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Nico Hischier von den New Jersey Devils hatte beim 4:3 n. V. gegen die Buffalo Sabres am Donnerstag allen Grund zur Freude. Das Team feierte nach zuvor drei Niederlagen in Folge endlich wieder einen Sieg. Der Schweizer erzielte zudem sein erstes Saisontor. Im ersten Spielabschnitt konnte er seine Qualitäten noch nicht ganz aufs Eis bringen und ließ aussichtsreiche Situationen ungenutzt liegen. Doch im letzten Drittel war er zur Stelle. "Ich habe versucht, einfach dranzubleiben. Es fühlt sich gut an, das erste Tor gemacht zu haben. Und der Sieg fühlt sich noch besser an", sagte der Center nach der Partie.

Die Saison 2020/21 war für den 22-Jährigen lange eine Geduldsprobe. Mehr als einen Monat konnte er lediglich von draußen zusehen, wie seine Mitspieler die ersten elf Saisonspiele bestritten. Hischier laborierte an seiner Fußverletzung und stand zudem auf der Covid-19-Protokolliste. Dabei soll 2021 eigentlich das Jahr von Hischier werden. Direkt vor seinem Saisondebüt am 20. Februar wurde er zum Kapitän der Devils ernannt. Damit trat er in die Fußstapfen von Verteidiger Andy Greene, der dieses Amt fünf Spielzeiten innehatte, bevor er am 16. Februar 2020 zu den New York Islanders getradet wurde.

NJD@BUF: Hischier mit der Rückhand zur Führung

"Es ist eine Ehre und ein Privileg, die Organisation in New Jersey als Kapitän anzuführen", sagte der Walliser zu seiner Beförderung. "Wir haben viele Führungskräfte in der Umkleidekabine und ich bin sicher, dass sie mir helfen werden." Hischier jetzt der jüngste amtierende Kapitän in der NHL. Trainer Lindy Ruff setzt hohe Erwartungen in ihn: "Er muss sein Spiel spielen und seinen Weg weitergehen. Zudem sollte er überall mit gutem Beispiel vorangehen. Das gilt, wie hart er spielt, wie er agiert, wie er trainiert und wie er sich um seine Teamkollegen kümmert."
Vier Saisonspiele hat Hischier in der laufenden Saison bislang bestritten. Zunächst erlebte er zwei Niederlagen gegen Buffalo und eine gegen die Washington Capitals, bevor nun der emotional wichtige Sieg gelang. "Ich hatte vorher lange keine Spiele mehr gemacht. Ich versuche einfach, dem Team auf möglichst jede Art zu helfen. Auch wenn ich nicht score, möchte ich etwas Positives einbringen. Das müssen nicht immer Punkte sein. Aber die Jungs sollen wissen, dass ich in jedem Spiel mein Bestes gebe", hob der Angreifer hervor.
Es besteht keinen Zweifel daran, dass die Leistungen von Hischier großen Einfluss auf den Erfolg der gesamten Mannschaft haben.
Nachdem er beim NHL Draft 2017 als Nummer-1-Pick ausgewählt wurde, erlebte er gleich in seiner ersten Saison mit 20 Toren und 32 Assists seine bis dato erfolgreichste Spielzeit als Scorer. 2017/2018 war auch die letzte Saison, in der sich die Devils für die Stanley Cup Playoffs qualifizierten. Es war auch die einzige Playoff-Teilnahme von New Jersey in den vergangenen acht Spielzeiten. Heißt das also, dass die Devils nur mit einem Hischier in Bestform erfolgreich sein können?

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Es wäre jedenfalls verkehrt, den Spielmacher aus Naters lediglich anhand seiner Scorerpunkte zu bewerten. Hischier gilt nicht ohne Grund als einer der besten Zweiwegstürmer der Liga. Dass er im Oktober 2019 einen neuen Siebenjahresvertrag über 50 Millionen US-Dollar unterzeichnen durfte, war eine erste große Wertschätzung dafür. Mit der Ernennung zum Kapitän folgte eine weitere. Teamkollege Kyle Palmieri meinte dazu: "Er ist ein Vorbild für uns alle und genießt in der Kabine den allergrößten Respekt."
Mit Hischier, Pavel Zacha und Jesper Bratt bildete Trainer Ruff nun eine starke Reihe, die zum entscheidenden Faktor im weiteren Saisonverlauf werden könnte. An drei der vier Tore gegen die Sabres am Donnerstag war dieses Trio beteiligt. Der Trainer nennt die Gründe: "Nico braucht einen guten Schützen neben sich. Pavel hat einen guten Schuss. Und Bratt muss nach innen ziehen, um effektiv zu sein. Diese Linie ist innen sehr aktiv und führte uns damit zum Erfolg." Zacha fühlt sich in dieser Konstellation ebenfalls wohl: "Es macht Spaß, mit Bratter (Bratt - d. Red.) und Nico zu spielen. Wir arbeiten hart und kreieren Chancen."

Nico Hischier über die Ehre Devils-Kapitän zu sein

Gleichwohl läuft noch nicht alles rund bei den Devils. Gegen Buffalo wurde die größte Schwachstelle dieser Mannschaft einmal mehr offenbart: das Unterzahlspiel. Zwei der drei Gegentore fielen bei gegnerischem Powerplay. In dieser Saison gilt die Faustregel: Muss ein Spieler der Devils auf die Strafbank, ist das für den Gegner fast gleichbedeutend mit einem halben Tor. In 41,7 Prozent aller Fälle nutzten die Kontrahenten ihr Überzahlspiel für einen Treffer. Keine andere Mannschaft ist bei gegnerischer Überzahl so anfällig wie New Jersey.
Das ändert allerdings nichts daran, dass Hischier mit den Devils weiterhin die Playoffs im Visier hat. Denn, so erklärt der Schweizer, wenn man das nicht habe, könne man gleich aufhören zu spielen.
Am Samstag um 19 Uhr MEZ (live bei Puls 24, Blue Sport, Sport1+, NHL.tv) treffen die Devils im Prudential Center von Newark ein weiteres Mal auf die Capitals. Es ist das an diesem Wochenende ausgestrahlte NHL Europa-Spiel der Woche präsentiert von SAP für Deutschland, die Schweiz und Österreich.