Islanders und Lightning droht das Aus

Am Samstag können in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs 2024 erste Entscheidungen fallen. Die Carolina Hurricanes (3-0 gegen die New York Islanders) stehen genauso wie die Florida Panthers (3-0 gegen die Tampa Bay Lightning) vor einem Sweep. Eine Vielzahl an Checks wird beim Original-Six-Duell zwischen Toronto Maple Leafs und Boston Bruins erwartet (Serie: 1-2). Die Dallas Stars stehen derweil bei den Vegas Golden Knights enorm unter Druck (Serie: 0-2).

NHL.com/de analysiert in fünf Slapshots, worauf es heute ankommt.

Liegt in der Ruhe die Kraft?

Die Nerven unter Kontrolle zu halten dürfte sowohl für die New York Islanders als auch für die Carolina Hurricanes die Hauptaufgabe in Spiel 4 dieser Serie (2 p.m. ET; NHL.tv; 20 Uhr MESZ) sein. „Wir wollen diese Emotionen zu unserem Vorteil nutzen“, betont Islanders-Kapitän Anders Lee. „Es gibt keinen Zweifel daran, dass wir uns dieser Situation stellen und alles geben müssen, um dieses Spiel zu gewinnen.“ New York gab schon in der regulären Saison nie auf und belohnte sich schlussendlich mit dem Playoff-Einzug. „Mit unserer Einstellung wollen wir ruhig und positiv bleiben“, unterstreicht Islanders-Trainer Patrick Roy. „Wir wollen mit Energie und als Mannschaft auftreten und sicherstellen, dass wir ein schnelles und gutes Spiel liefern.“ Für die Hurricanes gilt es entsprechend, einen Fehlstart zu verhindern, um dem Gegner kein neues Leben einzuhauchen.

CAR vs. NYI - Spiel 4: Samstag 20 Uhr MESZ

Panthers haben Revanche zum Greifen nahe

Die Florida Panthers dürften sich noch gut an die Playoff-Serie vor zwei Jahren erinnern, als sie vom großen Rivalen Tampa Bay Lightning in der zweiten Runde nach einem Sweep ausschieden (0-4). Nun droht ein komplett gegensätzliches Szenario: Die Panthers führen in der Best-of-7-Serie mit 3-0 und könnten den Sack in Spiel 4 zumachen (5 p.m. ET; NHL.tv; 23 Uhr MESZ). Mehr noch: Es wäre erst der zweite Sweep der 30-jährigen NHL-Geschichte von Florida und der erste Serien-Sieg überhaupt gegen Tampa.

Die Lightning stehen mit dem Rücken zur Wand und könnten zum dritten Mal nach 2014 (Montreal Canadiens) und 2019 (Columbus Blue Jackets) gesweept werden. „Wir müssen es von Spiel zu Spiel und von Drittel zu Drittel angehen“, rät Tampas Flügelstürmer Anthony Duclair. „Jeder muss an den anderen und daran glauben, dass wir es schaffen können. Wir haben phasenweise gezeigt, dass wir gutes Hockey spielen können, jetzt müssen wir das über ein komplettes Spiel bringen.“ Trainer Jon Cooper beschwört die Mathematik: „Es ist kein Rennen um drei Siege, sondern um vier. Das heißt, dass wir noch voll dabei sind.“

FLA@TBL R1, Sp3: Reinhart mit dem Ausgleich

Lightning braucht mehr Wumms im Powerplay

Die Tampa Bay Lightning sind bislang abhängig von den Toren von Kapitän Steven Stamkos (3-1-4). Kein anderer Spieler außer ihm traf mehr als einmal. Hauptrunden-Topscorer Nikita Kucherov wartet noch auf seinen ersten Treffer. Überhaupt tauchten erst fünf unterschiedliche Schützen auf dem Scoreboard auf. Überraschend ist auch, dass das beste Powerplay der regulären Saison (28,6 Prozent Erfolgsquote) noch nicht wirklich klickt: Tampa steht aktuell bei 16,7 Prozent, erzielte aber erst ein Tor bei 5-gegen-4, das andere war bei gezogenem Torwart in einer 6-auf-4-Situation. Beide Überzahl-Treffer markierte natürlich Stamkos. „Das Powerplay ist dazu da, den Unterschied zu machen und Pucks aufs Tor zu bekommen. Darauf werden wir uns im nächsten Spiel konzentrieren“, sagte Lightning-Stürmer Nicholas Paul.

R1, Sp3: Panthers @ Lightning Zusammenfassung

Knochenmühle bei Toronto gegen Boston

Die Boston Bruins und Toronto Maple Leafs liefern sich einen erbitterten Kampf um den Serien-Sieg. In Spiel 3 der Serie verzeichnete ausnahmslos jeder Spieler mindestens einen Check. Maple Leafs (171 Hits, 2.) und Bruins (166 Hits, 3.) zählen in Sachen Körperspiel zu den drei besten Mannschaften in den laufenden Stanley Cup Playoffs. Die Top-Hitter auf beiden Seiten sind Ryan Reaves (18), überraschenderweise Torjäger Auston Matthews (17), Tyler Bertuzzi und Simon Benoit (je 16) für Toronto sowie Trent Frederic (16), Jake DeBrusk (14) und Pat Maroon (13) für Boston. Auch Spiel 4 (8 p.m. ET; NHL.tv; So. 2 Uhr MESZ) dürfte von enormer Physis geprägt sein.

Zwischen den Pfosten setzten die Bruins bislang auf eine in den Playoffs eher ungewöhnliche Torhüter-Rotation: Jeremy Swayman (1,51 Gegentore/Spiel, 95,5 Prozent Fangquote) erhielt zwei, Linus Ullmark (3,08 Gegentore/Spiel, 91,2 Prozent Fangquote) einen Start. Es dürfte interessant werden, ob der siegreiche Swayman erneut ran darf oder ob gemäß der Regel nun Ullmark in Spiel 4 starten wird. Bei den Maple Leafs hat sich Ilya Samsonov als Nummer 1 festgespielt. In allen drei Partien zeigte er ansprechende Leistungen, kommt aber nicht an die Zahlen seiner Gegenüber heran (3,05 Gegentore/Spiel, 89,5 Prozent Fangquote).

BOS@TOR R1, GM3: Frederic antwortet mit einem Laser-Schuss ins Torwarteck

Dallas in Vegas enorm unter Druck

Die Dallas Stars haben zwei Heimspiele gegen die Vegas Golden Knights verloren und stehen bei den zwei anstehenden Auswärtsspielen bereits gewaltig unter Druck. Sorgen machen den Texanern insbesondere zwei Dinge: die Offensive und das Penalty Killing. Dallas gelangen erst vier Tore in zwei Partien. Star-Spieler, wie Joe Pavelski, Roope Hintz, Matt Duchene oder Tyler Seguin, sind noch ohne einen einzigen Scorerpunkt. Während vorne der Abzug klemmt, schwächelt hinten das Unterzahlspiel: Die Stars haben eine PK-Erfolgsquote von nur 33,3 Prozent (1/3) und fanden bislang kein Mittel gegen das durchschlagende Powerplay der Golden Knights (2/3, 66,7 Prozent). Wichtig wird daher der Faktor Disziplin sein, um Vegas in Spiel 4 (10:30 p.m. ET; NHL.tv; So. 4:30 Uhr MESZ) nicht in Überzahl kommen zu lassen.

Verwandte Inhalte