Nachdem sie mit 5:3 in Führung gegangen sind, haben wir getroffen und es sah besser aus. Einen Wimpernschlag später haben sie aber die besseren Spielzüge. Das tut weh.“

Hartman ist nicht zu stoppen – Zweites Saisontor für Rossi

Edmonton gewann zwar mehr Faceoffs (60 Prozent) und war beim 4:5 durch Evander Kane einmal im Powerplay (1/5) erfolgreich (53.). Ansonsten aber hatten die Wild die besseren Statistiken was Torschüsse (31:28), Checks (18:14) und Blocks (16:13) angeht.

Nicht zu stoppen war an diesem Abend Minnesotas Stürmer Ryan Hartman: Dem 29-jährigen US-Amerikaner gelang ein Hattrick (20., 41., 56.) und ein Fünf-Punkte-Spiel (3-2-5).

„Das hat sich gut angefühlt“, freute sich Hartman. „Mats Zuccarello (1-1-2), Kirill Kaprizov (0-3-3) und ich haben uns heute schnell gefunden. Wir hatten uns zuvor ein paar Wechsel unserer Reihe angeschaut und schienen es zu sehr erzwingen zu wollen. Also sind wir geduldiger geworden, haben auf unsere Chancen gewartet und ein paar richtig gute Szenen gehabt. Das war heute der Unterschied.“

Auch der Österreicher Marco Rossi trug zum Erfolg seiner Mannschaft bei und erzielte mit dem zwischenzeitlichen 1:1 seinen zweiten Saisontreffer. Der 22-Jährige aus Feldkirch erhielt 13:03 Minuten Eiszeit und gab zwei Torschüsse ab.

EDM@MIN: Rossi erzielt gegen die Oilers ein Tor

Viele Probleme: Edmontons Stolperstart nimmt seinen Lauf 

Auf der anderen Seite spulte der deutsche Superstar Leon Draisaitl 22:38 Minuten Eiszeit für die Oilers ab. Er gewann 63 Prozent seiner Faceoffs und lieferte zwei Assists. Damit erlebte der 27-jährige Kölner das viere Multi-Punkte-Spiel in den letzten fünf Partien. 

Trost spendet diese individuelle Statistik angesichts von drei Niederlagen in Folge (0-2-1) nicht. Der nächste Rückschlag sorgt bei Edmonton für frustrierte Blicke auf die Tabelle: Nach fünf Niederlagen (1-4-1) aus den ersten sechs Spielen sind die Oilers das zweitschlechteste Team in der Western Conference (nur die San Jose Sharks holten mit einer 0-5-1-Bilanz weniger Punkte). 

„Das Einfachste wäre, sich jetzt auf die negativen Dinge zu beschränken“, so Edmontons Trainer Jay Woodcroft. „Ich würde aber sagen, dass unser Team auch viele richtig gute Zeichen gesetzt hat. Natürlich ist es aber enttäuschend, dass wir unsere Führung im dritten Drittel nicht über die Zeit bringen konnten.“ 

Das Hauptproblem der Oilers bleibt die Defensive: Durchschnittlich 4,5 Gegentore pro Spiel bedeuten den zweitschlechtesten Wert der gesamten Liga (nur die Carolina Hurricanes sind mit 4,71 Gegentoren/Spiel noch schlechter). Hinzu kommt schwaches Goaltending: Weder Campbell (vier Starts, 4,35 Gegentore/Spiel, 87,7 Prozent Fangquote) noch Stuart Skinner (zwei Starts, 4,29 Gegentore/Spiel, 81,4 Prozent Fangquote) konnten bislang überzeugen. „Ich würde gerne ein paar mehr wichtige Paraden zeigen, um den Jungs zwei Punkte festzuhalten“, so Campbell. 

Die Aufgaben werden für Edmonton nicht leichter: Am Donnerstagabend (9 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 3 Uhr MESZ) geht es zu Hause gegen die New York Rangers. Danach steht ein ganz besonderes Battle of Alberta an: Im Rahmen des NHL Heritage Classic treffen die Oilers am Sonntag (7 p.m. ET; NHL.tv, Sky Sport, MySports; Mo. 0 Uhr MEZ) unter freiem Himmel auf ihren Erzrivalen Calgary Flames.

Verwandte Inhalte