Germany vs Swiss olympics

Die NHL gab in der vergangenen Woche bekannt, dass sie ihre Spieler für die Olympischen Spiele 2026 und 2030 freigeben wird. Somit stehen allen teilnehmenden Nationen auch die Top-Spieler aus der besten Liga der Welt zur Verfügung.

NHL.com/de wirft einen Blick zurück auf die größten sportlichen Erfolge der Teams aus Deutschland und der Schweiz bei diesen Wettbewerben.

DEUTSCHLAND

Seit 1928 hat eine Eishockeymannschaft aus Deutschland insgesamt 20 Mal an olympischen Winterspielen teilgenommen. Drei Medaillen waren dabei die Ausbeute. Bronze gab es in den Jahren 1932 und 1976. Sogar zu Silber reichte es für die DEB-Auswahl im Jahr 2018. 

Deutschland gewann 1932 erstmals Bronze 

Um ein Haar hätte es den ersten großen internationalen Erfolg für das deutsche Eishockey im Jahr 1932 gar nicht gegeben. Lange war aufgrund knapper Kassen unklar, ob das Team überhaupt an den Spielen in Lake Placid würde teilnehmen können. Erst nachdem die US-Regierung bei den Reisekosten finanziell aushalf, konnte die Mission gestartet werden. Die Unterstützung erfolgte jedoch wohl nicht ganz uneigennützig, denn ohne Deutschland hätten mit Kanada, den USA und Polen nur drei Mannschaften an diesem Wettbewerb teilgenommen. Mit vier teilnehmenden Nationen blieb zumindest ein Hauch von Spannung gewahrt. Das Turnier wurde aufgrund der überschaubaren Teilnehmerzahl im Ligamodus in einer Doppelrunde ausgetragen. Gold gewann Kanada, Silber ging an die USA. Für Polen blieb in der Endabrechnung nur der undankbare vierte Platz.

Deutschland schlug die Polen in beiden Vergleichen, was am Ende die Medaille sicherte. Einem 2:1 im ersten Aufeinandertreffen folgte ein 4:1 im zweiten Duell. Wenig zu bestellen hatte das deutsche Team hingegen in den vier Duellen gegen die beiden nordamerikanischen Auswahlmannschaften. Gegen die USA setzte es zwei deutliche Niederlagen (0:7, 0:8). Zumindest etwas freundlicher sah es ergebnistechnisch bei den direkten Vergleichen mit den Kanadiern aus (1:4, 0:5).

Das Wunder von Innsbruck 1976

Wie bereits in den Jahren zuvor startete das Olympische Eishockey-Turnier 1976 mit einer Ausscheidungsrunde. Zunächst musste die deutsche Auswahl hierbei gegen die Schweiz ran. Die DEB-Auswahl siegte mit 5:1 (1:0, 2:0, 2:1). Die Tore erzielten Lorenz Funk (2), Ernst Köpf, Erich Kühnhackl und Wolfgang Boos. Dieser Erfolg sicherte Deutschland die Teilnahme an der Finalrunde in der A-Gruppe, welche die Plätze 1 bis 6 ausspielen sollte. 

Einem 7:4 gegen die Polen ließ Deutschland eine 3:5-Niederlage gegen Finnland folgen. Gegen die damalige Sowjetunion verloren sie mit 3:7 und mit 4:7 gegen die Tschechoslowakei. Im abschließenden Spiel besiegte man die USA mit 4:1. Aufgrund des geringfügig besseren Torquotienten (die erzielten Tore wurden dabei durch die Tore geteilt, die man kassiert hatte) im Vergleich mit Finnland sicherten sich Kühnhackl und seine Mitstreiter die zweite Medaille der deutschen Olympiageschichte. Der Vergleich lautete 1,167 gegenüber 1,125. Ein minimaler Unterschied, der hier über Rang drei und vier entschied.

Am Ende jubelten die Deutschen, die sich unmittelbar nach Spielschluss noch auf dem undankbaren vierten Platz wähnten und enttäuscht den Gang in die Kabine angetreten hatten.

Nur Sekunden fehlen 2018 zum ganz großen Wurf für den DEB

Vor sechs Jahren hat die deutsche Eishockey-Nationalmannschaft bei den Olympischen Winterspielen in Pyeongchang 2018 Sportgeschichte geschrieben und ihren sensationellen Auftritt in Südkorea mit der im Vorfeld kaum für möglich gehaltenen Silbermedaille gekrönt. 

Im Finale standen die Außenseiter sogar unmittelbar vor der Goldmedaille, als das Team von Bundestrainer Marco Sturm kurz vor Schluss mit 3:2 gegen die Auswahl aus Russland, die unter neutraler Flagge angetreten waren, führten und sich in Überzahl befanden. Trotzdem konnten die Russen 55,5 Sekunden vor der Sirene in Unterzahl mit gezogenem Torhüter zum 3:3 ausgleichen.

