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Nur wenige Stunden nach seinen selbstkritischen Worten über seine Leistungen im Stanley Cup Finale hat Leon Draisaitl Taten folgen lassen. Beim 5:1-Heimsieg in Spiel 6 gegen die Florida Panthers am Freitag im Rogers Place bereitete er mit einem Pass auf Warren Foegele das 1:0 der Oilers vor und sendete damit das wichtiges Signal nach außen, dass mit ihm als Scorer jederzeit zu rechnen ist. Beim Morning Skate vor dem Match hatte sich der Kölner unzufrieden mit seinem Scoring in der Endspielserie gezeigt.

Für Draisaitl war es der dritte Assist im Finale. Nach 24 Einsätzen in den laufenden Stanley Cup Playoffs sind für ihn 31 Punkte (10 Tore, 21 Assists) registriert. In der teaminternen Scorerliste steht er mit dieser Ausbeute an dritter Stelle hinter Kapitän Connor McDavid (42 Punkte) und Evan Bouchard (32).

„Es ist kein Geheimnis. Wenn man punktet, bekommt man Selbstvertrauen. Das ist schlicht und ergreifend so. Da kann man jeden Offensivspieler fragen. Natürlich gibt es weitere Kriterien, aber das Scoring ist nun mal das Wichtigste. Von daher hat es sich gut angefühlt, für diesen Spielzug belohnt worden zu sein. Trotzdem bleibt noch einiges zu tun“, sagte Draisaitl über seinen dritten Punkt im sechsten Spiel gegen die Panthers.

Bei einem schnellen Gegenstoß der Oilers nach einem Turnover von Florida skatete Draisaitl mit dem Puck am Schläger in die gegnerische Zone. Dort ließ er zunächst Verteidiger Gustav Forsling aussteigen und bediente anschließend mit einem mustergültigen Querpass den auf der linken Seite lauernden Warren Foegele. Der beförderte die Scheibe zum umjubelten Führungstreffer in den Winkel (8.).

Das Tor gab den Oilers die nötige Sicherheit. Adam Henrique (21.) und Zach Hyman (39.) bauten den Vorsprung im zweiten Drittel auf 3:0 aus. Nach dem 1:3-Anschlusstreffer von Aleksander Barkov (42.) sorgten Ryan McLeod und Darnell Nurse mit zwei Empty-Net-Goals binnen zwölf Sekunden (57.) für die endgültige Entscheidung in der Partie. Nach sechs Duellen steht es in der Gesamtwertung nunmehr 3:3.

„Das ist natürlich eine unglaubliche Geschichte. Aber am Ende des Tages geht es darum, den Titel zu holen. Ich bin sehr stolz darauf, dass wir uns diese Chance ermöglicht haben“, ließ Draisaitl über die fulminante Aufholjagd der Oilers nach den drei Niederlagen in den ersten drei Begegnungen mit den Panthers verlauten. Jetzt komme es darauf an, noch den letzten Schritt auf dem Weg zum Cup-Sieg zu machen. Dieser wird nach Einschätzung des Centers alles andere als leicht. „Die Panthers spielen zu Hause und werden uns alles abverlangen. Wir müssen erneut unsere beste Leistung aufs Eis bringen. Darüber sind wir uns im Klaren“, erläuterte er.

Abgesehen davon, sich den Showdown in Sunrise zu erkämpfen, war es den Oilers wichtig, sich mit einem Erfolg im letzten Heimspiel vom frenetischen Anhang in Edmonton zu verabschieden. „Die Unterstützung unserer Fans ist phantastisch. Ihnen diesen Sieg zu schenken, ist etwas ganz Spezielles. Hoffentlich können wir den Job nun auch für sie komplett erledigen“, betonte Draisaitl.
Sollte die Offensive an die Darbietungen in den zurückliegenden drei Spielen anknüpfen und die Defensive ähnlich sicher agieren wie zuletzt, muss den Oilers vor Spiel 7 am Montag (8 p.m. ET; NHL.tv, Sky, MySports; Di. 2 Uhr MESZ) in der Amerant Bank Arena von Sunrise nicht bange sein. Besonders in Unterzahl ließen die Oilers im Verlauf der Serie gegen die Panthers kaum etwas anbrennen. Bei 19 Situationen mit weniger Spielern auf dem Eis mussten sie nur einen Gegentreffer hinnehmen. Zudem ärgerten sie ihren Kontrahenten mit zwei Shorthandern.

„Unser Penalty Killing gewinnt an vielen Abenden die Spiele für uns. Das ist Fakt“, konstatierte Draisaitl. „Die Liga ist zu gut, als dass man den Gegner jedes Mal aus der Halle schießen könnte. Man braucht deshalb diese Tiefe und Leute, die einspringen, wenn es bei anderen einmal nicht so gut läuft. Genau das hatten wir bisher während unseres Playoff-Runs.“