DE 114 ore

Tore satt gab es am Samstag in der NHL: Insgesamt 114 Tore fielen in 15 Spielen, was einen Schnitt von 7,6 Treffern pro Begegnung ergibt. Darunter war ein Zwölf-Tore- zwei Zehn-Tore und vier Neun-Tore-Spiele. Individuell glänzten gleich vier Stürmer mit Hattricks, sieben Spieler verzeichneten vier, einer sogar fünf Scorerpunkte. NHL.com/de fasst einen denkwürdigen 4. November zusammen.

Pittsburgh macht es zweistellig und verschärft die Krise in San Jose

Das torreichste Spiel lieferten die Pittsburgh Penguins mit einem 10:2-Auswärtssieg im SAP Center bei den San Jose Sharks. Schon im Vorfeld bot die Partie zahlreiche Schlagzeilen, darunter das 1200. NHL-Spiel von Penguins-Kapitän Sidney Crosby oder die Rückkehr von Pittsburgh Offensivverteidiger Erik Karlsson nach San Jose, wo er zwischen 2018 und 2023 fünf Jahre gespielt hatte. Gastgeschenke aber verteilten die Stahlstädter nicht, sondern fegten das abgeschlagene NHL-Schlusslicht mit 10:2 vom Eis. Es war das vierte Mal in den letzten 30 Jahren, dass die Penguins ein Ergebnis zweistellig gestalteten. Erstmals seit der Jahrtausendwende hatte Pittsburgh mit Jake Guentzel (2-2-4), Reilly Smith (2-2-4) und Bryan Rust (1-3-4) gleich drei Spieler mit vier Scorerpunkten in einem Spiel. „In den letzten Spielen waren wir gut, haben uns aber nicht belohnt. Heute haben wir genau das geschafft“, sagte Penguins-Trainer Mike Sullivan.

PIT@SJS: Penguins gelingen 10 Treffer beim Sieg

Für die Sharks war es dagegen das zweite Mal in einer Woche, dass sie eine zweistellige Anzahl an Gegentoren kassierten. Am Donnerstag hatte San Jose mit 1:10 gegen die Vancouver Canucks verloren. Die noch immer sieglosen Sharks (0-9-1) haben in diesen beiden aufeinanderfolgenden Spielen also eine ein Torverhältnis von 3:20. „Wir müssen alle in den Spiegel schauen. Das ist die Wahrheit, das ist, wo wir stehen“, sagte Sharks-Center Mikael Granlund. „Wir verlieren zu viele Zweikämpfe und machen es unseren Gegnern viel zu leicht. Unser Zweikampfverhalten ist manchmal nicht existent“, stimmte Flügelstürmer Anthony Duclair mit ein. San Joses deutscher Center Nico Sturm hatte eine Plus-Minus-Bilanz von -2 und gewann 57,1 Prozent seiner Faceoffs.

Peterka und Buffalo lassen Matthews-Hattrick vergessen

Die Buffalo Sabres haben derweil mit 6:4 in der Scotiabank Arena bei den Toronto Maple Leafs gewonnen und punktemäßig zu ihrem Konkurrenten in der Atlantic Division aufgeschlossen. Einen bittersüßen Tag erlebte Torontos Mittelstürmer Auston Matthews: Einerseits gelang dem Torjäger der bereits dritte Hattrick in der laufenden Saison, andererseits sorgte ein später Doppelpack von Alex Tuch (53., 59.) dafür, dass die Maple Leafs am Ende mit leeren Händen dastanden. „Immer, wenn wir die Kontrolle über das Spiel hatten, haben wir sie direkt wieder abgegeben“, so Matthews. „Wenn du ihnen so viele Chancen gibst, dann werden sie sie nutzen. Wir können unser Spiel noch nicht über 60 Minuten durchziehen. Daran müssen wir arbeiten.“

Einen großen Anteil am Erfolg der Sabres hatte der deutsche Flügelstürmer JJ Peterka, der das 1:1 selbst erzielte (17.) und beim 4:3 den sekundären Assist beisteuerte (44.). Unter Buffalos Torschützen war mit Ryan Johnson auch ein NHL-Debütant. Mit sechs Toren ballerten sich die Sabres auch eine Menge Frust von der Seele, hatten sich das Spiel zuvor doch mit 1:5 gegen die Philadelphia Flyers verloren. „Das war heute ein Ausdruck unserer Wut“, betonte Buffalos Trainer Don Granato. „Nicht nur bei mir selbst, sondern die ganze Kabine hatte sich das zu Herzen genommen.“