2018 olympics team germany

Eine unglaubliche Siegesserie der deutschen Spieler, die unter anderem mit den unerwarteten Erfolgen gegen Weltmeister Schweden im Viertelfinale (4:3 n. V.) und Titelverteidiger Kanada im Halbfinale (4:3) die Fans in Deutschland verzückt hatten, fand im Finale erst spät ein dramatisches Ende. Kirill Kaprizov, der heute bei den Minnesota Wild spielt, traf nach 9:40 Minuten in der Verlängerung im Powerplay zum glücklichen 4:3-Sieg der Russen.

SCHWEIZ

Ein männliches Eishockeyteam der Schweiz nahm seit 1920 bisher insgesamt 18-mal an Olympischen Winterspielen teil. Die größten sportlichen Erfolge der Eidgenossen liegen eine ganze Weile zurück. Es war jeweils der Gewinn der Bronzemedaillen in den Jahren 1928 und 1948. Das Kuriose daran: Beide Erfolge gelangen den Schweizern auf heimischem Eis, in St. Moritz.

Erste Schweizer Medaille im Jahr 1928

Die Olympischen Winterspiele 1928 werden in der Geschichte des Schweizer Eishockeys immer eine besondere Rolle spielen. Damals konnte zum ersten Mal eine Olympische Medaille in dieser Sportart errungen werden. Der große Favorit des Eishockey-Turniers war Kanada, welcher bereits im Jahr 1924 Gold gewann. Als Titelverteidiger waren sie automatisch für die Finalrunde qualifiziert. Die Schweizer hingegen mussten den beschwerlichen Weg durch die Vorrunde gehen. In der Gruppe C gab es zunächst ein Duell mit Österreich, das 4:4 endete. Danach besiegte die Schweiz Deutschland mit 1:0 und belegte somit Platz eins in der Gruppe. In der Finalrunde traf das Team im Anschluss auf Großbritannien, Schweden und Kanada.

Gegen die Briten setzten sich die Schweizer mit 4:0 durch. Gegen Schweden setze es jedoch anschließend ein 0:4. Das letzte Spiel fand am Tag darauf gegen Kanada statt.

Wie erwartet erwiesen sich die Nordamerikaner als zu stark. Alleine der Flügelstürmer Dave Trottier, der in der NHL für die Montreal Maroons und später für die Detroit Red Wings spielte, brachte den Puck fünf Mal im Tor der Eidgenossen unter. Ein Endstand von 0:13 war die Folge der deutlichen Kräftegewichtung auf dem Eis. Während die Kanadier mit drei Siegen aus drei Spielen und einem Torverhältnis von 38:0 erneut die Goldmedaille gewannen, belegten die Schweizer in der Endabrechnung vor Großbritannien den dritten Platz und bekamen die Bronzemedaillen überreicht.

Erneut Bronze für die Eidgenossen im Jahr 1948

Neun Nationalmannschaften nahmen letztendlich am olympischen Eishockey-Turnier 1948 teil, nachdem es im Vorfeld viele Querelen gab. Das Turnier wurde im Ligabetrieb ausgespielt. Jede Mannschaft musste acht Partien bestreiten. Die Durchführung der insgesamt 36 Spiele wurde durch Wetterkapriolen erschwert. Starker Schneefall und intensiver Sonnenschein wechselten sich zeitweise ab, sodass die Spiele unter freiem Himmel teilweise um 8 oder 9 Uhr morgens ausgetragen werden mussten. 

Mit einem 5:4 gegen die USA erwischte die Schweiz einen guten Turnierstart. Im Spiel darauf konnte Italien mit 16:0 bezwungen werden. Auch mit den Vertretungen aus Österreich (11:2), Großbritannien (12:3), Schweden (8:2) und Polen (14:0) hatte die Schweiz wenig Mühe. In den letzten beiden Spielen warteten jedoch schier übermächtige Gegner auf die Eisgenossen. Hier ging es gegen die Tschechoslowakei und Kanada. Gegen die Tschechoslowaken bestand nach zwei Dritteln noch eine theoretische Siegchance, als der Rückstand gerade einmal 1:3 betrug. Doch im Schlussdrittel erhöhten diese den Spielstand bis auf 7:1. Im folgenden Duell kassierte die Schweiz gegen die Nordamerikaner mit 0:3 eine weitere Niederlage.

Das direkte Aufeinandertreffen zwischen Kanada und der Tschechoslowakei endete bereits zuvor mit dem seltenen Endstand von 0:0, sodass die Kanadier lediglich aufgrund des besseren Torverhältnisses Platz 1 ergatterten und die Goldmedaille umgehängt bekamen. Die Schweiz belegte mit 12:4 Punkten den dritten Rang in der Abschlusstabelle, vor den USA mit 10:6 Zählern aus den acht Gruppenspielen. Der effektivste Spieler der Schweiz war seinerzeit Ulrich Poltera, der 14 Tore erzielt und fünf weitere Treffer vorbereitet hatte. 

Die Schweiz gewann nach 1948 bisher keine weitere Olympische Medaille mehr. Die besten Ergebnisse der Folgejahre waren der 5. Platz im Jahr 1952 und der 6. Platz im Jahr 2006.

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