Jeremy Swayman #1 and Elias Lindholm #28 of the Boston Bruins celebrate the win against the Columbus Blue Jackets on December 28, 2024, at the TD Garden in Boston, Massachusetts. (Photo by Steve Babineau/NHLI via Getty Images)

Die Boston Bruins zählen zu den heimstärksten Teams in der NHL. Das untermauerte die Mannschaft erneut am Samstagabend im TD Garden mit einem 4:0 gegen die Columbus Blue Jackets, was den sechsten Sieg im sechsten Heimspiel im Dezember bedeutete. Für Bruins-Torwart Jeremy Swayman war es der zweite Shutout in der laufenden Saison sowie der 14. in seiner NHL-Karriere.

Bruins profitieren von ihrer Heimstärke

6-0-0 lautet Bostons Bilanz auf Heim-Eis im Dezember. Es ist zusammen mit jener der Los Angeles Kings die längste aktive Heim-Serie in der NHL. Das letzte Mal, als die Bruins sechs Heimsiege in Serie einfuhren, war in der Spielzeit 2022/23, als gar 14 Spiele in Folge gewonnen wurden.

Die Stärke im altehrwürdigen TD Garden ist einer der Gründe dafür, weshalb Boston (20-14-4) als Dritter der Atlantic Division Jagd auf die Top-Teams Toronto Maple Leafs (22-13-2) und Florida Panthers (22-13-2) macht, die jeweils nur zwei Punkte entfernt sind. In der gesamten Eastern Conference holten nur die Maple Leafs (14-7-0) mehr Heimsiege als die Bruins (12-6-2).

Eine postwendende Antwort

Der Erfolg im Home-and-Home gegen die Blue Jackets kam nur Stunden nach einer 2:6-Niederlage in Columbus tags zuvor.

„Auch wenn wir am Freitag einen kleinen Rückschlag hatten, war es gut zu sehen, wie wir als Mannschaft reagiert und über ein komplettes Spiel die richtigen Dinge gemacht haben“, betonte Stürmer Cole Koepke. „Wenn wir Tore aus allen vier Reihen und Punkte von unseren Verteidigern bekommen und jeder seinen Teil beiträgt, hilft es dem gesamten Team, den Rhythmus zu finden. Es ist dann einfacher, den Matchplan umzusetzen.“

Mit Justin Brazeau (3.), Morgan Geekie (27.), David Pastrnak (29.) und Koepke (47.) erhielt Boston Treffer von vier unterschiedlichen Torschützen. Für Pastrnak war es das 13. Saisontor und das 361. in seiner NHL-Karriere. Seitdem der 28-Jährige 2014/15 in die Liga kam, erzielten nur Alex Ovechkin (446), Auston Matthews (379) und Leon Draisaitl (371) mehr Treffer.

„Du hoffst und betest, wenn er alleine auf dich zuläuft. Er ist ein Elite-Torjäger mit guten Hüften und Händen. Es fühlt sich besser an, wenn er in deiner Mannschaft spielt. Es ist schön zu sehen, dass er so viele Tore schießt. Hoffentlich geht das so weiter“, sagte Swayman über Pastrnak.

„Beim Tor hatte ich unsere Video-Vorbereitung noch im Kopf, habe den unteren Blocker anvisiert und hatte Glück, dass der Puck über den Pfosten reingegangen ist“, lächelte Pastrnak und lobte das gesamte Team: „Wir haben über 60 Minuten gut gespielt und uns nie zurückgelehnt.“

Das drückte sich in fast allen Zahlen aus, denn die Bruins dominierten an diesem Abend auch in Sachen Torschüsse (28:18), Faceoffs (51,1 Prozent), Checks (30:22) und geblockte Schüsse (16:4).

„Über weite Strecken haben unsere Jungs heute hingebungsvoll gespielt. Das konnte man selbst am Ende sehen, als wir noch Schüsse geblockt haben“, war Bostons Trainer Joe Sacco zufrieden. „Ich finde, wir haben nach dem letzten Spiel eine professionelle Antwort gegeben.“

CBJ@BOS: Pastrnak trifft bei Breakaway zum 3:0

Shutout für Swayman

Torwart Swayman gelang nicht zuletzt dank dem Einsatz seiner Vorderleute ein 18-Save-Shutout. Zum zweiten Mal in dieser Saison und zum 14. Mal in seiner NHL-Karriere behielt der 26-Jährige damit eine weiße Weste.

„Ich fühle mich an jedem Tag ein bisschen besser. Es liegt aber an den Jungs in der Kabine und an unserem Glauben“, betont Swayman. „Es ist der Charakter in dieser Kabine, die Verteidiger vor mir und die Stürmer. Wir kämpfen füreinander. Es fühlt sich gut an, zu gewinnen, wenn wir genau das tun. So etwas gibt es nicht in jeder Mannschaft. Ich bin froh, dass wir es in unserem Team haben.“

„Es ist surreal“: Lysell gibt NHL-Debüt

Derweil ging für Bostons Stürmer Fabian Lysell ein Traum in Erfüllung: Der 21-jährige Schwede gab dreieinhalb Jahre nach seinem Draft (2021, 1. Runde, 21. Stelle) sein lang-ersehntes NHL-Debüt.

„Es ist surreal. Du kannst dich nicht darauf vorbereiten, es passiert einfach“, so Lysell. „Verrückt, wie schnell es gehen kann: Ich bin heute früh aufgewacht, habe den Call-up bekommen und hier bin ich. Es ist unglaublich und etwas ganz Besonderes für mich, meine Familie und jeden, der mir auf dem Weg hierhin geholfen hat.“

Lysells Familie war eher zufällig live dabei im TD Garden. „Sie waren alle hier“, berichtet der Flügelspieler. „Sie sind wegen Weihnachten rübergekommen und wollten morgen nach Hause fliegen. Das hat also gut gepasst. Sie waren immer meine größten Unterstützer und haben mir über all die Jahre bei allem geholfen, egal ob sie für mich gekocht oder mich zur Eishalle gefahren haben.“

Lysell, der bislang in 136 AHL-Spielen für die Providence Bruins mit einer 34-70-104-Bilanz auf sich aufmerksam gemacht hatte, erhielt 11:32 Minuten Eiszeit und kam auf einen Plus-Minus-Wert von +1.

„Ich denke, er hat sich prima geschlagen. Es war natürlich ein aufregender Abend für ihn und seine Familie. Als wir das erste Tor geschossen haben, stand er auf dem Eis, was immer ein tolles Gefühl ist“, sagte Sacco. „Er hat ein paar gute Dinge getan und auch abseits des Pucks verantwortungsbewusst gespielt.“

Die formstarken Bruins (5-1-1 aus den letzten sieben Spielen) werden erst am 5. Januar wieder in ihrer Festung in Boston auflaufen. Bis dahin geht es auf einen Drei-Spiele-Roadtrip zu den Washington Capitals (Dienstag, 12:30 p.m. ET; 18:30 MEZ; NHL.tv), New York Rangers (2. Januar) und Toronto Maple Leafs (4. Januar).

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