Peterka 11.27

Mit der 2:7-Niederlage bei den New Jersey Devils am Samstag hatten die Buffalo Sabres einen denkbar schlechten Start für ihren vier Spiele andauernden Auswärtstrip erwischt. In Spiel zwei dieser Reise haben sie sich wieder rehabilitiert und auch gezeigt, dass sie durchaus in der Lage sind, mit den Großen in der NHL mitzuhalten. 5:1 gewannen die Sabres am Montagabend (Ortszeit) bei den New York Rangers. Und das auch dank des Deutschen JJ Peterka, der erneut eine gute Leistung zeigte und einen für ihn mittlerweile typischen Treffer erzielte. 

Wieder ausgeglichene Bilanz

9-10-2 – so lautete die Bilanz der Sabres vor der Partie im Madison Square Garden. Jetzt haben sie die Bilanz ausgeglichen. Und auch die 22 Zähler, die sie nun auf dem Konto haben, lesen sich erfreulicher. Denn das bedeutet, dass die Mannschaft von Trainer Don Granato lediglich noch fünf Zähler Rückstand auf Platz zwei in der Atlantic Division hat. Dort stehen die Florida Panthers. Lediglich die Boston Bruins auf Rang eins mit 31 Zählern sind schon etwas enteilt. 

Das kann man auch über die New York Rangers sagen. Die haben ebenfalls schon 31 Punkte auf der Habenseite, was die beiden Teams zu Top-Mannschaften in der Liga macht. Da durfte man als Fan der Sabres schon ein paar leise Zweifel haben nach dem Auftritt bei den Devils, ob für die eigene Mannschaft in Manhattan etwas zu holen sein würde. 

Peterka als Stimmungskiller

Doch das Team riss sich zusammen und entführte am Ende beide Punkte aus New York. Seinen Anteil daran hatte einmal mehr Peterka. Der Münchner sorgte mit seinem 0:1 in der zwölften Minute für den ersten Stimmungskiller im Madison Square Garden. Sein Handgelenkschuss schlug genau im Winkel ein. Es war der neunte Saisontreffer des Münchners, der damit weiter in der internen Torjägerliste der Sabres auf Platz zwei liegt. Lediglich Jeff Skinner hat einmal mehr getroffen.

BUF@NYR: Peterka trifft per Handgelenk

Es war gleichzeitig auch ein erneuter Beweis dafür, dass der Deutsche ein Spezialist für die frühen Tore im Spiel ist. Denn das Tor gegen die Rangers war bereits das vierte in dieser Saison, mit dem Peterka in einer Partie den Torreigen eröffnet hat. Damit ist er ligaweit an der Spitze in dieser Kategorie – gemeinsam mit Joel Farabee, Pavel Zacha, William Nylander und Sidney Crosby. „Wir wollten nach dem Spiel gegen die Devils diesmal mehr Intensität aufs Eis bringen und auf dem Level spielen, zu dem wir in der Lage sind“, sagte Peterka nach der Partie. Das Spiel bei den Devils sei nicht gut gewesen. Man habe intensives Videostudium betrieben. Und jeder habe gewusst, dass das kein gutes Spiel gewesen sei. Einer der Schlüssel zum Erfolg der Mannschaft ist für Peterka, dass sich das Team besser auf die Spiele vorbereiten müsse: „Wir können nicht jedes Mal in Rückstand geraten. Das bringt uns um.“ Stattdessen müsse man konzentrierter aufs Eis gehen. 

Tuch sorgt für Sicherheit

Das taten die Sabres diesmal. Mehr noch: Sie waren offensiv sogar die spielbestimmende Mannschaft, hatten am Ende 39 Schüsse auf Igor Shesterkin im Kasten der Rangers abgefeuert. Die Gastgeber prüften Ukko-Pekka Luukkonen dagegen „nur“ 26-mal. Buffalo belohnte sich spät im zweiten Drittel für die offensive Spielweise. Alex Tuch sorgte knapp 30 Sekunden vor der zweiten Pausensirene mit seinem ersten Treffer an diesem Abend für das 0:2. Er verwertete einen Rebound, nachdem Casey Mittelstadt Shesterkin zuvor geprüft hatte.

Im Schlussdrittel allerdings kamen die Rangers auf. In dieser Phase war bei den Gästen Verlass auf Luukkonen. Der junge Finne hatte am Ende 25 Saves auf dem Konto. Für ihn war es der dritte Sieg in Serie und der sechste in dieser Saison. Die spektakulärste Parade zeigte er dabei nach rund 3:40 Minuten im Schlussabschnitt, als er mit der Kelle Jimmy Vesey einen schon sicher geglaubten Treffer raubte. „Manchmal hat man das Glück, manchmal nicht“, meinte der Keeper bescheiden.

BUF@NYR: Luukkonen mit beeindruckendem Stick Save

Lob des Trainers

Es sei beeindruckend gewesen, wie das Team auf die Niederlage in New Jersey geantwortet habe, befand Luukkonen. „Die Rangers sind ein gutes Team. Das muss man respektieren. Es war an uns, zu zeigen, dass wir es besser können“, sagte der Torwart. Er musste am Ende nur einmal hinter sich greifen. Beim Überzahltor von Mika Zibanejad (49.), der im Ovechkin-Stil im linken Bullykreis direkt abzog, war nichts zu halten. Danach hätten die Rangers Aufwind gehabt und sein Team stark unter Druck gesetzt, meinte Sabres-Coach Granato. Doch es habe ihm gefallen, wie seine Jungs darauf geantwortet haben. Er habe das Selbstvertrauen gespürt. „Die Jungs glauben an die Arbeit, die wir täglich abliefern.“ Und Luukkonen sei einfach fantastisch gewesen.

Er sorgte dafür, dass bei den Sabres ansonsten nichts mehr anbrannte. Im Gegenteil. Erneut Tuch sorgte wieder für die beruhigende Zwei-Tore-Führung der Gäste, nachdem sich Mittelstadt energisch gegen K’Andre Miller durchgesetzt hatte (56.). Die Rangers versuchten in der Schlussphase alles, nahmen sogar noch den Keeper zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Eis. Doch das zahlte sich nicht aus. Im Gegenteil. Nachdem er bereits zwei Vorlagen gesammelt hatte, machte Mittelstadt mit seinem Treffer ins verwaiste Rangers-Tor den Deckel auf die Partie (59.). Noch bitterer wurde der Heimweg für die Rangers-Fans, als Kyle Okposo sieben Sekunden vor der Schlusssirene auch noch das 1:5 gelang. Da war Shesterkin wieder zwischen den Pfosten.

Glücklicher Coach

„Ich bin sehr glücklich mit der Leistung, die wir gezeigt haben“, berichtete Granato. Man habe sich nach dem Spiel gegen die Devils vor allem über Wettbewerbsfähigkeit unterhalten. „In dieser Liga muss man sich einfach an den Matchplan halten“, betonte er. Und ja, er sei überzeugt davon, dass sein Team die Leistung, die es gegen die Rangers gezeigt habe, erneut aufs Eis bringen könne. „Ob die Mannschaft es schafft oder nicht, das ist die Herausforderung.“ 

„Wir haben die 60 Minuten durchgezogen. Das hat sich richtig gut angefühlt“, sagte Doppelpacker Tuch. Jetzt habe man wieder eine ausgeglichene Bilanz. „Und man weiß ja nie, was noch passiert.“ Die Sabres seien eine junge Truppe. Und vieles komme jetzt darauf an, wie die beiden kommenden Spiele laufen. „Wir müssen die Leistung in St. Louis und Carolina wiederholen“, forderte Tuch.

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