Zu den Spielern zählt seit der laufenden Saison 2022/23 auch der deutsche Stanley Cup Champion Nico Sturm. "Er ist in diesem Jahr mein Lieblingsspieler", sagt Hahn und erklärt, warum: "Unser GM Mike Greer musste die Stimmung und die Kultur in der Kabine reparieren. Das schaffst du nur, wenn du gute Menschen holst, die positive, gute Mitspieler sind, die füreinander spielen und alles für ihre Teamkollegen geben. Genau das ist Nico. Er ist ein Champion, der eine gute Stimmung und Einstellung in die Kabine bringt. Er ist ein Spieler, der immer einen Weg findet, den Unterschied zu machen. Er spielt eine großartige Saison und auch neben dem Eis ein toller Typ, der wichtig für die Zukunft in San Jose sein wird."
Zwei Hunde als treue Zuschauer
Die Kehrseite der Medaille: Lange Roadtrips sorgen über sechs bis sieben Monate dafür, dass Hahn oft fernab der Familie, der Frau und den zwei Hunden ist. "Meine Frau ist kein großer Sport-Fan, auch kein großer Eishockey-Fan und schaut sich meine Spiele deshalb nur selten an. Das ist aber auch ganz erfrischend", erzählt Hahn und muss erneut herzlich lachen: "Ich habe aber zwei Golden Retriever, die sich meine Spiele tatsächlich anschauen und meine Stimme und mein Gesicht erkennen. Ehrlich gesagt reagieren sie aber mehr, wenn in der Werbung andere Hunde auftauchen."
Zwischen den Auswärtsspielen versucht Hahn auch mal auszuspannen. "Heute habe ich mal Freizeit", plaudert er aus dem Nähkästchen. "Wir sind gerade in Florida, ich werde also gleich noch an den Strand gehen. Ich versuche zwischen den Spielen eigentlich immer etwas zu laufen, spazieren zu gehen, denn du musst aktiv bleiben. Für deine Ernährung ist es nicht gut, wenn du jeden Tag im Restaurant isst, das ist gefährlich für die Figur. Dann bereite ich mich aber auch schon wieder auf den nächsten Gegner vor. Für mich ist das mittlerweile Routine."
Die spielfreie Zeit im Sommer nutzt Hahn übrigens zum Batterien aufladen und verbringt Zeit mit Familie und Freunden. Oder aber auf Reisen, etwa zum Oktoberfest nach München. Ganz ohne Eishockey geht es aber auch dann nicht, denn der Journalist möchte am Puls der Zeit bleiben, informiert sich über Wechsel in der Liga und über Neuzugänge bei "seinen" Sharks.
Wie bei Mentor Miller: Ein Trikot unterm Hallendach?
Wie viele Spiele die Stimme der San Jose Sharks noch kommentieren möchte, lässt er offen. "Ich bräuchte wohl rund 15 Jahre um auf 3.000 zu kommen", rechnet er vor. "So lange mache ich wohl nicht mehr. Vielleicht wäre es schön, noch auf 2.500 Spiele zu kommen, was etwa sieben Jahre dauern dürfte. Es kommt darauf an, wie ich mich fühle. Solange ich es machen kann, mache ich es, denn jeder Tag in der NHL ist ein Geschenk."
Sollte Hahn seine Kommentatoren-Karriere eines Tages tatsächlich beenden, könnte ein Szenario wie bei den Los Angeles Kings winken. In L.A. wurde ein Trikot mit dem Namen Bob Miller und einem Mikrofon statt einer Nummer unters Hallendach gezogen.