Wild 1.6

Marco Rossi und Marc-Andre Fleury waren am Samstag bei den Minnesota Wild die
gefeierten Helden. Beim 4:3-Sieg der Wild in der Nationwide Arena in Columbus erzielte der
Österreicher Rossi den alles entscheidenden Treffer in der Verlängerung, während Torhüter
Fleury durch diesen Erfolg den nächsten persönlichen Meilenstein seiner Karriere erreichen
konnte.

Es war der insgesamt 551. Sieg in der Liga für den erfahrenen Goalie, wodurch dieser jetzt
gemeinsam mir Legende Patrick Roy die zweitmeisten Erfolge eines Torhüters in der NHL-
Geschichte verbuchen konnte. Unangefochtene Nummer eins in dieser Statistik bleibt Martin
Brodeur, der in der Liga 691 Mal das Eis als Sieger verlassen konnte. Fleury hat in 1.003
Spielen (975 Starts) für die Pittsburgh Penguins, die Vegas Golden Knights, die Chicago
Blackhawks und die Wild eine Bilanz von 551-323-91 mit zwei Unentschieden vorzuweisen.

Spektakuläre Parade von Fleury ging Rossis Siegtreffer voraus

Beide Helden des Tages spielten in der alles entscheidenden Szene eine tragende Rolle.
Fleury parierte zunächst einen Schuss von Yegor Chinakhov, den dieser vom rechten
Bullykreis aus nach 2:51 Minuten in der Verlängerung abgefeuert hatte, mit dem Handschuh.
Es schloss sich ein Konter an, den Rossi nach 3:04 Minuten in der Extraschicht für
Minnesota (17-17-4) vollenden konnte. Für die Wild endete damit eine Niederlagenserie von
vier Spielen. Rossi sicherte den Sieg mit einem One-Timer vom rechten Bullykreis nach
einer Vorlage von Matt Boldy. „Wir sind eine starke Mannschaft“, befand Rossi am Samstag
schon vor dem Spiel. „Wir müssen natürlich ständig hart an uns arbeiten, damit wir noch
mehr Erfolge feiern dürfen. Meine Anfänge in der Liga waren geprägt von einigen Höhen und
Tiefen, doch jetzt bin ich glücklich mit dem Stand der Dinge“, betonte er nach der
Übungseinheit am Vormittag.

„Wisst ihr was? Ich war einfach froh, dass ich heute Abend gewonnen habe", versuchte
Fleury nach Spielende die Aufregung rund um seinen Meilenstein möglichst gering zu halten.
„Es hat zuletzt nicht geklappt. Uns haben ja auch ein paar Spieler gefehlt. Wir brauchen
natürlich Punkte dringend in der Tabelle. Das ist mir heute viel wichtiger, ehrlich gesagt.“ Im
Hinblick auf den Vergleich mit Roy ergänzte er dann aber doch noch: „Es ist natürlich eine
Ehre, zu Patrick aufzuschließen, zu dem ich als Kind aufgesehen habe. In diesem Moment
war ich aber einfach nur froh, dass ich den Sieg für die Jungs geholt habe.“

Wild retten sich erst spät in die Verlängerung

Dass Minnesota an diesem Abend mit den zwei Punkten belohnt wurde, stand lange auf der
Kippe. Marcus Johansson erzielte erst 92 Sekunden vor dem Ende des dritten
Spielabschnitts das Tor zum 3:3, wodurch sich die Wild überhaupt erst in die Verlängerung
retten konnten. Er schob die Scheibe in dieser Szene gekonnt mit der Rückhand durch die
Schoner von Daniil Tarasov. Der Treffer zum Ausgleich fiel zwölf Sekunden, nachdem
Fleury, der für einen zusätzlichen Angreifer das Eis verlassen wollte, eilig zu seinem Tor
zurücklief und dadurch Justin Danforth zwang, überhastet links am Tor der Wild vorbei zu
schießen. „Diese Rettungstat am Ende war einfach toll anzusehen", freute Johansson über
die Leistung seines Torhüters. „Er hat es geschafft, sich den zweiten Platz in der ewigen
Bestenliste zu sichern. Ich bin stolz auf ihn, es hätte keinem Besseren passieren können."
Neben dem Siegtorschützen Rossi und Jubilar Fleury gefielen auf Seite der Gäste in erster
Linie Boldy, dem an diesem Tag zwei Powerplay-Treffer und eine Torvorlage gelangen,
sowie Brock Faber, dem drei Assists gelangen.

