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Seit Jahren schon jagen die Toronto Maple Leafs vergeblich ihren Traum, endlich einmal wieder den Stanley Cup zu gewinnen. In diesem Frühjahr scheiterten die Maple Leafs einmal mehr schon in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs gegen die Boston Bruins (3:4 in der Best-of-7-Serie). Als entscheidende Schwachpunkte wurden von den Verantwortlichen in der Saisonanalyse die Besetzung der Torhüterposition und die Defensive ausgemacht. An beiden Stellschrauben sollte deshalb zur neuen Saison gedreht werden. Am ersten Tag der Free Agency trat Toronto dementsprechend entschlossen auf und sorgte ligaweit für viel Furore.

Neue prominente Namen in Toronto

Mit der Untervertragnahme von Chris Tanev, Oliver Ekman-Larsson und Jani Hakanpaa setzten die Maple Leafs jeweils Ausrufezeichen. Von Torhüter Ilya Samsonov trennte man sich hingegen, verlängerte stattdessen mit dem talentierten Joseph Woll um drei Jahre, stellte diesem den erfahrenen Anthony Stolarz zur Seite, der bei den Florida Panthers zuletzt durchaus zu überzeugen vermochte.

Dementsprechend zufrieden gab sich Torontos General Manager Brad Treliving: „Wir haben heute einige Verträge abgeschlossen und in den letzten 24 Stunden einige interessante Neuverpflichtungen vorgenommen“, meinte er am Montag. „Wie ich neulich schon sagte, wollten wir uns heute - und nicht nur heute, sondern im Laufe des Sommers - vor allem darauf konzentrieren, unsere Abwehr zu verstärken. Wir glauben, dass wir das heute geschafft haben.“

Offensiv ist der Kader der Traditionsfranchise ohnehin stark besetzt wie kaum ein anderer. Durch die gezielte Stärkung der Defensive hoffen die Verantwortlichen in Toronto, dass sie in dieser Zusammensetzung in der Saison 2024/25 endgültig zu einem ernsthaften Titelanwärter werden.

Tanev-Verpflichtung sticht heraus

Die meistbeachtete Verpflichtung, die Toronto am Montag tätigte, war der Sechsjahresvertrag über 27 Millionen US-Dollar für den robusten Defensivspieler Tanev. Sie können sich nun seiner Dienste erfreuen, bis er 41 Jahre alt ist. Das droht später im Vertrag, wenn seine Leistungen altersbedingt nachlassen könnten, eventuell zu einem Problem zu werden, aber im Moment bekommen die Leafs einen Top-Verteidiger, der an der Seite von Morgan Rielly spielen kann.

DAL@ANA: Tanev lässt die Maschen als erstes zappeln

Ekman-Larsson soll ebenfalls weiterhelfen

Torontos GM Treliving war mit dieser Transaktion aber längst noch nicht fertig. Dazu verpflichtete er den Veteranen und ehemaligen Panthers-Verteidiger Oliver Ekman-Larsson für vier Jahre und 14 Millionen US-Dollar. Der 32-jährige Schwede war ein wichtiger Bestandteil von Floridas Siegerteam in der vergangenen Saison. Er ist zwar nicht mehr im besten Eishockey-Alter, aber Ekman-Larsson kann für die Maple Leafs zweifelsohne ein starker dritter Verteidiger sein, der auch offensiv etwas bewegen kann - seine neun Tore für Florida in der Saison 2023/24 waren mehr als die jedes Leafs-Blueliners der Vorsaison.

Die Kombination von Tanev und Ekman-Larsson gibt dem Team eine Menge an zusätzlicher Erfahrung, wo sie sie am meisten brauchen. Toronto hätte den finanziellen Freiraum auch dazu nutzen können, um den Flügelstürmer Tyler Bertuzzi zurückzuholen, aber sie nutzten seinen 5,5-Millionen-US-Dollar-Cap-Hit lieber um diesen Betrag zusätzlich in den Abwehrbereich zu investieren.

„Chris ist ein absoluter Profi“, lobte der GM seinen Neuzugang. „Er ist in der Lage, harte Minuten gegen Spitzenspieler zu spielen. Oliver hat die Fähigkeit, auf beiden Seiten zu spielen, links und rechts. Er bewegt den Puck. Er ist sehr wettbewerbsfähig. Er kann in beiden Specialteams agieren. Wir freuen uns darauf, ihn in die Mannschaft zu holen.
Wir haben jetzt eine tolle Gruppe von Verteidigern. Ich habe lieber zu viele von ihnen als zu wenige. Es gibt sicherlich noch immer einige Bereiche, die wir in den kommenden Tagen noch in Angriff nehmen und verstärken wollen“, so Treliving. 

Zudem haben die Maple Leafs am Montag Verteidiger Jani Hakanpaa von den Dallas Stars mit einem Zweijahresvertrag im Wert von 1,5 Millionen US-Dollar jährlich ausgestattet.

Der 32-Jährige erzielte in 64 Spielen der regulären Saison zwei Tore und 12 Punkte und erzielte in 15 Playoff-Spielen für die Stars ein Tor und zwei Punkte. Hakanpaa ist ein geschätzter Verteidiger, der ebenfalls gut in die Pläne des GMs passt, Torontos Abwehr zu stärken und breiter Aufzustellen.

EDM@FLA SCF, Sp5: Ekman-Larsson schießt das Anschlusstor

Goalie Stolarz bringt viel Erfahrung und gute Statistiken mit

Toronto beendete seinen frühen Angriff in der Free Agency am Montag, indem es einen weiteren ehemaligen Panther, Torwart Anthony Stolarz, für zwei Jahre und 5 Millionen US-Dollar verpflichtete. Der 29-jährige Stolarz hat in der vergangenen Saison als Tandempartner von Sergei Bobrovsky in Florida mit einem Gegentorschnitt von 2,03 und einer Fangquote von 92,7 Prozent in 27 Einsätzen überzeugt. Durch die Kombination mit dem jungen Joseph Woll haben die Leafs nun starkes Toerhütertandem zur Verfügung. Treliving verblüffte die Fans der Organisation zudem mit der erneuten Verpflichtung des zuletzt häufig verletzten Torhüters Matt Murray, der als dritter Torhüter in der Hierarchie fungieren soll. Der 30-jährige Murray unterschrieb einen Ein-Jahres-Vertrag über 875.000 US-Dollar.

Etwas finanzieller Spielraum ist noch vorhanden in Toronto

Nach Trelivings Schachzügen am Sonntag hat Toronto aktuell noch etwa 1,5 Millionen US-Dollar an freiem Spielraum unterhalb der Salary-Cap-Grenze zur Verfügung. Man darf gespannt sein, welche Kaderpositionen sich da in den kommenden Tagen vielleicht noch verschieben werden.

Auftakt in die Free Agency darf bei den Maple Leafs als gelungen betrachtet werden

Die Leafs sind nach wie vor unbestritten eine der besten Offensivmannschaften der Liga. Treliving hat am Montag dafür gesorgt, dass der in Toronto versammelte Kader zumindest auf dem Papier jetzt auch in der eigenen Zone eine deutlich stärkere Mannschaft darstellt. Die zuletzt in der K.o.-Phase nur selten erfolgsverwöhnten Fans der Maple Leafs dürften mit diesem Ergebnis der frühen Phase der Free Agency in jedem Fall zufrieden sein.

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