Für Ovechkin war es der 861. Treffer in seiner NHL-Karriere, womit ihm nur noch 34 fehlen, um den Torrekord von Gretzky zu übertrumpfen. Zudem traf er im fünften Spiel in Serie. Zum 15. Mal in seiner Karriere hat er damit eine Serie von mindestens fünf Partien, in denen er ein Tor schoss. Das haben außer ihm nur die Legenden Mario Lemieux (17) und Gretzky (16) geschafft. Er ist außerdem erst der dritte Spieler mit 39 Jahren oder älter in der Geschichte der Liga, dem eine solche Serie gelingt. Vor ihm schafften das Brett Hull mit den Detroit Red Wings in der Saison 2003/04 und Johnny Bucyk mit den Boston Bruins in der Saison 1974/75. Mit dem Tor ist außerdem ein weiterer Rekord in Reichweite gekommen. Es war für Ovechkin das 130. siegbringende Tor in seiner Karriere. Damit liegt er schon auf Platz zwei in der ewigen Bestenliste und braucht nur noch sechs, um Jaromir Jagr von Platz eins zu verdrängen.
Strome: Gute Torjäger finden immer einen Weg
Gegen die Predators nutzte Ovechkin in der Mitte des Schlussabschnitts einen Pass von Dylan Strome zum 3:2. „Er findet einfach immer einen Weg, zu treffen“, meinte der Vorlagengeber anerkennend. „Gute Torjäger finden immer einen Weg, wie sie den Puck im Tor unterbringen. Mein Job und der von Aliaksei Protas ist es, ihm den Puck zu geben“, sagte Strome. Die beiden profitieren dabei vom Zusammenspiel mit Ovechkin. Protas hat bereits zwölf Scorerpunkte gesammelt (5-7), Strome sogar schon 19 (4-15). „Die Spieler auf der Bank flippen jedes Mal aus, wenn Ovechkin trifft“, berichtete Capitals-Trainer Spencer Carbery nach der Partie. Wenn Ovechkin in aussichtsreicher Position die Scheibe habe, halte jeder den Atem an.
Jeder genieße gerade den Lauf, den Ovechkin habe, sagte Strome weiter. „Es macht Spaß, da dabei zu sein. Wir wissen ja alle, auf was er es abgesehen hat.“ „Er ist schon etwas ganz Besonderes. Unglaublich. Wir freuen uns für ihn und wünschen ihm, dass er einfach so weiter macht“, sagte auch Protas. Er hatte die Gastgeber in der 35. Minute nach einem feinen Pass von Ovechkin mit 2:1 in Führung gebracht. „Es ist etwas Besonderes, sein Teamkollege zu sein. Er ist eine Legende. Ich bin dankbar, dass er mein Teamkollege ist“, schloss sich Torwart Logan Thompson dem Lobesreigen an.
Das gab es auch aus den Reihen des Gegners. „Man wusste genau, was kommt. Man steht hinter der Bande, und ich habe das, glaube ich, schon zu oft gesehen“, bekannte Predators-Trainer Andrew Brunette. „Ich habe gegen ihn gespielt, gegen ihn gecoacht, ihn spielen sehen, und er findet einfach immer wieder seine Position. Und wenn die Scheibe erstmal an seinem Schläger ist, ist es vorbei. Das ist ein großartiger Schuss vom wahrscheinlich besten Torjäger aller Zeiten.“
Thompsons große Rolle
Der Keeper der Capitals spielte derweil gegen die Predators eine größere Rolle, als viele vielleicht vorher geglaubt hatten. 33 Saves standen für ihn am Ende in der Statistik, was zeigt, dass die Gäste den Capitals nicht kampflos das Feld überlassen haben. „Sie haben uns eine Menge Probleme bereitet. Das war die beste Version der Predators, die wir heute gesehen haben“, sagte Carbery. Aber sein Team habe einen Weg gefunden, als Sieger vom Eis zu gehen. Aus Sicht von Strome war es ein harter Kampf bis zum Ende. „Die Predators sind gerade verzweifelt. Sie haben im Sommer viel Geld ausgegeben“, spielte der Stürmer auf die Verpflichtungen von Steven Stamkos und Jonathan Marchessault in Nashville an.
Etwas Glück sei auch dabei gewesen, räumte Strome ein. Nashville habe drei-, viermal den Pfosten getroffen. Und dazu kam noch ein Tor von Marc Del Gaizo, das wegen Torwartbehinderung nicht anerkannt wurde. Da half auch die Challenge von Predators-Coach Brunette nicht.
Machtlos war Thompson beim zwischenzeitlichen 1:0 von Juuso Parssinen (4.) und beim 2:2 (36.), als Stamkos unhaltbar einen Schuss von Alexandre Carrier abfälschte. Damit bleibt Thompson in dieser Saison ungeschlagen (6-0) bei einem Gegentorschnitt von 2,81 Treffern pro Partie und einer Fangquote von 90,3 Prozent. Nach der nicht so optimalen vergangenen Saison sei man bei den Capitals heiß auf einen Neustart gewesen, betonte der Keeper. „Viele haben uns schon vor dem Saisonstart abgeschrieben. Wir wollen ihnen zeigen, dass sie falsch lagen.“