New York Rangers v Toronto Maple Leafs

Noch stehen etwas mehr als 20 Spiele der Hauptrunde für die Teams der NHL auf dem Plan, ehe es in die Stanley Cup Playoffs geht. Die New York Rangers und die Toronto Maple Leafs lieferten am Samstag bereits einen ersten Vorgeschmack auf den Kampf um den Titel. Im direkten Duell der beiden Top-Teams setzten sich die gastgebenden Maple Leafs in der Scotiabank Arena mit 4:3 nach Shootout durch. Das Match zeigte alle Facetten, auf die sich Eishockeyfans nach dem Ende der regulären Saison 2023/24 freuen können.

Die Ausgangslage

Der Blick auf die Tabelle zeigt, dass Toronto und New York in ihren Divisionen jeweils unter den Top-Drei rangieren. Die Rangers führen die Metropolitan Division mit einem Vorsprung von sechs Punkten auf die Carolina Hurricanes an. Für die Maple Leafs gilt es in der Atlantic Division den dritten Rang weiter zu festigen. Der Rückstand auf die Boston Bruins beträgt sechs Punkte. Auf die führenden Florida Panthers fehlen weitere zwei Zähler.

Was der Blick auf die Saisontabelle verschweigt, ist die herausragende Form, in der sich sowohl die Rangers als auch die Maple Leafs befinden. Toronto steht nach dem Erfolg gegen New York bei einer fantastischen 9-1-0-Bilanz aus den vergangenen zehn Matches. Die Rangers können ihrerseits auf eine nur minimal schwächere 8-1-1-Bilanz blicken.

Bei der Betrachtung der Tabelle seit dem 1. Februar wird die Dominanz der beiden Kontrahenten noch deutlicher. Toronto rangiert mit 20 Punkten aus 13 Spielen auf dem dritten Rang. Die Rangers grüßen mit 21 Zählern aus zwölf Partien von der Spitze. Komplettiert wird das führende Trio von den Florida Panthers (20 Punkte aus 12 Spielen). Die Dominanz der Eastern Conference ist deutlich, besonders da nach den Nashville Predators (18 aus 11) direkt die Hurricanes (17 aus 13) folgen.

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Die momentane Form der Rangers und der Maple Leafs versprach schon vor der Begegnung einen heißen Kampf mit Playoff-Charakter und die Fans in Toronto sollten nicht enttäuscht werden.

Ein Vorgeschmack

„Ich bin der Meinung, dass das Spiel, die gesamte reguläre Spielzeit über, hart umkämpftes Playoff-Eishockey war, und so muss man sich auf das letzte Viertel der Saison und die Playoffs einstellen, und wir werden uns auf diese Art von Eishockey vorbereiten“, fasste Vincent Trocheck das Duell zusammen.

Die Zahlen untermauerten das Empfinden des Angreifers der Rangers. Insgesamt standen nach 65 Minuten 83 Checks in den Statistiken. 46 davon teilten die Rangers aus und verpassten damit ihre Saisonbestmarke von 47 nur um einen Check. Lediglich am 18. Februar, beim Duell mit den New York Islanders, traten die Rangers noch körperlicher auf.
Die eigentlich auf Offensive und Talent fokussierten Maple Leafs standen den Gästen nur wenig nach und verbuchten ihrerseits 37 Hits. Ihre Saisonbestleistung von 53 Checks verpassten sie zwar deutlich, schafften es aber dennoch in die Top-Ten ihrer härtesten Spiele der Saison (9.).

„Mir hat viel von unserer Spielweise gefallen. Unsere Mannschaft hat hart gespielt und Wege gefunden, gegen eine gute, defensive Mannschaft und einen starken Torhüter zu treffen“, unterstrich Coach Sheldon Keefe die Leistung seines Teams.

Die Torhüter

Mit jeweils drei Gegentreffern lag der Fokus nach dem Match nicht unbedingt auf den Torhütern und dennoch lieferten beide Schlussmänner eine herausragende Partie ab. Ilya Samsonov parierte 32 Abschlüsse der Rangers und war dabei in der Overtime fünfmal zur Stelle. Auf der anderen Seite konnte Igor Shesterkin 31 Paraden zeigen.

Shesterkin musste in dem Duell mit Toronto erstmals nach fünf Partien mit maximal einem Gegentor mehrfach hinter sich greifen. Für Samsonov geht die fantastische Geschichte seit seiner Berufung in den NHL-Kader am 10. Januar weiter. 76,9 Prozent der Begegnungen, die er von Beginn an absolvierte, konnte er gewinnen und rangiert damit in der Statistik seit seiner Beförderung NHL-weit auf dem ersten Rang der Torhüter.

Auch am Samstag hatte Samsonov entscheidenden Anteil am Erfolg der Maple Leafs. „Das war unglaublich“, befand Torontos Stürmer Mitchell Marner. „Dieses Spiel hätte ganz anders ausgehen können, wenn 'Sammy' nicht ein paar große Paraden gezeigt hätte. Heute Abend war er wieder einmal großartig, und es war schön zu hören, wie die Zuschauer ihn gefeiert haben.“

Das Comeback

Zu einer Partie mit Playoff-Charakter gehören enge Spielstände und häufige Führungswechsel dazu und auch das lieferten Toronto und New York den Zuschauern. Durch Treffer von Alexis Lafrenière und Trocheck gingen die Gäste zweimal in Führung. Mitchell Marner und William Nylander sorgten jeweils für den Ausgleich.

Den ersten Vorsprung der Maple Leafs besorgte John Tavares, ehe Trocheck, kurz vor Ende des Spiels, erneut für den Ausgleich sorgte. Im Shootout wurde dann Max Domi zum Matchwinner und sorgte für den 16. Comeback-Erfolg der Maple Leafs in der laufenden Saison. 

Toronto bestätigte damit seinen Ruf als Mannschaft, die nahezu jedes Match drehen kann. Elfmal konnte das Team nach einem Rückstand nach 20 Minuten noch siegreich vom Eis gehen. Keine andere Mannschaft war hier erfolgreicher.

Tavares fasste die Begegnung nach dem Sieg seiner Mannschaft treffend zusammen: „Ich denke, es war insgesamt ein gutes Eishockeyspiel. Wir sind drangeblieben, nachdem wir in Führung gegangen waren, und haben dann spät die Führung aus der Hand gegeben. Wir haben hart gekämpft, um im Shootout zu gewinnen. Es war einfach eine großartige Leistung von allen, dranzubleiben und zwei Punkte zu holen, was zu dieser Zeit sehr wichtig ist.“

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