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Mit der Colorado Avalanche und den Vegas Golden Knights trafen sich am Mittwochabend zwei Schwergewichte aus der Western Conference in der Ball Arena in Denver. Im Vergleich zum letzten Aufeinandertreffen dieser beiden Top-Teams waren die Vorzeichen dieses Mal andere: Colorado dominierte das Geschehen und feierte einen 3:0-Shutout. Neben Torwart Alexandar Georgiev zählte auch Powerplay-Doppelpacker Valeri Nichushkin zu den entscheidenden Figuren. Nummer-1-Center Nathan MacKinnon punktete auch im 23. Heimspiel der Saison und zog mit einer Avalanche-Legende gleich.

MacKinnon auf einer Stufe mit Sakic

MacKinnon lieferte den sekundären Assist beim 2:0, verlängerte seine Heim-Punkteserie damit auf 23 Spiele (16-30-46) und zog mit Franchise-Rekordhalter Joe Sakic gleich. In der gesamten NHL-Geschichte ist dies die drittlängste Heim-Serie zum Start einer Saison, gleichauf mit Wayne Gretzky (Edmonton Oilers, Saison 1983/84) und Phil Esposito (Boston Bruins, Saison 1973/74). Es fehlen nur noch zwei Spiele auf den zweitplatzierten Bobby Orr (25, Boston Bruins, Saison 1974/75). Den Rekord hält Gretzky mit 40 Spielen (Los Angeles Kings, Saison 1988/89).

„Es ist verrückt, sich darüber Gedanken zu machen. Ich weiß auch gar nicht, ob er genug dafür gelobt wird, wie gut er spielt“, sagte Stürmer Logan O’Connor über MacKinnon und stimmte selbst eine regelrechte Lobeshymne an: „Er ist in jedem Spiel gegen die besten Spieler des Gegners gefordert. Er spielt mit so viel Tempo, es ist ein ganz anderer Zug da draußen, wenn er auf dem Eis ist. Diese Punkte-Serie ist also ganz schön unglaublich. Er trägt die Mannschaft schon das ganze Jahr. Es ist schön zu sehen, dass er dafür belohnt wird. Er ist ein Spieler, auf den du dich in jedem Spiel verlassen kannst. Er ist ein Zugpferd, bei dem es leichtfällt, zu folgen.“

Doppelpack Nichushkin: Colorados Powerplay läuft heiß

MacKinnon ist mit 67 Punkten (22-45-67) aus 42 Spielen der Top-Scorer der Avalanche. An diesem Abend aber glänzten auch andere: Power Forward Nichushkin etwa brachte Colorado mit zwei recht ähnlichen Powerplay-Toren mit 2:0 in Führung: Rantanen passte aus „Gretzkys Büro“ (Bereich hinter der Grundlinie) vors Tor, wo Nichushkin per Tip-in vollendete (20.). Später spielte der Finne aus ähnlicher Position einen No-Look-Rückhandpass in den Gefahrenbereich, wo der Russe erneut erfolgreich abfasste (32.).

VGK@COL: Nichushkin verwertet ein feines Zuspiel von Rantanen im Powerplay

„Diese Einheit aus fünf Spielern funktioniert richtig gut. Das ist verrückt“, war O’Connor ob der Dominanz im Powerplay (2/4) beeindruckt. „Leider muss ich bei jedem Morning Skate gegen sie antreten, was bei Zeiten schon ganz schön schwierig ist. Gleichzeitig macht es uns aber auch besser.“

Die Überzahl-Formation besteht aus Cale Makar (Quarterback zentral an der blauen Linie), MacKinnon (linker Flügel), Jonathan Drouin (rechter Flügel), Nichushkin (Bumper im Slot) und Rantanen (vor oder hinter dem Tor). Das Quintett zeichnete in dieser Saison bereits für 34 Powerplaytore verantwortlich (Nichushkin 13, Rantanen 9, MacKinnon 5, Makar 4, Drouin 3).

„Sie arbeiten hart in der Offensivzone und machen das Beste daraus“, so Avalanche-Stürmer Ross Colten. „Nate hat einen Lauf. Auch Mikko. Wenn unser Powerplay derart ins Rollen kommt, dann werden wir viel Erfolg haben.“

In der gesamten Saison hat Colorado eine Überzahl-Erfolgsquote von 25 Prozent (Rang 8).

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Shutout: Georgiev ist nicht zu bezwingen

Den 3:0-Endstand besorgte schließlich noch O’Connor, dessen Distanzschuss glücklich von der Schlägerspitze von Golden-Knights-Verteidiger Nicolas Hague abgefälscht wurde (50.).

„Kein Schuss ist ein schlechter Schuss. Ich hatte ein wenig Glück durch den Abfälscher, aber ich nehme das gerne mit“, grinste O’Connor, der seine persönliche Punkteserie damit auf fünf Spiele (2-3-5) ausweitete.

Hinten behielt derweil Starter Georgiev eine weiße Weste und markierte mit 25 Saves seinen 15. NHL-, siebten Avalanche- und zweiten Saison-Shutout.

VGK@COL: Georgiev verzeichnet einen 25-Save-Shutout und hält einen 3:0-Sieg fest

„In den letzten paar Spielen war unsere Leidenschaft, zu checken und die richtigen Spielzüge zu machen richtig gut“, analysierte Colorados Trainer Jared Bednar. „Genau so möchte ich meine Mannschaft sehen. Ich möchte nicht, dass wir viele Chancen zulassen. Wenn wir einen Durchhänger haben, dann brauchen wir einen Torwart, der eine Parade zeigt. Das macht den Unterschied zwischen Gewinnen und Verlieren. Heute war Georgiev diesbezüglich perfekt.“

Umgedrehte Vorzeichen

Seit dem letzten Vergleich zwischen Avalanche und Golden Knights hat sich viel verändert. Anfang November 2023 hatte Vegas Colorado noch mit 7:0 vom Eis gefegt. Die Golden Knights verbesserten ihre Bilanz damals auf 11-0-0, während die Avalanche in drei von vier Spielen ohne eigenen Torerfolg blieben.

Die Vorzeichen aber haben sich geändert.

Colorado hat seit dieser 0:7-Klatsche eine 20-9-3-Bilanz und dominierte auch das Wiedersehen mit Vegas mit 3:0 Toren und 35:25 Torschüssen (davon 14:5 im zweiten Drittel).

„Wir waren nicht gut genug, um ein sehr gutes Team zu schlagen“, musste Vegas-Trainer Bruce Cassidy eingestehen. „Wir hatten ein paar gute Ansätze, aber es war nicht genug. Die Special Teams waren wieder ein Problem, in diesem Bereich haben sie uns geschlagen.“

Die Avalanche haben acht ihrer letzten zehn Spiele gewonnen (8-2-0), während die Golden Knights acht der letzten elf Partien verloren (3-8-0).

In der Tabelle belegen beide NHL-Schwergewichte den jeweils zweiten Platz in ihrer Division: Colorado (27-12-3) in der Central, Vegas (23-13-5) in der Pacific.

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