BUF@TOR: Peterka gelingt ein treffer gegen Toronto

Tampas Kucherov und Point sind nicht zu stoppen

Das zweite Zehn-Tore-Spiel lieferte der Tampa Bay Lightning mit einem 6:4-Auswärtssieg bei den Ottawa Senators im Canadian Tire Centre. Nicht einzufangen waren zwei Lightning-Stürmer: Nikita Kucherov lieferte ein Fünf-Punkte-Spiel (1-4-5), Reihenkollege Brayden Point gelang ein Hattrick (3-1-4). Zusammen zeichnete das Duo also für unglaubliche neun Scorerpunkte (4-5-9) verantwortlich. Für zusätzliches Spektakel sorgte Tampas Michael Eyssimont, in Bedrängnis von zwei Gegenspielern im Fallen mit einem angechippten Rückhandschuss traf (25.). „Wir haben ganz gut gespielt“, sagte Point ganz bescheiden. „Über weite Strecken haben wir es geschafft, ihre Chancen und ihre Geschwindigkeit zu limitieren.“

Für die Senators gab es trotz Doppelpacker Brady Tkachuk (2-1-3) einen Rückschlag. „Immer wenn wir getroffen haben, haben sie mit einem Tor geantwortet“, ärgerte sich Ottawas deutscher Center Tim Stützle (0-1-1). „Wir müssen mehr auf die Details achten, konzentrierter sein und dürfen uns weniger Puckverluste erlauben.“

TBL@OTT: Point gelingen drei Treffer gegen die Senators

Auch Niederreiter und O’Reilly gelingt ein Hattrick

Neben Matthews und Point gelangen auch dem Schweizer Flügelstürmer Nino Niederreiter (Winnipeg Jets, 3-0-3 beim 5:3-Auswärtssieg bei den Arizona Coyotes) sowie Mittelstürmer Ryan O’Reilly (Nashville Predators, 3-1-4 und 79 Prozent gewonnene Faceoffs beim 5:2-Auswärtssieg bei den Edmonton Oilers) jeweils einen Dreierpack (NHL.com/de berichtete, siehe Extra-Stories). Nashvilles Schweizer Kapitän Roman Josi steuerte einen Assist bei (0-1-1).

Dass am „Tag der Tore“ ausgerechnet die beiden Oilers-Superstars Connor McDavid (0-1-1) und der deutsche Center Leon Draisaitl (0-0-0) nicht trafen, ist dagegen bezeichnend für die Krise in Edmonton (2-7-1, noch ohne Sieg im Rogers Place).

WPG@ARI: Niederreiter trift 3-mal gegen Coyotes

Carolina und Minnesota feuern zurück

Eine starke Aufholjagd boten derweil die Carolina Hurricanes beim 4:3 n.V. bei den New York Islanders sowie auch die Minnesota Wild beim 5:4 n.P. gegen die New York Rangers. Beide Mannschaften lagen jeweils zwischenzeitlich mit 0:3 zurück. Bei den Wild traf der Österreicher Marco Rossi zum zwischenzeitlichen 4:3 (46.).

In einem Neun-Punkte-Schützenfest stoppten die Detroit Red Wings die so formstarken Boston Bruins und gewannen mit 5:4. Der deutsche Red-Wings-Verteidiger Moritz Seider steuerte einen Assist bei (0-1-1).

Connor Bedard (1-0-1) verhalf den Chicago Blackhawks zu einem 5:2-Erfolg gegen die Florida Panthers und verlängerte seine Tore-Serie damit auf drei Spiele. Mit 18 Jahren und 110 Tagen ist der First-Overall-Pick der jüngste Spieler der Franchise-Historie, dem dieses Kunststück gelang.

FLA@CHI: Bedard baut die Führung der Blackhawks aus

Vegas überrollt Colorado

Eindeutig machten es die Vegas Golden Knights mit einem 7:0-Kantersieg in der heimischen T-Mobile Arena gegen die Colorado Avalanche. Beim Gipfeltreffen zweier Schwergewichte aus der Western Conference gab es gleich drei Doppelpacker bei den Golden Knights: Kapitän Mark Stone (2-2-4) sowie die beiden Mittelstürmer Jack Eichel (2-0-2) und William Karlsson (2-0-2). Als erster Spieler der Franchise-Geschichte verzeichnete Stone zwei Unterzahl-Treffer in einer Partie. Vegas punktete damit in jedem Spiel in dieser Saison und baute diese Punkteserie auf zwölf Spiele aus (11-0-1). Die Golden Knights sind erst das zehnte Team in der Liga-Geschichte, das derart stark aus den Startblöcken schießt. Nicht unerwähnt bleiben soll auch der Shutout von Vegas-Torwart Adin Hill, der alle 41 (!) Avalanche-Torschüsse entschärfte. „Es ist schön zu gewinnen“, sagte Hill. „Wir haben heute ganz gut getroffen. Ich würde mich nie darüber beschweren, wenn wir so viele Tore schießen wie heute.“

Eine Aussage, die wohl alle NHL- und Eishockey-Fans nach einem Tag mit 114 Toren in 15 Spielen so treffen würden…

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