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      MIN@CBJ: Rossi sichert Fleury in der OT den 551. NHL-Sieg

      Columbus für ordentliche Leistung am Ende nicht belohnt

      Cole Sillinger hatte die Blue Jackets in der 55. Minute mit seinem dritten Tor des Spiels
      scheinbar vorentscheidend mit 3:2 in Führung gebracht, als er einen Schuss von Adam
      Boqvist im Powerplay abfing. „Der Fokus liegt natürlich darauf, Eishockeyspiele zu
      gewinnen, und das ist heute Abend leider nicht gelungen", lautete Sillingers bitteres Fazit
      nach der Schlusssirene. „Es war insgesamt ein gutes Eishockeyspiel. Es ging viel hin und
      her. Es gab viele Spezialteams auf beiden Seiten. Viele gute Chancen, viel Energie. ... Es
      schmerzt, dass wir es am Ende nicht gewinnen konnten“, bilanziert er aus Sicht der
      enttäuschten Hausherren. Boqvist, der 13 Spiele wegen einer Schulterzerrung verpasst
      hatte, gab bei seinem Comeback für Columbus zwei Assists. Torhüter Tarasov zeigte 33
      Rettungstaten für die Blue Jackets (13-19-9).

      Blue Jackets können Führungen nicht verteidigen

      Sillinger brachte Columbus nach 8:09 Minuten des ersten Drittels mit 1:0 in Führung,
      nachdem er einen Pass von Jake Bean erfolgreich in die Maschen befördern konnte.
      Boldy glich in der 15. Minute zum 1:1 aus. Joel Eriksson Ek gewann einen Zweikampf gegen
      Faber, und passte den Puck zu Boldy, der mit einem Schlenzer von oberhalb des rechten
      Kreises in die Maschen traf. Erneut Sillinger war es, der die Blue Jackets nach 17 Sekunden
      des zweiten Drittels mit 2:1 in Führung brachte, nachdem Kirill Marchenko Jake Middleton
      den Puck abgenommen und Sillinger mit einem Pass mustergültig bedient hatte. Boldy glich
      in der 31. Minute mit einem Rückhandtreffer zum 2:2 aus. Mats Zuccarello bekam einen
      Assist bei Boldys zweitem Tor gutgeschrieben, nachdem er zuletzt neun Spiele wegen einer
      Oberkörperverletzung ausgefallen war. Er hat in den letzten 16 Spielen 16 Punkte (drei Tore,
      13 Assists) erzielt. Der erneute Ausgleich sorgte für Frust bei den Blue Jackets. „Das ist
      schon die ganze Saison über so", beklagte Boqvist. „Wenn wir in Führung liegen, müssen wir
      einfach in der Lage sein, den Sack zuzumachen. Das gelingt uns einfach zu selten."

      Rossi vom Trainer ausdrücklich gelobt

      In der 47. Minute stand Adam Fantilli plötzlich völlig frei vor dem Tor, doch Rossi war zur
      Stelle und verhinderte, dass die Blue Jackets mit 3:2 in Führung gehen konnten.
      Eine Szene, die Wild-Coach John Hynes nach dem Spiel ins Schwärmen geraten ließ. Der
      Coach lobte seine beiden Rookies Faber und Rossi ausdrücklich. „Es ist schön zu sehen,
      dass zwei so junge Spieler den Unterschied in einem Spiel ausmachen können“, befand der
      Coach anerkennend. „Rossi ist deutlich reifer geworden und macht es gerade sehr gut“,
      sagte Hynes schon vor dem Spiel über seinen Schützling aus der Alpenrepublik.

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