recap game 7

Die Edmonton Oilers haben Spiel 7 des Stanley Cup Finals 2024 bei den Florida Panthers am Montagabend in der Amerant Bank Arena mit 1:2 verloren. Damit bleibt das Comeback-Wunder der Oilers aus, stattdessen küren sich die Panthers erstmals in ihrer 30-jährigen NHL-Geschichte zum Stanley Cup Champion.

„Es ist unglaublich, wunderschön“, sagte Floridas Verteidiger Aaron Ekblad unmittelbar nach Spielende am Mikrofon von Sportnet. „Das ist der beste Moment in meinem Leben bis jetzt. Nichts kann das toppen. Es war verrückt. Ein Albtraum, wenn du Spiel 6 verlierst, aber wir haben viele Anführer in der Kabine und konnten es noch einmal herumreisen. Diese Reise war unglaublich. Es ist ein surealer Moment.“

„Es ist etwas Besonderes“, sagte auch Panthers-Power-Forward Matthew Tkachuk. „Ich glaube, wir haben noch gar nicht realisiert, was wir erreicht haben. Jedes Mal, wenn ich mir diese Trophäe anschaue, wird es besser und besser.“

Maurice bringt Okposo für Cousins

Floridas Trainer Paul Maurice nahm nach dem 1:5 in Spiel 6, der dritten Niederlage in Folge, eine personelle Veränderung vor: In der vierten Sturmreihe spielte Kyle Okposo anstelle von Nick Cousins. Den Start im Tor erhielt Sergei Bobrovsky (22 Saves, 95,7 Prozent Fangquote).

Edmontons Headcoach Kris Knoblauch vertraute zum vierten Mal in Folge auf dieselbe Aufstellung. Der Deutsche Leon Draisaitl centerte die zweite Reihe neben Warren Foegele und Dylan Holloway. Im Tor startete Stuart Skinner (19 Saves, 90,5 Prozent Fangquote).

1. Drittel: Janmark antwortet auf Verhaeghe

Der Start ins Spiel war ruppig, insbesondere die Panthers setzten direkt saftige Checks, um einen ersten Eindruck zu hinterlassen (19:7 Hits im ersten Abschnitt).

Florida kam früh zu einem Powerplay, nutzte dies zwar nicht, traf aber kurz darauf bei Gleichzahl: Evan Rodrigues warf den Puck von links halbhoch Richtung zweiter Pfosten, doch Carter Verhaeghe sorgte gekonnt und mit herausragender Hand-Augen-Koordination für eine Richtungsänderung und tippte die Scheibe durch die Beine von Skinner zum 1:0 ins Tor (5.).

„In den letzten Spielen sind die immer direkt in Führung gegangen. Jetzt mit einer Führung spielen zu können hat sich gut angefühlt“, so Verhaeghe.

Die Oilers wirkten davon aber nur wenig beeindruckt und gaben 2:37 Mintuen später schon eine Antwort: Cody Ceci spielte einen starken Saucer-Pass in den Lauf von Mattias Janmark, der frei vor Bobrovsky auftauchte und zwischen Beinschiene und Blocker zum 1:1 einschoss (7.).

EDM@FLA SCF, Gm7: Janmark evens the game at 1 with breakaway goal

„Das zeigte noch einmal den Charakter dieser Mannschaft“, so Oilers-Kapitän Connor McDavid. „Wir haben die ganze Saison über gezeigt, dass wir uns auch in den ausweglosesten Situationen zurückkämpfen können.“

Nachdem eine Abtastphase übersprungen wurde, versuchten beide Mannschaften mit ihren Stärken den nächsten Schlag zu setzen: Die Panthers agierten mit aggressivem Forechecking und nisteten sich länger in der Zone der Oilers ein. Edmonton schaltete mit seinen schnellen Spielern überfallartig um und setzte Nadelstiche. Phasenweise setzten sich auch die Kanadier länger in Floridas Drittel fest und bauten Druck auf. Evan Bouchard traf nach mit einem wuchtigen Schlagschuss den linken Pfosten (14.).

