Meier 12.23

Eine für ihn ungewohnte Durststrecke musste Timo Meier bis zum 21. Dezember überstehen. Der Schweizer Angreifer konnte vor dem Match gegen die Edmonton Oilers zuletzt am 14. November treffen und war über einen Monat lang ohne eigenes Tor geblieben. In den neun Partien konnte er sich auch als Vorlagengeber kein einziges Mal auf dem Spielberichtsbogen verewigen. Nur zwei Tage nach dem Knotenlöser gegen die Oilers wurde Meier gegen die Detroit Red Wings am Samstag zum entscheidenden Mann auf dem Eis und steuerte beim 3:2-Heimerfolg zwei Tore bei.

DET@NJD: Meier erzielt zwei Tore

Startschwierigkeiten

Für die Devils ging es nach drei Niederlagen in Serie darum, das Momentum wieder in die eigenen Reihen zu holen. Ein schneller Treffer von Patrick Kane, der auf Vorlage von Alex DeBrincat und Moritz Seider bereits nach 4:22 gespielten Minuten einnetzen konnte, machte dieses Vorhaben deutlich schwerer zu erreichen.

Die Devils fanden trotzdem gut in die Partie zurück und stabilisierten sich defensiv. „Nachdem wir das erste Tor zugelassen hatten, haben wir in unserer eigenen Hälfte kaum noch Fehler gemacht“, analysierte New Jerseys Trainer Lindy Ruff. „Wir wurden noch einmal bei einem langen Wechsel erwischt, haben aber gut die Mitte vom Eis zu gemacht und nur ein paar Schüsse von außen zugelassen.“

Meier wieder in Form

„Es ist fantastisch, das zu sehen“, freute sich Ruff über die Leistung von Meier. „Timo kämpft hart, um wieder in Form zu kommen und in den vergangenen Spielen ist er viel Schlittschuh gelaufen und war sehr physisch.“

Meier war es, der für die Devils zweimal ausgleichen konnte. Noch im ersten Abschnitt stellte er auf 1:1 und im Schlussdrittel konnte er die erneute Detroit-Führung aus dem Mittelabschnitt, durch Shayne Gostisbehere, egalisieren. Mit seinen Reihenkollegen Michael McLeod und Dawson Mercer stellte Meier die Defensive der Red Wings einige Male vor größere Probleme. Gemeinsam kamen die drei Stürmer auf neun Schüsse und eine starke Plus-Minus-Bilanz (+5).

„Ohne diese Formation wären wir vermutlich nicht ins Spiel zurück gekommen“, zeichnete Ruff ein anderes Szenario. „Sie haben den Rhythmus vorgegeben. Wir wissen, was Timo kann. Vielleicht ist das ein Sprungbrett für ihn.“

Meier selbst war der Sieg der Devils wichtiger als der eigene Doppelpack: „Wir haben es heute viel besser gemacht und einen Weg gefunden, diese zwei Punkte zu holen. Ich glaube nicht, dass wir unser bestes Spiel gezeigt haben, aber wir haben einen Weg gefunden, vor der Weihnachtspause zu gewinnen und das ist definitiv ein gutes Gefühl.“

Das gute Gefühl dürfte Meier auch deshalb haben, weil der Ketchup-Flaschen-Effekt einzutreten scheint. Der Angreifer beschrieb das nach dem Spiel als etwas, dass er durchaus kenne. Lange Zeit würde man nicht treffen und plötzlich fließen die Tore wie von allein aus der zuvor verstopften, symbolischen Flasche.

Comeback-Qualitäten

Nach den beiden Ausgleichstreffern von Meier stellte Tyler Toffoli den Endstand zu Gunsten der Devils her und sorgte so für den elften Comeback-Erfolg für New Jersey in der laufenden Saison. Lediglich die Dallas Stars konnten noch einmal häufiger nach einem Rückstand gewinnen.

Toffoli beschrieb nach dem Match, mit welcher Einstellung man an solche Situationen herangehe: „Wenn man so viele Chancen bekommt wie wir und so viele gute Chancen kreiert, dann wird man nicht frustriert sein. Man wird immer Feuer in sich haben. Ich denke, genau das haben wir heute getan und einen Weg gefunden.“

Ein gutes Weihnachtsgefühl

Mit dem Ende der Niederlagenserie kehrte am Tag vor Weihnachten das Lächeln in die Gesichter der Devils-Akteure zurück. „Die nächsten paar Tage werden sich sicher sehr gut anfühlen“, befand Meier. „Wir werden uns erholen und Zeit mit der Familie verbringen. Wir genießen Weihnachten und dann kommen wir zurück und arbeiten weiter. Es wird wichtig sein, dass wir dann erholt und bereit für mehr sind.“

Auch auf der anderen Seite ist das Gefühl, mit dem es in die Festtage geht, deutlich besser als nach der Niederlage und einer 2-7-1-Bilanz aus den vergangenen zehn Spielen zu erwarten wäre. Red Wings-Trainer Derek Lalonde bescheinigte seiner Mannschaft einen guten Einsatz und unterstrich, dass drei Matches in unterschiedlichen Städten (Winnipeg, Detroit, New Jersey) in vier Tagen mit Verletzungssorgen und dem Einsatz des vierten Torwarts herausfordernd gewesen seien.

Einzig das Resultat bedrückte den Chefstrategen etwas: „Es fühlt sich ein wenig enttäuschend an, wenn man so viel Kampf und Leidenschaft reinsteckt und keinen Punkt holt, aber so läuft es eben.“

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