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Die New York Rangers haben am Dienstagabend im Madison Square Garden Spiel 2 gegen die Carolina Hurricanes mit 4:3 n.2.V. gewonnen und führen die Best-of-7-Serie in der zweiten Runde der Stanley Cup Playoffs nun mit 2:0 an. Erneut führten enorm starke Special Teams zum Erfolg.

Trocheck erlöst New York in der zweiten Overtime

Es dauerte 87:24 Minuten, bis in Game 2 die Entscheidung in der zweiten Overtime fiel. Vincent Trocheck, der bis dahin mit 35:21 Minuten die meiste Eiszeit aller Rangers-Spieler abgespult hatte, lauerte im Powerplay goldrichtig am linken Pfosten. Zunächst wurden die Schüsse von Artemi Panarin und Mika Zibanejad geblockt, dann staubte Trocheck per Tunnel gegen Frederik Andersen (35 Saves, 89,7 Prozent Fangquote) ab und brachte den Madison Square Garden zum überkochen.

„Ich kann nicht mal sagen, was genau passiert ist“, hatte Trocheck nach dem Spiel einen kleinen Blackout. „Er ist reingegangen. Ich schaue es mir an und kann dann morgen mehr dazu sagen. Es war typisch für diese Spiele mit einfacher oder doppelter Verlängerung: Jeder kann gewinnen. Ich bin dankbar, dass wir es heute waren.“

„Er fährt doppelte Wechsel, wenn wir ihn da draußen für die Faceoffs brauchen, er spielt in der Overtime, im Powerplay und im Penalty Killing. Er ist immer da, wenn wir ihn brauchen“, lobte Trainer Peter Laviolette.

CAR@NYR R2, Sp2: Trocheck findet den freien Puck zum Sieg der Rangers

Spezialität Special Teams

Trocheck punktete damit in jedem Spiel der Stanley Cup Playoffs 2024 (5-5-10), gleiches gilt für Zibanejad (3-8-11). Panarin steuerte an diesem Abend drei Assists (0-3-3) bei und punktete in drei aufeinanderfolgenden Partien (2-4-6). Dass ausgerechnet dieses Trio beim Siegtreffer auf dem Scoreboard auftauchte, ist also kein Zufall.

Auch nicht, dass das Game Winning Goal im Powerplay erzielt wurde. New York hatte bereits den Ausgleichstreffer zum 3:3 im dritten Drittel in Überzahl erzielt, als Chris Kreider den freien Puck nach einem Trocheck-Schuss fand und abstaubte (47.). Die Rangers waren damit 2/7 in diesem Spiel (28,6 Prozent Erfolgsquote, sind 4/9 in der Serie gegen die Hurricanes (44,4 Prozent Erfolgsquote) und 10/25 in den gesamten Playoffs (40 Prozent Erfolgsquote).

In Überzahl setzt das Team aus Manhattan auf eine 1-3-1-Aufstellung mit Adam Fox zentral an der blauen Linie, Zibanejad auf dem linken, Panarin auf dem rechten Flügel, Trocheck dazwischen als „Bumper“ und Kreider unmittelbar vor dem Tor.

Doch auch auf das Penalty Killing ist voll Verlass. In Spiel 2 killte New York alle fünf Strafen (5/5), darunter deren zwei in der Verlängerung. Die Rangers sind in dieser Serie noch perfekt im PK (10/10) und kassierten in den Playoffs erst zwei Gegentore in Unterzahl (25/27, 92,6 Prozent Erfolgsquote).

In der NHL spricht man von guten Special Teams, wenn die Erfolgsquoten im Powerplay und Penalty Killing addiert mehr als 100 Prozent ergeben. New York steht bei 132,6 Prozent (40 Prozent PP plus 92,6 Prozent PK) – ein enorm starker Wert.

Shesterkin als Rückgrat der Rangers

Über fast 88 Minuten mussten die Rangers jedoch viel Geduld (Carolina blockte 40 Schüsse), starke Nerven (New York kam auf einen 1:2- und einen 2:3-Rückstand zurück) und einen starken Torwart mitbringen. Goalie Igor Shesterkin stoppte 54 von 57 Schüsse und kam auf eine Fangquote von 94,7 Prozent.

„Es war schnell, es war hart, es war emotional und energetisch. Es war eine Achterfahrt der Gefühle. Die Jungs sind trotzdem konzentriert geblieben“, fasste Laviolette das Spiel zusammen.

„Es war ein tolles Spiel von uns. Wir haben uns heute da durchgekämpft. Es ist uns nichts einfach zugefallen. Am Ende war es ein wichtiges Tor von ‚Troch‘“, sagte Fox und verteilte auch noch ein Sonderlob an Shesterkin: „Er ist das Rückgrat unseres Teams. Insbesondere, wenn wir nicht unser bestes Spiel spielen, unterstützt er uns und macht einen großen Unterschied.“

Diesen machte auch First-Overall-Pick Alexis Lafreniere (Draft 2020), der seine ersten beiden Tore in den Playoffs 2024 mit einem Doppelpack (11., 28.) erzielte.

„Es macht immer Spaß, zu treffen“, so Lafreniere. „Es gibt aber auch darum, ein komplettes Spiel zu liefern. In einer Reihe mit ‚Troch‘ und Panarin zu spielen, hilft mir sehr. Ich muss mich nur anspielbar machen und dann die Chance nutzen, wenn ich sie bekomme.“

Hurricanes hoffen auf Umschwung in Raleigh

Für die Hurricanes traf Jake Guentzel doppelt (16., 39.), auch Verteidiger Dmitry Orlov (20.) war unter den Torschützen. Evgeny Kuznetsov, neben Guentzel ein weiterer Trade-Deadline-Zugang, fehlte als Healthy Scratch im Kader. Carolinas Trainer Rod Brind’Amour hatte sich stattdessen für Max Comtois in der Aufstellung entschieden.

„Wir wissen, was wir tun müssen, um zu gewinnen“, so Brind’Amour. „Wir müssen jetzt nur einen Weg finden, das umzusetzen. Der Glaube in unserer Mannschaft ist groß. Sie versteht, was es braucht und fühlt sich in der Lage, es auszuführen.“

„Wir müssen heute gar nicht viel sagen: Das PK muss Strafen killen, das Powerplay muss Tore schießen. Im 5-gegen-5 spielen wir sehr gut. Es war ein hart-umkämpftes Spiel“, fasste Carolinas Kapitän Jordan Staal Spiel 2 kurz und knackig zusammen. „Jetzt müssen wir sehen, dass wir es zu Hause hinbekommen“

„Es hat nicht viel gefehlt“, sagte Guentzel. „In den Playoffs gibt es nur einen kleinen Spielraum für Fehler. Wir müssen uns im Powerplay mehr anstrengen und einen Weg finden, Tore zu schießen. Wir fahren jetzt nach Hause, spielen dort von unseren Fans und machen weiter.“

Für Spiel 3 wechselt die Serie am Donnerstag (7 p.m. ET; MySports, NHL.tv; Fr. 1 Uhr MESZ) nach Raleigh.

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