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In 13 Tagen, am 25. Februar, wird um 21 MEZ (3 p.m. ET) das Transferfenster in der NHL bis zum Saisonende geschlossen. In der Regel läuft es so ab, dass Mannschaften, die keine oder geringe Chancen auf den Einzug in die Stanley Cup Playoffs haben, Spieler, deren Verträge auslaufen oder entbehrlich sind, abgeben und hierfür noch eine Gegenleistung erhalten wollen. Auf der anderen Seite möchten die Teams, die sich noch im Rennen um die Playoff-Plätze befinden oder so gut wie sicher einen inne haben, an dem einen oder anderen Hebel ansetzen, um sich für die entscheidende Saisonphase weiter zu verstärken oder für mehr Tiefe im Kader zu sorgen, damit mögliche Ausfälle aufgrund von Verletzungen besser kompensiert werden können.

Genau in dieser Schnittstelle liegt das Problem, denn gerade bei einer engen Tabellenkonstellation, kann sich nach der Trade Deadline in den letzten sechs Wochen der regulären Saison noch eine Menge verändern. So liegen in der Western Conference zwischen dem zweiten Wildcard-Platz und dem Tabellenletzten gerade einmal acht Punkte, so dass selbst beim Schlusslicht Anaheim Ducks noch Hoffnung auf eine Playoff-Teilnahme besteht.
"Wir haben einfach derzeit nicht genug Informationen", sagte Stan Bowman, der General Manager der Chicago Blackhawks, die vier Punkte hinter der zweiten Wildcard positioniert sind, nachdem sie lange Zeit das Tabellenende der Conference zierten. "Es wird durch die Art, wie wir spielen und wie die Partien der anderen Teams ausgehen noch viel zwischen heute und dem 25. Februar passieren. Wir haben schon mehrere Szenarien in den letzten paar Wochen durchgespielt, aber die Deadline ist nicht morgen. Also warten wir ab, was geschieht."
Abwarten ist die Strategie, die viele General Manager, besonders jene im Westen, fahren werden. Es ist demnach davon auszugehen, dass weitere Spielerwechsel ziemlich lange hinausgezögert werden, bis nahe an die Trade Deadline.
"Wir haben einige Sachen vorbereitet", sagte Bowman, dessen Spieler Duncan Keith und Brent Seabrook im Fokus der Gerüchte um einen Wechsel stehen. "Das Wichtigste ist, dass wir derzeit ein wachsendes Selbstvertrauen in unserer Gruppe feststellen und wenn das zunimmt, dann wird es für das Team laufen. Es ist gut zu sehen, dass unser Team lebt."

Leben sieht auch General Manager Don Waddell bei seinen Carolina Hurricanes. Lange lief das Team der Konkurrenz hinterher und befand sich im hinteren Tabellendrittel. Über den Abgang von Kapitän Justin Williams, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft, wurde heiß spekuliert. Doch seit Jahresbeginn eilen die Männer von Trainer Rod Brind'Amour von Sieg zu Sieg und liegen nur noch drei Punkte hinter der zweiten Wildcard in der Eastern Conference.
"Justin ist das Herz dieser Mannschaft", ließ Waddell bereits vor Wochen wissen, vielleicht auch mit der Vorgabe den Preis hochzutreiben. Nachdem nun wieder die reelle Chance existiert, die Playoffs zu erreichen, könnten alle Trade-Gedanken, die bereits vorhanden waren, Makulatur sein.
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Ähnlich verhält es sich bei den St. Louis Blues, die sogar noch besser als die Hurricanes dastehen und vom letzten Platz im Westen zum Jahreswechsel bis auf den ersten Wildcard-Platz durchmarschiert sind. Verteidiger Jay Bouwmeester wäre hier ein Kandidat für ein Tauschgeschäft in den kommenden Wochen gewesen. Doch eine veränderte Strategie des Managements ist angesichts der sportlichen Situation durchaus wahrscheinlich.
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Gleiches trifft auf nahezu alle Mannschaften in der Western Conference zu, während im Osten die Detroit Red Wings und Ottawa Senators die Saison bereits abgehakt haben dürften. Die New Jersey Devils begannen bereits am 6. Februar mit dem Abgang von Brian Boyle zu den Nashville Predators im Tausch gegen einen Zugrecht in der zweiten Runde beim NHL Draft 2019 ihr Team abzurunden.
Es verbleiben demnach noch spannende Tage bis zum 25. Februar, und in den Büros der General Manager werden etliche Male in Sitzungen die Köpfe heiß laufen und die Telefondrähte glühen, ehe klar ist, welche Richtung sie tatsächlich einschlagen werden.