Von den vier aktiven Akteuren mit über 1400 Spielen hat Kopitar mit 344 Strafminuten weniger als die Hälfte dessen kassiert, was die Nummer zwei in dieser Kategorie aufweist. Das ist Ryan Suter mit 775 Minuten.
Lob für seine Spielweise bekam Kopitar unter anderem von seinem Mitspieler Kevin Fiala. Der Schweizer hob auf unsere Nachfrage besonders die Gelassenheit seines Mannschaftskollegen hervor. „Er bleibt immer ruhig auf dem Eis. Aber die Saison ist noch lang. Viel kann passieren. Wenn ich es aber einem Spieler zutraue, bis zum Ende ohne Strafzeit zu bleiben, dann ihm“, meinte Fiala.
Maccelli vom Vergleich mit Kopitar geehrt
Utahs Maccelli hob hervor, dass ihm Kopitar in seiner Jugend immer als Vorbild gedient habe und dass er jetzt stolz sei, mit ihm in einer Kategorie an der Spitze der Liga stehen zu dürfen. „Ich versuche, gelassen zu bleiben und mich nicht provozieren zu lassen. Ich bin diesbezüglich aber nicht verkrampft. Wenn ich eine Strafe bekomme, dann ist das eben so. Ich bin aber stolz darauf, wenige zu kassieren.“
Torontos Lorentz hat kein Geheimrezept
Auch Torontos Lorentz sieht hinter der Tatsache, dass er noch ohne Strafzeit in dieser Saison dasteht, kein Geheimnis. „Man muss sich bewusst sein, wo der Schläger ist und wo man selbst steht. Außerdem sollte man keine Angst vor einer Strafe haben. Sonst verkrampft man.“ Über die gesamte Spielzeit hinweg ohne Strafe zu bleiben, sei zwar möglich, aber unwahrscheinlich. „Dafür ist das Spiel einfach zu schnell geworden“, erklärte Lorentz.
Gorings Statistiken scheinbar unerreichbar
Auch Altmeister Goring, der inzwischen als TV-Kommentator für die Islanders arbeitet, teilte mit uns ein paar Gedanken zu dem Thema und erinnerte sich an seine Zeiten als aktiver Spieler. Er blieb vor gut 40 Jahren ohne eine einzige Strafe. Zugleich beendete er die Spielzeit 1977/78 nach 80 Begegnungen mit zwei Strafminuten. Mit insgesamt 102 Minuten kassierte er die wenigsten Strafen aller NHL-Spieler mit 1100 Einsätzen oder mehr.
„Mein Spielstil war damals einfach so“, gab sich Goring bescheiden. „Ich habe einfach versucht, mich gut zu positionieren. Das macht vieles einfacher.“
An eine Wiederholung seiner Leistung in der Gegenwart glaubt die Islanders-Ikone nicht. „Heutzutage haben sich die Regeln verändert. Es gibt schneller Strafen. Früher wurde vieles nicht so streng geahndet. Heute reicht es häufig nicht, sich aus dem Ärger herauszuhalten.“
Goring bestätigte zudem, dass es während der Begegnungen auch aus seiner Sicht das Beste ist, als Spieler nicht allzu viel über mögliche Strafen nachzudenken: „Ich bin davon überzeugt, dass die sechs Aktiven, die in dieser Saison noch keine Strafe kassiert haben, da gar nicht groß drüber nachdenken. Die spielen einfach ihr Spiel“, meinte er.