Anders als die Hart Trophy, die von Sportjournalisten vergeben wird, wird der Ted Lindsay Award von der Spielergewerkschaft NHLPA, also von Draisaitls Mit- und Gegenspielern auf NHL-Eis verliehen.
In beiden Kategorien hatte sich Draisaitl mit Abstand gegen die beiden anderen Finalisten Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche) und Artemi Panarin (New York Rangers) durchgesetzt. Die frohe Botschaft überbrachte kein Geringerer als der beste Spieler aller Zeiten: Wayne Grezky - der mit acht Hart-Auszeichnungen der Rekord-Titelträger ist. "Ich habe es über Zoom durch Wayne erfahren", grinste Draisaitl.
Virtuell statt Vegas
Die virtuelle Ernennung zum wertvollsten Eishockey-Spieler der Welt war in diesem Jahr etwas Neues und der Covid-19-Pandemie geschuldet. Normalerweise werden die NHL Awards auf der großen Bühne in Las Vegas vergeben.
"Durch das, was momentan in der Welt passiert, war es dieses Jahr alles ein bisschen anders als sonst. Natürlich gehört diese Nacht in Las Vegas mit der Familie und den Freunden eigentlich dazu, das hat mir ein bisschen gefehlt", gab Draisaitl zu. "Aber ich werde noch Zeit finden, in der ich das zelebrieren kann."
Ähnliches: [Doppelter MVP! Draisaitl räumt ab]
Auch die begehrten und renommierten Trophäen konnten dem 24-Jährigen noch nicht persönlich übergeben werden. "Dadurch, dass alles virtuell stattgefunden hat, hatte ich sie noch nicht in der Hand. Ich hoffe, dass ich sie mir bald mal anschauen kann." Eine Replik der Pokale wird der Kölner auf jeden Fall noch für den persönlichen Trophäenschrank erhalten.
Draisaitl zeigt es allen
Neben der doppelten Auszeichnung zum MVP erhielt Draisaitl zudem die Art Ross Trophy für den Top-Scorer der regulären Saison. Bis zum Corona-bedingten Abbruch der Hauptrunde sammelte der Center in 71 Spielen satte 110 Scorerpunkte (43 Tore, 67 Assists) und landete damit weit vor seinem Teamkollegen Connor McDavid (97 Punkte).
Doch die herausragende Saison der Nummer 29 lässt sich noch in vielen anderen Statistiken ablesen: Draisaitl gab ligaweit die meisten Assists (67), erzielte die meisten Powerplay-Punkte (44), schoss die meisten Siegtreffer (10, wie David Pastrnak von den Boston Bruins) und erhielt untere allen Stürmern die meiste Eiszeit pro Spiel (im Schnitt 22:37 Minuten). Zudem war der 1,89 Meter große Linksschütze in allen wichtigen Situationen auf dem Eis - sowohl im Powerplay als auch in den entscheidenden Minuten. Als Assistenzkapitän übernahm er zudem auch Verantwortung und war zusammen mit McDavid Dreh- und Angelpunkt in Edmonton.