Top-Themen der Free-Agent-Phase: Oilers suchen das Puzzlestück

Am 13. Juli wird die NHL Free Agency eröffnet. NHL.com/de informiert im Vorfeld und nach Beginn des Spielermarktes über die wichtigsten Transfers, Vertragsunterzeichnungen und weitere interessante Geschehnisse.
In dieser Ausgabe widmen wir uns den zehn herausragenden Themen um die Unrestricted Free Agents.

Oilers wollen das Puzzle vervollständigen
Für die Edmonton Oilers geht es darum, ihre herausragende Offensive um Connor McDavid und Leon Draisaitl, durch gezielte Verstärkungen zu entlasten. Gerade die Torhüterposition und die Defensive benötigen dringend ein Update, wenn Edmonton in Zukunft ernsthaft in den Titelkampf eingreifen will.
Ein starker Nummer-Eins-Schlussmann steht sicher auf der Liste von Manager Ken Holland, genau wie ein eher defensivorientierter Verteidiger. Die Aufzählung könnte sich, je nach Tauschgeschäften, die die Oilers noch abwickeln, auch verlängern. Ein wenig mehr Raum unter dem Cap-Limit würde helfen, auslaufende Verträge, wie beispielsweise den von Evander Kane, zu verlängern.
Veränderungen in Colorado vorprogrammiert
Der Titelgewinn der Colorado Avalanche war dominant und die mannschaftliche Geschlossenheit und Tiefe herausragend. Die starken Leistungen der Akteure wecken aber auch Begehrlichkeiten, die der neue President of Hockey Operations Joe Sakic und der neue General Manager Chris MacFarland nicht immer erfüllen können.

Zwar wurde Valeri Nichushkin mit einem langfristigen Vertrag ausgestattet, was so Sakic "höchste Priorität" hatte, da er sonst "einer der begehrtesten Stürmer auf dem Markt gewesen wäre", doch mit Nazem Kadri, Darren Helm, Andre Burakovsky, Nicolas Aube-Kubel, Jack Johnson, Josh Manson, Ryan Murray und Nico Sturm stehen noch acht weitere UFA auf der Avalanche-Liste. Alle werden sicher nicht nach Denver zurückkehren. Mit Darcy Kuemper ist der Abgang des Meister-Goalies bereits beschlossen.
Gaudreau könnte auf den freien Markt kommen
Noch keine Einigung gibt es zwischen den Calgary Flames und Johnny Gaudreau. Der Angreifer dürfte das begehrteste Ziel sein, sollten sich Calgary und Gaudreau nicht noch kurzfristig vor Beginn der Free-Agent-Phase einigen. Für die Flames wird die Sache nicht einfach, da mit Matthew Tkachuk ein weiterer Stürmer auf einen unterschriftsreifen Vertrag mit großem Salär wartet.
Gaudreau war mit 115 Punkten (40 Tore, 75 Vorlagen) der zweitbeste Scorer der NHL in der vergangenen Saison. Die Zielstellung der Flames ist ein langfristiger Vertrag, doch den dürfte sich der Linksaußen fürstlich entlohnen lassen. Der Cap Space könnte, besonders in Kombination mit Tkachuk, zur Herausforderung werden.
Das Torwartkarussell nimmt Fahrt auf
Mit den Edmonton Oilers, den Washington Capitals und den Buffalo Sabres dürften mindestens drei Mannschaften auf der Suche nach einem Starting-Goalie für die kommende Saison sein. Mit den New York Rangers gibt es eine Franchise, die nach dem Tauschgeschäft um Alexandear Georvgiev einen neuen Backup benötigt.

Der Markt an Nummer-Eins-Torhütern ist noch mit Kuemper und Jack Campbell besetzt. Braden Holtby, Jaroslav Halak, Martin Jones und möglicherweise auch Thomas Greiss könnten die Rückfalllösungen sein, sollte eine Team seinen Wunschkandidaten nicht bekommen.
Malkin vor dem Abflug von den Penguins
981 Partien absolvierte Evgeni Malkin bislang für die Pittsburgh Penguins, ob noch weitere hinzukommen steht jedoch in den Sternen. Nach der Verlängerung von Kris Letang wird der Raum für weitere Großverträge immer enger und die Wahrscheinlichkeit, dass Malkin auf dem freien Markt seinen Wert testet, immer größer.
GM Ron Hextal sagte, dass man weiter daran arbeite, den langjährigen Penguin in Pittsburgh zu halten, gab aber keine Wasserstandsmeldung ab. Mit Letang und Sidney Crosby unterstützen zwei der wichtigsten Akteure die Verlängerung ihres Weggefährten, ob das reicht um Malkin zu halten, bleibt fraglich, denn Interessenten mit mehr Cap Space dürfte es genügend geben.
Bergeron muss sich entscheiden
Häufig liegen die schweren Entscheidungen in der Free Agent Phase bei den General Managern. Es muss abgewogen werden, welcher Spieler zu welchem Preis verlängert werden soll und welcher Akteur als Verstärkung denkbar wäre. Ähnliche Gedanken wird sich bei den Boston Bruins auch GM Don Sweeney machen und ist dabei doch abhängig von der Entscheidung seines Kapitäns.

