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Fast 20.000 Fans kamen übergehend in rot gekleidet in die Amerant Bank Arena, um den ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte zu feiern. Vergeblich! Auch der zweite Matchball wurde vergeben. Die Florida Panthers unterlagen am Dienstag in Spiel 5 des Stanley Cup Finale mit 3:5 gegen die Edmonton Oilers, sodass die Führung in der Best-of-Seven-Serie auf 3:2 angeschmolzen ist. „Ich fühle mich nicht deprimiert. Und das Team auch nicht“, sagte Floridas Trainer Paul Maurice trotzdem.

Panthers hadern mit den Special Teams
Eine Schwachstelle waren die Special Teams. Die Panthers gerieten in der 6. Minute durch einen Treffer von Connor Brown in den Rückstand, obwohl sie sich in Überzahl befanden. Selbiges war in Spiel 4 passiert, welches sie schlussendlich mit 1:8 verloren hatten. „Das muss aufhören“, sagte Maurice über die Shorthander der Oilers. „Wir müssen zu Beginn etwas schärfer sein“, ergänzte Panthers-Stürmer Sam Bennett.

Auch der Stürmer Matthew Tkachuk, der genauso wie Evan Rodrigues ein Tor und einen Assist verbuchte, sah darin eine Schlüsselszene: „Es ist eine ähnliche Geschichte wie in Spiel 4, als wir einen Shorty zugelassen haben, was einfach inakzeptabel ist. Wir müssen besser anfangen. Ich fand, dass unser Start eigentlich gut war. Wir haben eben nur diesen Treffer zugelassen und waren dann im Rückstand.“ Über den Gegner sagte Tkachuk: „Sie haben gut gespielt. Sie haben den Pucks ins Netz befördert, wenn sie ihre Chancen hatten.“

EDM@FLA SCF, Sp5: Brown eröffnet den Torreigen in Unterzahl

Auch das Überzahlspiel von Edmonton funktionierte besser. Während die Oilers zwei von fünf Powerplays in einen Torerfolg ummünzten, ließen die Panthers alle drei Powerplays ungenutzt. „Wir müssen einen Weg finden, um nicht auf die Strafbank zu kommen“, lautete die Erkenntnis von Maurice.

Die positiven Aspekte: Comeback-Qualität und Fünf-gegen-Fünf
Positiv ist, wie gut die Panthers nach einem 0:3 Rückstand ins Spiel zurückfanden. Durch die Treffer von Matthew Tkachuk, Evan Rodrigues und Oliver Ekman-Larsson kamen sie in der 5. Minute des 3. Drittels noch einmal bis auf 3:4 heran. Die Hoffnung auf ein Comeback endete erst 19 Sekunden vor Spielende, als Connor McDavid ins leere Tor traf und somit das Spiel entschied.

Befanden sich die Oilers und Panthers in Gleichzahl auf dem Eis, war die Mannschaft aus Florida vielfach überlegen. Während Florida drei Treffer im Fünf-gegen-Fünf erzielte, bekam Edmonton nur einen Treffer zustande. „Ich denke, dass wir im Fünf-gegen-Fünf wirklich gut gespielt haben“, sagte Tkachuk. „Das ist etwas, worauf man im nächsten Spiel aufbauen kann. Wir wollen es im Fünf-gegen-Fünf halten. Und wenn wir dann ein Powerplay bekommen, müssen wir natürlich auch Kapital darauf schlagen."

Florida versucht den Druck auszublenden
Tkachuk richtete den Blick nach vorne. „Wir haben einen weiteren Versuch am Freitag“, sagte er. „Wir haben zu Beginn der Serie wirklich gute Arbeit geleistet und diese 3:0-Führung aufgebaut. Wirklich nichts ändert sich an der heutigen Denkweise. Wir kehren mit 3:2 nach Edmonton zurück. Wir haben paar Tage, um uns darauf vorzubereiten. Wir werden jetzt regenerieren und dann bereit sein."

Dennoch wächst nach zwei Niederlagen in Folge der Druck. Bei einer Niederlage in Spiel 6 hätten sie ihren Vorsprung komplett verspielt. Tkachuk versuchte allerdings klarzustellen, dass seine Mannschaft keinen gesteigerten Druck verspürt. „Nein, nein, nein“, sagte er. „Das ist ja kein Ausscheidungsspiel für uns. Wir fahren dorthin, wir haben eine 3:2-Führung in der Serie und müssen nur unser Spiel durchziehen. Genauso wie wir das in Spiel 3 gemacht haben.“

Panthers „müssen nur ein Spiel gewinnen“
Auch Maurice war um eine positive Betrachtungsweise bemüht. „In den letzten beiden Spielen hat sich an unserer Situation absolut nichts geändert, außer dass wir einige Dinge gelernt haben. Einige Lektionen hätten wir nicht unbedingt lernen müssen. Wir haben sie genug gelernt, aber wir bekommen diese Lektionen immer wieder beigebracht. Aber für uns hat sich nichts geändert. Keine einzige Sache.“

Bennett stellte klar: „Wir müssen nur ein Spiel gewinnen. So einfach ist das.“ Und doch scheint genau dies gerade so schwierig zu sein. Sollte das nicht gelingen, käme es am Montag in Florida zum entscheidenden 7. Spiel. Und es dürften wieder knapp 20.000 überwiegend in rot gekleideten Fans in der Amerant Bank Arena erscheinen, um den ersten Stanley Cup der Franchise-Geschichte zu feiern - oder diesen Traum für 2024 endgültig begraben zu müssen.

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