2. Drittel: Abnutzungskampf, dann trifft Reinhart ins Torwarteck

Der zweite Durchgang war über weite Strecken ein reiner Abnutzungskampf mit bissigen Zweikämpfen in den Ecken und an den Banden. Die besten Chancen hatten Tkachuk mit einem Tip (21.), Vladimir Tarasenko (22.) und Verhaeghe (32.) für die Panthers sowie McDavid mit einem Rückhandschuss (23.), Evan Bouchard (26.) und Mattias Ekholm (30.) jeweils mit Schlagschüssen für die Oilers.

„Um ein echter Champion zu werden, muss du dich gegen alle Widrigkeiten durchsetzen. Das sind die Momente, in denen du zusammenkommen und den Job erledigen musst“, so Bobrovsky. „Wir hatten keine Angst, Fehler zu machen. Wir haben mit innerer Ruhe gespielt und angegriffen.“

Vor der zweiten Pause ging Florida erneut in Führung: Bei einem Konterangriff trieb Sam Reinhart den Puck über den rechten Flügel, verkaufte mit einem Blick zur Mitte einen Pass, schoss aber die Scheibe ins Torwarteck zum 2:1 (36.).

„Ich habe natürlich gehofft, dass es das war“, sagte Reinhart, der zu diesem Zeitpunkt noch nicht wissen konnte, dass er damit das Cup-Clinching-Goal erzielt hat. „Ich meine, es gab noch so viel Arbeit zu tun, es war noch so viel Zeit übrig. Aber natürlich hatte ich gehofft, dass dies das Tor war.“

SCF Sp7: Reinhart bringt Panthers in Führung

3. Drittel: Knoblauch verkürzt seine Bank, Panthers riegeln blaue Linie ab

Im dritten Drittel hatten die Panthers ein frühes Powerplay, in dem Aleksander Barkov per Direktabnahme (44.) und Sam Bennett im Slot (46.) an Skinner scheiterten.

Gut fünf Minuten nach Wiederbeginn stellte Knoblauch um, verkürzte seine Bank und schickte seine beiden Superstars McDavid (25:42 Minuten Eiszeit) und Draisaitl (22:22 Minuten Eiszeit) so oft es ging gemeinsam mit Zach Hyman (24:52 Minuten Eiszeit) aufs Eis. Das Trio sollte an diesem Abend aber ohne Scorerpunkt bleiben. Auch kam Edmonton lange nicht wirklich zwingend auf, weil Florida nicht mehr auf Forechecking setzte, sondern sich in einer 1-4- oder 1-3-1-Formation an die eigene blaue Linie zurückzog, um den Zonen-Eintritt der Oilers zu erschweren.

Setzte sich Edmonton einmal vorne fest, wurde der Druck immer größer, doch Bobrovsky und seine Vorderleute warfen sich in jeden Schuss.

Etwa vier Minuten vor dem Ende starteten die Oilers eine furiose Schlussoffensive, was die Fans aus ihren Sitzen hob. Nimmermüde Panthers aber wehrten sich leidenschaftlich und stemmten sich mit allem, was sie hatten, dagegen. 1:35 vor Schluss nahm Knoblauch erst ein Timeout und bei noch 1:11 dann auch Skinner für einen zusätzlichen Angreifer aus dem Tor. Der Ausgleichstreffer sollte aber nicht mehr fallen.

„Wir haben wirklich daran geglaubt, noch ein Tor schießen zu können“, so McDavid. „Wir hatten ein paar gute Chancen, doch es ist nichts reingegangen.“

Erstmals in ihrer Franchise-Geschichte gewinnen die Panthers damit den Stanley Cup!

„Es ist brillant und so viel besser, als ich es mir je vorgestellt habe“, sagte Maurice bei SN. „Ich habe sogar Sam Bennett zum ersten Mal seit zwei Jahren grinsen gesehen.“

„Es ist schwer in Worte zu fassen“, war bei Draisaitl die Stimmungslage eine ganz andere. „Du bist vielleicht ein Drittel oder einen Schuss entfernt, um das Ding zu gewinnen. Jetzt musst du wieder 82 Saisonspiele spielen und gut genug sein, um nochmal diese Chance zu bekommen. Das ist hart.“

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