Patrice Bergeron stellte nach der Saison klar, dass er entweder in Boston verlängern oder aber seine Karriere beenden würde. Mit 36 Jahren wäre beides denkbar und der finale Entschluss könnte sich noch länger hinziehen. Glaubt man Sweeney, so geht die Tendenz eher in Richtung einer Verlängerung.
Lightning könnten Palat verlieren
Für die Tampa Bay Lightning könnte die Free-Agent-Phase einen herben Verlust bedeuten. Die Cap-Situation könnte dazu führen, dass Ondrej Palat nicht gehalten werden kann und sich auf dem Free Agent Markt einen neuen Arbeitgeber sucht. Mit 21 Punkten (11 Tore, 10 Vorlagen) in 23 Playoff-Spielen unterstrich der Flügelstürmer, dass er einer der Top-Angreifer im Kader der Lightning ist. Seine drei Siegtreffer in der Schlussrunde zeigten zusätzlich, dass er gerade in den entscheidenden Situationen der Go-To-Guy sein kann.
Tampa Bay wird alle Register ziehen, um eine Lösung zu finden, wie Palat gehalten werden kann. Sollte das nicht gelingen, dürften die Interessenten aus der gesamten Liga Schlange stehen, um sich die Dienste des 31-jährigen zu sichern.
Viel Wechsel in Carolina möglich
Noch sechs UFAs stehen bei den Carolina Hurricanes ohne neuen Kontrakt dar. Mit Max Domi, Nino Niederreiter und Vincent Trocheck sind darunter auch Namen, die bei neuen Mannschaften durchaus für Interesse sorgen könnten. Trocheck wird aufgrund seiner Herkunft mit den Penguins in Verbindung gebracht, Niederreiter wäre für einen Titelkandidaten eine interessante Ergänzung für Reihe zwei oder drei und auch Domi hat früher gezeigt, dass er zu den besseren Spielern in der NHL gehören kann.

Mit dem Cap Space, der durch die möglichen Abgänge verfügbar wird, könnten die Hurricanes auf Shopping-Tour gehen und den einen oder anderen Hochkaräter nach Carolina locken. Die Free-Agent-Phase wird für Don Waddell sicher nicht langweilig.
Senators wollen den nächsten Schritt beschleunigen
Der Neuaufbau der Ottawa Senators zeigt Wirkung und mit Tim Stützle ist ein deutscher Angreifer einer der Akteure, der den Weg für künftige Erfolge ebnen soll. Mit Alex DeBrincat verpflichteten die Senators bereits einen ausgewiesenen Torjäger von den Chicago Blackhawks und auch weitere Verstärkungen scheinen nicht ausgeschlossen. Es scheint, als ob die Verantwortlichen in Kanadas Hauptstadt der Meinung sind, dass die Mannschaft mit gezielten Verstärkungen den nächsten Schritt machen kann und ein ernstes Wort um die Playoffs mitreden wird.
Mit Claude Giroux wäre ein Angreifer auf dem Markt, der als Teenager nach Ottawa gezogen ist, für die Gatineau Olympiques auflief und noch immer die Sommerpause in der Hauptstadt verbringt. Ob der Rechtsaußen tatsächlich ein Kandidat für die Senators ist, bleibt vorerst unklar, doch es würde sich ein Kreis schließen.
Center-Suche in New York
Der Erfolg der New York Rangers, die erst im Conference Finale den Tampa Bay Lightning unterlagen, kam unerwartet und recht früh im Rahmen des Neuaufbaus der Rangers. Die Entwicklung der Mannschaft sorgt dafür, dass in den kommenden Jahren die Anläufe auf einen Stanley Cup intensiviert werden dürften. Mit Ryan Strome und Andrew Copp dürften zwei Rangers-Spieler auf den freien Markt kommen und damit eher nicht weiter in New York auf Punktejagd gehen.

Es würde durch die Abgänge eine Lücke auf der Mittelstürmer-Position der zweiten Formation entstehen, die intern mit Filip Chytil besetzt werden könnte. Um einen weiteren Entwicklungsschritt als Mannschaft zu gehen, dürfte ein größerer Name auf der Liste stehen. Ob der unter den vertragslosen Akteuren zu finden sein wird?