MIN Rossi 12-3

Die Minnesota Wild blieben am Sonntag unter ihrem neuen Trainer John Hynes weiter in der Erfolgsspur. Zu Hause im Xcel Energy Center besiegten sie die Chicago Blackhawks mit 4:1. Bei dem jüngsten Erfolg glänzten vor allem zwei Rookies und zwei Veteranen, dank denen die Wild ihren dritten Sieg im dritten Spiel unter Hynes einfuhren.

„Das war eine wirklich gute Woche und heute haben wir erneut gezeigt, wie wir spielen wollen“, zeigte sich der Coach, der erst am Montag das Amt von Dean Evason übernommen hatte, zufrieden. „Wir hatten einen etwas langsamen Start. Unsere Unterzahlformationen waren am Anfang wichtig. Marc-Andre Fleury hatte einige schöne Saves. Dann haben wir uns aber mehr darum bemüht, zu unserem Spiel zu kommen. Es war schön zu sehen, dass wir zum größten Teil drei komplette Spiele abliefern konnten.“

Rossi dreht weiter auf

Die Rookies der Wild standen gegen die Blackhawks besonders im Fokus. Der österreichische Center Marco Rossi fälschte bereits in der dritten Minute einen Schuss von Abwehr-Rookie Brock Faber zum 1:0 ab. Zehn Minuten später spielte Faber im Powerplay in die Ecke zu Frederick Gaudreau ab, der auf Rossi in den Slot ablegte. Der ließ sich die Chance nicht entgehen und schlenzte den Puck an Torwart Petr Mrazek vorbei in die Maschen.

Sky Sport DE: Zwei Toren von Marco Rossi

„Faber und Rossi spielen sehr gut“, lobte Hynes die beiden Neulinge. „Was mir an ihnen besonders aufgefallen ist, ist nicht nur ihr Talent, sondern ihre läuferischen Fähigkeiten. In dieser Liga geht es ums Skating. Man muss schnell spielen können und das können sie beide.“

Faber steht nach 22 Spielen bei zehn Punkten (2 Tore, 8 Assists) und ist damit der drittbeste Rookie-Verteidiger der NHL. Rossi liegt unter allen Rookies mit 14 Punkten (8 Tore, 6 Assists) auf dem zweiten Platz hinter Connor Bedard (20 Punkte) von den Blackhawks und ist der zweitbeste Torschütze hinter Bedard (11 Tore).

„Sie zeigen als Spieler eine beeindruckende Reife und spielen in Angriff und Abwehr stark“, schwärmte Hynes weiter. „Wenn sie die Möglichkeit haben, Chancen zu kreieren, dann zeigen sie Selbstvertrauen. Wenn sie den Puck nicht haben, setzen sie den Gegner gut unter Druck, das ist schön zu sehen. Wenn man das kombinieren und in Schlüsselrollen spielen kann, ist das ein wichtiger Faktor.“

Rossi beweist seine Fähigkeiten als Center der ersten Reihe auf immer beeindruckendere Art und Weise. Er brauchte die ersten 14 Spiele der Saison, um seine ersten sieben Punkte zu erzielen. Dank seines ersten Doppelpacks gelangen ihm die nächsten sieben Zähler nun in nur acht Spielen.

Minnesotas Mister Zuverlässig

Doch nicht nur die jüngsten Spieler, auch der älteste Stürmer der Mannschaft ist in erstklassiger Form. Mats Zuccarello bereitete nicht nur das 1:0 mit vor, sondern traf in der 18. Minute nach einem schönen Pass von Kirill Kaprizov auch selbst. In der 32. Minute wurde dann noch ein Schuss des Norwegers im Powerplay von Matt Boldy ins Tor abgefälscht.

Der 36-jährige Außenstürmer verlängerte seine Punkteserie damit auf neun Spiele. Allein während dieser Serie gelangen ihm 13 Punkte (3 Tore, 10 Assists). Insgesamt führt er die Wild mit 26 Zählern (6 Tore, 20 Assists) als Topscorer und bester Vorbereiter an.

„Seine Übersicht ist unglaublich“, ist auch Rossi von seinem Mitspieler beeindruckt. „Viele Spieler sehen nicht, was er sieht und es macht wahnsinnig Spaß mit ihm zu spielen.“

CHI@MIN: Zuccarello trifft gegen Petr Mrazek

Fleury zeigt sich von seiner besten Seite

Im Tor stand am Sonntag Marc-Andre Fleury, das älteste Teammitglied der Wild. Seine 39 Jahre sah man dem Torhüter gegen Chicago allerdings nicht an. Besonders zu Beginn des Spiels musste Fleury einige starke Paraden auspacken, vor allem während einer Unterzahl ab der vierten Minute. Die Blackhwaks fanden aber kein Mittel gegen den athletischen Schlussmann der Wild. Lediglich ein glücklich von Blackhawks-Stürmer Taylor Raddysh abgefälschter Puck landete in der 53. Minute hinter Fleury.

„Er war heute wichtig“, betonte Hynes. „Es gibt Schlüsselmomente in Spielen und einer davon war gleich am Anfang der Begegnung. Chicago hat sofort Druck gemacht. Wir waren etwas eingeschnürt und haben dann noch die Strafe genommen. Aber eine gute Unterzahlformation und ein paar starke Saves sind manchmal das, was man braucht. Das gibt einem die Kraft sich aufzuraffen und wir haben eine gute Antwort gefunden.“

Es war Fleurys 548. Sieg in der NHL. Nun liegt er in der ewigen Statistik der Torhüter nur noch drei Siege hinter Patrick Roy, der den zweiten Platz hält. Die meisten Siege der NHL-Geschichte hat Martin Brodeur mit 691.

Highlights von Sky Sport: MIN 4, CHI 1

Wild sind unter Hynes nicht wiederzuerkennen

Unter dem Strich bleibt festzuhalten, dass sich die Wild unter dem neuen Trainer von einer Seite zeigen, die in dieser Saison noch nicht häufig von ihnen zu sehen war. Nicht nur die Ergebnisse stimmen, auch die Statistiken und der Eindruck, den die Mannschaft auf dem Eis bietet, unterstreichen das.

Bevor Hynes das Amt übernahm, lag Minnesota nach Toren pro Spiel (2,95) auf Platz 22, nach Gegentoren (3,95) auf dem vorletzten Platz, im Powerplay (16,2 Prozent) auf Platz 24 und die Unterzahl (66,7 Prozent) stand auf dem letzten Platz.

In den drei Spielen unter Hynes erreichten die Wild Spitzenwerte von 4,33 Toren pro Spiel, einem Gegentor pro Spiel, 37,5 Prozent im Powerplay und 90,9 Prozent in Unterzahl.

„Das ist definitiv ein Unterschied wie Tag und Nacht“, bestätigte Faber. „Wir gehen jetzt mit Selbstvertrauen in eine Auswärtsserie und die drei Siege tun uns gut. Das ist ein Schritt in die richtige Richtung, wir haben aber immer noch eine Punktausbeute von unter 50 Prozent. Wir wissen, dass wir uns weiter verbessern und auf unsere Abläufe vertrauen müssen. Wir wollen so weiterspielen und darauf aufbauen.“

Die Wild treten am Dienstag bei den Calgary Flames zum ersten von vier Auswärtsspielen in Folge an. Danach folgen Partien gegen die Vancouver Canucks, Edmonton Oilers und Seattle Kraken.

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