TBL@DAL, Sp6: Gary Bettman gibt den Lightning den Cup

Spektakuläre Szenen gibt es in einer NHL-Saison quasi am laufenden Band. Tolle und technisch hervorragend herausgespielte Tore, krachende Checks, fantastische Paraden und großartige Events. NHL.com/de wirft einen Blick auf die zehn eindrucksvollsten Ereignisse der Saison 2019/20.
Auf Platz Nummer 2: Die ungewöhnliche und trotzdem unvergessliche Verleihung des Stanley Cups an den neuen Champion Tampa Bay Lightning.

Eine Arena, die restlos ausverkauft ist. Eine Spielfläche, die von Fotografen, Kameraleuten und Offiziellen geradezu überflutet wird. Euphorisierte Fans, die sich in den Armen liegen und diesen besonderen Moment mit ihren Handys festhalten. Das sind die Bilder, die sich jedes Jahr bei der Verleihung des Stanley Cups abspielen. Doch 2020 war eben kein Jahr wie jedes andere.
Aufgrund der Corona-Pandemie fanden die kompletten Stanley Cup Playoffs in einer Bubble statt. Als die Spieler der Tampa Bay Lightning die Finalserie gegen die Dallas Stars mit 4:2 gewonnen hatten und die Trophäe überreicht bekamen, waren die Tribünen im Rogers Place von Edmonton leer. Auch die Spielfläche wurde nicht von Menschen überflutet, sondern war lediglich von den Spielern und ein paar wenigen Fotografen besetzt. Es gab auch keine euphorisierten Fans, die für Gänsehaut-Stimmung hätten sorgen können. Trotzdem aber war die Verleihung des Stanley Cups genauso wie die Tage darauf voller besonderer Momente.
Wie es üblich ist, hielt NHL-Commissioner Gary Bettman vor der Pokal-Übergabe eine Ansprache an den neuen NHL-Champion. "Ich weiß, dass ihr alle eure Familien vermisst und dass ihr es kaum erwarten könnt, sie in Tampa wiederzusehen", sagte er an die Spieler gerichtet, wandte sich aber auch den Zuschauern vor dem Fernseher zu: "Wir vermissen es, unsere Fans in der Arena zu haben. Wir haben die großartigsten Fans in der Welt. Ihr gabt uns über all die Spiele eine unglaubliche Energie. Wir können es nicht erwarten, euch wieder hier zu haben."

stamkos cup

Kurz darauf versammelten sich die Spieler der Tampa Bay Lightning rund um den Stanley Cup und ließen sich gemeinsam mit der Trophäe ablichten, während Bettman noch einmal die besondere Leistung hervorhob: "Das war die ultimative Teamanstrengung. Das diesjährige Rennen um den Stanley Cup wird vielleicht als das härteste aller Zeiten in die Geschichtsbücher eingehen. Darauf könnt ihr alle unglaublich stolz sein."
Dann war es endlich soweit: Als das Feuerwerk im Hintergrund zündete, reckte Steven Stamkos unter dem Jubel seiner Mitspieler den Pokal in die Höhe. Der Kapitän hatte in den Playoffs eine ganz besondere Geschichte geschrieben: In Spiel 3 der Finalserie gegen die Dallas Stars gab er nach 211 Tagen Verletzungspause sein Comeback. Genau genommen waren es nur 2:47 Minuten, die er in jenem Spiel auf dem Eis stand. Diese kurze Zeit genügte ihm allerdings, um ein Tor zum Sieg beizutragen. Verletzungsbedingt blieb es das einzige Spiel des 30-jährigen Kanadiers in den Playoffs. Doch Trainer Jon Cooper und seine Mitspieler erklärten immer wieder, dass Stamkos auch abseits der Eisfläche für das Teamgefüge sehr wichtig sei.
Mindestens genauso emotional wie die Übergabe des Cups war die Rückkehr des Teams in die Heimat. Nachdem die Spieler, Trainer und Betreuer 65 Tage in der Bubble von Toronto und dann von Edmonton verbracht hatten, durften sie am Flughafen ihre Liebsten wieder begrüßen und ihnen die Trophäe präsentieren. Lightning-Besitzer Jeffrey Vinik stellte dabei noch einmal klar, was ihm der Erfolg bedeutet: "Wir haben diese Freude in den vergangenen Jahren bereits in vielen anderen Gesichtern gesehen, ob nun bei (Alex) Ovechkin, bei (Sidney) Crosby oder bei anderen großartigen Spielern, die den Pokal in die Höhe gehoben haben. Es war einfach unglaublich, nun unsere Jungs im Moment des Glücks, der Freude und der Erleichterung erleben zu können."

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Schließlich wurde die Meisterschaft noch mit einer Bootsparade auf dem Hillsborough River gefeiert. Dabei bekamen sie zumindest aus der Ferne auch wieder die Fans zu sehen, die ihnen bei all den Playoff-Spielen vor dem Fernseher die Daumen gedrückt hatten. Kevin Shattenkirk sagte: "Der heutige Tag hat dafür gesorgt, dass es sich jetzt real anfühlt. Wir haben den Stanley Cup gewonnen. Wir konnten sehen, wie besonders es für die Leute in Tampa war. Ich hatte den ganzen Tag über Tränen in den Augen." Auch Stamkos war begeistert: "Wer macht schon eine Parade per Boot? Das ist klasse. Ich denke, so etwas hat es noch nie gegeben. Es ist etwas ganz Besonderes. Ich freue mich, ein Teil davon sein zu können. Das ist etwas, an das man sich für immer erinnern wird." Danach folgte eine Feier im Raymond James Stadium, der Heimstätte des NFL-Teams Tampa Bay Buccaneers, wo die erlaubten 16.000 Zuschauer versammelt waren.
Auch 2021 wird es wieder ein NHL-Team geben, das die Meisterschaft freudig feiert. Es bleibt die Hoffnung, dass die Verleihung des Stanley Cups dann wieder die üblichen Bilder beinhalten wird. Also eine Arena, die restlos ausverkauft ist. Eine Spielfläche, die von Fotografen, Kameraleuten und Offiziellen geradezu überflutet wird. Und natürlich euphorisierte Fans, die sich in den Armen liegen und diesen besonderen Moment mit ihren Handys festhalten.
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