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Der Lausanne HC hat die Generalprobe für die NHL Global Series Challenge am Montag gegen die Philadelphia Flyers gewaltig verpatzt. Am Samstagabend verloren die Westschweizer ihr Heimspiel in der National League gegen den HC Davos mit 1:7. Viele Strafzeiten und eine schwache Gesamtleistung waren die Gründe für die bittere Pleite zwei Tage vor dem großen Auftritt gegen die Flyers in der Vaudoise Arena.

Lausanne tat sich von Beginn an schwer gegen die technisch versierten und flinken Gäste aus Davos. Eigene Offensivaktionen waren so gut wie Fehlanzeige. In den ersten 20 Minuten stand immerhin die Abwehr noch einigermaßen sicher. Nach einem Treffer von Matthias Tedenby, einem ehemaligen Spieler der New Jersey Devils, stand es zur ersten Drittelpause lediglich 0:1 aus Sicht der Gastgeber. Mit einem Doppelschlag zu Beginn des zweiten Abschnitts durch Otso Rantakari und Sven Jung brachte Davos die Gastgeber endgültig auf die Verliererstraße. Noch einmal Rantakari und Marc Wieser stellten die Partie nach Ende des Mitteldrittels auf 0:5.
Für die Einheimischen spricht, dass sie trotz des klaren Rückstandes nicht aufsteckten und zumindest um Schadensbegrenzung bemüht waren. Wirklich gelingen sollte dies an diesem Abend jedoch nicht mehr. Yannick Frehner machte zunächst das halbe Dutzend für Davos perfekt. Sieben Minuten vor dem Ende gelang Lausannes Verteidiger Joel Genazzi schließlich der ersehnte Ehrentreffer. Den Schlusspunkt in der Begegnung setzte Fabrice Herzog.
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Einen Assist beim einzigen Tor von Lausanne bekam Tyler Moy gutgeschrieben. Ihn hatten die Nashville Predators beim NHL Draft 2015 an Gesamtposition 175 ausgewählt, der Sprung in die Beletage blieb ihm jedoch verwehrt. 2018/19 entschied sich der Angreifer zu einem Wechsel in die Schweiz. Moy besitzt sowohl einen US-amerikanischen als auch einen Schweizer Pass.
Bei der Vertretung aus Lausanne gibt es eine Reihe von Spielern mit NHL-Erfahrung. Dazu zählen die beiden Schweizer Stürmer Joel Vermin und Christoph Bertschy. Vermin wurde 2013 von den Tampa Bay Lightning an 186. Stelle gedrafted. Die meiste Zeit stand er bei deren AHL-Farmteam Syracuse Crunch auf dem Eis. Nach vier Jahren in Nordamerika hatte er 24 Auftritte für Tampa Bay in der NHL zu verzeichnen, bei denen ihm insgesamt vier Assists gelangen.

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Bertschys Dienste hatten sich die Minnesota Wild beim NHL Draft 2012 an Gesamtposition 158 gesichert. Er brachte es zwischen 2015 und 2018 auf neun Auftritte und einen Scorerpunkt für den Klub aus dem State of Hockey. Bei den Iowa Wild in der AHL wusste er zwar durchaus zu überzeugen, für eine dauerhafte Beförderung in den NHL-Kader von Minnesota reichte es aber nicht. Als Konsequenz packte auch Bertschy seine Koffer und schloss sich 2018/19 dem Lausanne HC an.
Die beiden Schweizer Heimkehrer avancierten dort sofort zu Leistungsträgern. In der vergangenen Spielzeit hatten sie großen Anteil daran, dass ihr Team bis ins Halbfinale der Playoffs vordrang. Vermin gelangen 35 Punkte (20 Tore, 15 Vorlagen) in 49-Hauptrunden-Spielen. In den Playoffs fügte er 10 Zähler (5 Tore, 5 Assists) hinzu. Bertschy brachte es in der regulären Saison auf 33 Punkte (15 Tore, 18 Assists) in 50 Spielen und auf 7 Zähler (3 Tore, 4 Vorlagen) in 12 Playoff-Matches.
In der laufenden Spielzeit knüpften sie nahtlos an die guten Leistungsnachweise des Vorjahres an. Nach sechs Partien stehen für Vermin 4 Punkte (2 Tore, 2 Vorlagen) und für Bertschy 5 Punkte (2 Tore, 3 Vorlagen) zu Buche. Im Duell gegen Davos konnten sie jedoch keine Impulse setzen.

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Nach der deutlichen Niederlage gegen den Liga-Konkurrenten ließ Vermin keinen Zweifel daran, dass die Mannschaft am Montag gegen die Flyers ein anderes Gesicht zeigen wird. Man wolle dem Gast aus der NHL das Leben so schwer wie möglich machen und ein achtbares Resultat erzielen. "Ein kleiner Vorteil für uns könnte sein, dass wir auf einer größeren Eisfläche spielen als in Nordamerika. Es wird sicher ein wenig dauern, bis sich Philadelphia darauf eingestellt hat", sagte er im Gespräch mit NHL.com/de.
Im vergangenen Jahr schlug sich der SC Bern bei der NHL Global Challenge gegen die Devils achtbar. Erst in der Overtime setzte sich die Mannschaft aus New Jersey mit 3:2 durch. Mit einem solchen Achtungserfolg wären beim Lausanne HC alle hochzufrieden. Allerdings bedarf es dazu einer enormen Leistungssteigerung im Vergleich zur völlig missglückten Generalprobe. Aber die sorgt ja laut einem Sprichwort häufig für eine gelungene Premiere.