Die Minnesota Wild haben ihr Heimspiel am Dienstagabend im Xcel Energy Center mit 3:2 n.V. gegen die Vancouver Canucks gewonnen und damit den vierten Sieg in Serie eingefahren. In der spielentscheidenden Szene war der Österreicher Marco Rossi mittendrin statt nur dabei und bediente den Siegtorschützen Kirill Kaprizov mustergültig.

Kaprizov ist der Mann für die wichtigen Tore

Zunächst war Luftanhalten angesagt, als Vancouver in einer 2-auf-0-Situation vor Minnesotas Torwart Filip Gustavsson (30 Saves, 93,8 Prozent Fangquote) auftauchte, doch Canucks-Stürmer Brock Boeser traf nur den rechten Außenpfosten.

Daraufhin schalteten die Wild blitzschnell um: Rossi machte Tempo über den linken Flügel. In einer 2-auf-1-Situation spielte dieser dann einen Querpass auf Kaprizov, der per Direktabnahme den Extra-Punkt löste (65.).

„Ich versuche einfach zu schießen. Nicht nur ein wenig, ich versuche es wirklich“, sagte Kaprizov, der seine persönliche Punkteserie auf vier Spiele (3-2-5) ausbaute. „Es war ein schönes Spiel. Beide Mannschaften hätten gewinnen können. Ich hatte das Gefühl, dass wir ziemlich gut gespielt haben und viele Chancen hatten. Das gilt auch für Vancouver, doch wir haben gewonnen.“

Mit seinem goldenen Treffer 24 Sekunden vor dem Ende der Verlängerung (bei 4:36 Minuten) erzielte der der 27-jährige Russe den viert-spätesten OT-Winner in der laufenden Saison hinter Sebastian Aho (Carolina Hurricanes, bei 4:53 am 22. Oktober), Gustav Forsling (Florida Panthers, bei 4:43 am 19. Oktober und Brad Marchand (Boston Bruins, bei 4:40 am 7. November). Mittlerweile war Kaprizov an zehn Siegtreffern beteiligt (4-6-10) - mehr kann ligaweit kein anderer Spieler vorweisen.

Die Scorer-Wertung führt der 1,78 Meter große Linksschütze mit 39 Punkten (16-23-39) gleichauf mit Martin Necas (Carolina Hurricanes, 13-26-39) und Nathan MacKinnon (Colorado Avalanche, 9-30-39) an und bleibt ein heißer Kandidat für die Art Ross (Top-Scorer), Hart (MVP) und Maurice Richard Trophy (Top-Torjäger).

Gute Chemie mit Rossi

Dass der Gamewinner in der Overtime von Rossi vorbereitet wurde, ist kein Zufall: Bei sechs von 16 Kaprizov-Toren gab Rossi den primären Assist. Kaprizov assistierte wiederum bei vier von Rossis sieben Treffern. Beide haben unbestritten eine sehr gute Chemie.

VAN@MIN: Minnesota kontert in der Overtime, Rossi setzt Kaprizov in Szene, der zum Sieg einschießt

Zu Beginn der Saison liefen beide noch Seite an Seite in der ersten Sturmreihe auf. Zuletzt aber ging Kaprizov mit Joel Eriksson Ek und Matt Boldy aufs Eis, während Rossi die zweite Linie neben Marcus Johansson und Ryan Hartman centerte.

Das könnte sich allerdings schon bald wieder ändern, denn Eriksson Ek zog sich in der Verlängerung eine noch unbekannte Verletzung zu. Rossi könnte also wieder in die Top-Reihe befördert werden und künftig wieder neben Flügelspieler Kaprizov auflaufen.

Überhaupt ist das Erstrunden-Pick aus Feldkirch formstark unterwegs: Der 23-jährige Österreicher kann eine Punkteserie von drei Spielen (1-2-3) vorweisen und kommt nach 25 Spielen auf 20 Scorerpunkte (7-13-20). Er ist damit voll auf Kurs für ein Karriere-Jahr, denn hochgerechnet auf 82 Hauptrunden-Partien käme er auf eine 23-43-66-Ausbeute und würde damit seinen bisherigen Bestwert von (21-19-40) aus der Vorsaison übertreffen.

Minnesota zeigt Comeback-Qualitäten

Im Heimspiel gegen die Canucks lieferte Rossi einen Assist (0-1-1) und kam bei 18:52 Minuten Eiszeit auf einen Torschuss ein einen Check.

„Ich denke, es war ein hart-umkämpftes Spiel von beiden Teams. Es war genau das Spiel, was wir erwartet hatten“, sagte Wild-Trainer John Hynes. „Unsere physische und mentale Härte hat mir gefallen, immerhin sind wir zweimal zurückgekommen.“

Minnesota teilte in der Tat mehr Hits aus (20:14) und kam dank Frederick Gaudreau (28.) und Jake Middleton (42.) auf einen 0:1- und 1:2-Rückstand zurück.

„Es gab da draußen eine Menge Emotionen. Aber es war gut: Wir haben die Ruhe bewahrt, sind gelassen ins dritte Drittel gegangen, haben uns auf den Prozess konzentriert, die richtigen Dinge getan und an unsere Mannschaft geglaubt. Es war ein guter Sieg“, befand Gaudreau.

„Es war ein Top-Spiel gegen einen Top-Gegner. Ich hoffe, dass ihr das genießen konntet. Wir haben es genossen“, lachte Middleton.

NHL-Spitzenreiter: Wild mit historischem Saisonstart

Die Wild (17-4-4) haben einen historisch-starken Start in die Saison 2024/25 hingelegt. 17 Siege aus den ersten 25 Spielen gab es zwar schon in der Saison 2021/22, aber eine Punktequote von 76 Prozent ist der beste Wert in der Franchise-Geschichte.

Minnesota ist NHL-Primus, grüßt von ganz oben und möchte dem neuen Favoriten-Status auch am Freitag (10 p.m. ET; Samstag, 4 Uhr MEZ; NHL.tv) im Auswärtsspiel bei den Anaheim Ducks gerecht werden. Es ist der Auftakt eines Drei-Spiele-Roadtrips, der auch noch zu den Los Angeles Kings und zum Utah Hockey Club führen wird.

Verwandte Inhalte