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Es wird ein Spektakel für alle Eishockey-Fans, wenn die NHL-Stars bei den Olympischen Winterspielen 2022 in Peking mitmischen. Der Schweizer Roman Josi von den Nashville Predators hat bereits eine konkrete Vorstellung davon, welcher Spieler das entscheidende Tor im Finale um die Goldmedaille erzielen könnte. "Nico Hischier", sagt Josi. "Er ist ein sehr guter Spieler. Und er ist Schweizer. Natürlich hoffe ich, dass wir mit Schweiz die Goldmedaille gewinnen werden."

Der Verteidiger empfindet Hochachtung für seinen Landsmann: "Er ist Kapitän der New Jersey Devils und ein toller Spieler mit besonderen Fähigkeiten." Josi weiß aus eigener Erfahrung, welche Verantwortung mit dem Amt des Spielführers einhergeht. Im September 2017 wurde er selbst zum Kapitän der Predators ernannt. Hischier musste allerdings erheblich früher Verantwortung übernehmen. Im Februar 2021, also kurz nach seinem 22. Geburtstag, wurde der Center zum jüngsten Spielführer der NHL.
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"Es ist wirklich beeindruckend, in diesem Alter zum Kapitän ernannt zu werden", sagt Josi. "Ich denke, das sagt viel über seinen Charakter aus. Ich kenne ihn ziemlich gut und weiß, was für ein toller Kerl er ist. Er ist ein netter junger Mann, der wirklich hart arbeitet." Kapitän einer Mannschaft zu sein, wäre laut Josi für jeden Spieler mit einer gewissen Umstellung verbunden: "Als ich Kapitän wurde, war ich 27 Jahre alt und trotzdem war so vieles neu für mich. Es ist für ihn sicherlich eine coole Erfahrung und eine große Ehre."
Wichtig sei, sich trotz der neuen Funktion nicht zu verbiegen "Sei einfach du selbst", lautet der Ratschlag von Josi. "Viele Leute wollen einem erklären, wie man eine Mannschaft anführt und was einen guten Anführer ausmacht. Aber ich denke, es gibt einen Grund, warum jemand zum Kapitän ernannt wurde. Die besten Führungskräfte sind diejenigen, die authentisch sind."
Grundsätzlich gäbe es verschiedene Methoden, um eine Mannschaft anzuführen. "Einige Leute haben einen bestimmten Stil und sind großartige Führungspersönlichkeiten. Andere sind das genaue Gegenteil davon und trotzdem großartig. Man sollte einfach so bleiben wie man ist. Ich denke, das wissen die Mannschaftskameraden am meisten zu schätzen."

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Einer dieser Mannschaftskameraden ist Jack Hughes. Seitdem der Center beim NHL Draft 2019 von den Devils an Nummer 1 gepickt wurde, also an selbiger Position wie zwei Jahre zuvor Hischier, absolvierte er bislang 117 Spiele in der NHL. Der US-Amerikaner weiß um die Qualitäten seines Kapitäns: "Ich glaube, dass aufgrund seiner Verletzung im vergangenen Jahr viele Leute vergessen haben, wie gut Nico eigentlich ist."
Zur Erinnerung: Hischier verpasste zunächst die Saisonvorbereitung, weil er an einer Beinverletzung laborierte. Später musste er sich einer Operation an der Stirnhöhle unterziehen. Lediglich 21 Spiele konnte der aus Naters stammende Stürmer absolvieren, verbuchte dabei sechs Tore und fünf Assists.
Hughes ist überzeugt davon, dass Hischier in der kommenden Saison wieder an sein früheres Leistungsvermögen anknüpfen wird. "Wir werden wieder im 13er-Zug sitzen", tönt er in Anlehnung an die Rückennummer des Kapitäns. "Er wird eine großartige Saison spielen." Für ihn persönlich zähle Hischier zu den engsten Bezugspersonen innerhalb der Mannschaft: "Er war immer großartig zu mir. Vom ersten Tage an zählte er zu meinen Kumpels. Es hat viel Spaß gemacht, in den zwei Jahren mit ihm zusammenzuspielen. Ich hoffe, dass das noch einige Jahre so weitergehen wird. Er ist ein großartiger Kapitän und wir erhoffen uns gemeinsam ein großartiges Jahr."
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Zuletzt durchlebten die Devils eher schwierige Zeiten. In den vergangenen neun Spielzeiten konnte sich New Jersey nur einmal für die Stanley Cup Playoffs qualifizieren. Dies war im Jahre 2018, als Hischier & Co. gleich in der ersten Runde mit 1:4 an den Tampa Bay Lightning scheiterten. Die letzten siegreichen Playoff-Runden datieren aus dem Jahre 2012. Zu jener Zeit gelangten die Devils bis in das Finale um den Stanley Cup, unterlagen dann allerdings mit 2:4 gegen die Los Angeles Kings.
Mit einigen namhaften Verpflichtungen, zu denen zum Beispiel der offensivstarke Verteidiger Dougie Hamilton und der Torwart Jonathan Bernier zählt, möchten die Devils zurück auf die Erfolgsspur finden. "Wir werden sicherlich viel besser sein", sagt Hughes. Gleichwohl weiß er um die Herausforderung: "Wir spielen in einer wirklich sehr schwierigen Division. Das wird kein Kinderspiel. Nur weil eine Franchise viel Geld ausgegeben hat, gelangt man nicht automatisch in die Playoffs. Wir müssen hart arbeiten und unsere Spiele gewinnen. Die neuen Jungs werden uns dabei helfen."
Zuversichtlich stimmt ihn auch die Ansammlung großer Talente: "Du hast natürlich Nico und mich an der Spitze. Aber es gibt noch viel mehr Talente in unserer Mannschaft. Wir haben Ty Smith, Mackenzie Blackwood, Jesper Bratt oder Pavel Zacha. Unsere Draft-Picks habe ich jetzt noch nicht einmal erwähnt. Unsere Fans können sich darauf freuen, dass wir die nächsten Schritte unternehmen werden, um in den bevorstehenden Jahren ein richtig gutes Eishockey-Team zu werden."