Ist es für die Playoffs erfolgversprechend kurz vor dem Saisonende vom Gas zu gehen oder die verbleibenden Spiele zu nutzen, um etwas Neues auszuprobieren? Haben jene Teams, die bis zum letzten Spieltag Vollgas geben müssen, bessere Aussichten in den Playoffs etwas zu reißen?
Seitdem die NHL zur Saison 2013/14 ihren Playoff-Modus umstrukturiert hat, lässt sich feststellen, dass keiner der acht Stanley Cup Finalisten die reguläre Saison als Divisionserster abgeschlossen hatte. Von den 16 Divisions-Ersten in diesem Zeitraum zogen nur drei in die Conference-Finale ein (Anaheim Ducks 2015, 2017; New York Rangers 2015), für sechs endete der Traum vom Cup sogar schon in der ersten Playoffrunde. Die Rangers waren 2015 der einzige Presidents' Trophy Gewinner der letzten vier Jahre, der die zweite Playoff-Runde überstand.
Ähnliches: [Schwerer Weg für Hischier und Devils]
Dies bedeutet aber nicht gleichzeitig, dass eine späte Playoff-Qualifikation zu mehr Erfolg führt. Die Predators (2017) schafften es als einziges Team seit 2014 mit einer Wildcard bis in das Finale vorzudringen. In den 17 Endspielen seit der Jahrtausendwende stand sechsmal eine Mannschaft, die als Siebter oder Achter gerade noch die Playoffs erreicht hatte und nur eine, die Los Angeles Kings von 2012, konnte den Pokal auch gewinnen.
Aufgrund der Leistungsdichte in der Liga gibt es kein rundum gültiges Erfolgsrezept. Nicht jeder kann das Momentum eines guten Saison-Endspurts mit in die Playoffs nehmen. Am ehesten lässt sich noch schlussfolgern, dass eine Mannschaft, die schon in der ersten Runde voll gefordert wurde, den Gegner nicht unterschätzte, da sie gegen den Zweiten oder den Dritten ihrer Division antreten musste, die besten Erfolgsaussichten hat, recht weit zu kommen.