Ähnlich wie beim Fußball, wo es Rechts- und Linksfüßer gibt, unterscheidet man beim Eishockey zwischen Links- und Rechtsschützen. Die starke Seite hängt hier von der Vorhand ab. So haben Linksschützen die linke Hand unten am Schläger, bei Rechtsschützen ist die rechte Hand weiter unten platziert, was aber nichts damit zu tun hat, ob jemand Links- oder Rechtshänder ist, wie viele Laien glauben. In der NHL sind von 806 eingesetzten Spielern in der laufenden Saison 498 Linksschützen und 308 Rechtsschützen.
Eine Wissenschaft für sich
Wo die jeweiligen Spieler eingesetzt werden, ist eine Wissenschaft für sich. Gegen Mannschaften, die das Spiel an die Bande zwingen, operieren Flügelstürmer gerne auf ihrer starken Seite (Linksschützen auf links, Rechtsschützen auf rechts), um an der Bande mit der Vorhand spielen zu können. Spielmacher etwa haben auf ihrer starken Seite meist bessere Pass-Winkel und tun sich dort entsprechend leichter. Genau umgekehrt ist es bei Scharfschützen, die meist lieber versetzt, also auf ihrer schwachen Seite (Linksschützen rechts, Rechtsschützen links) spielen, um bessere Schusswinkel - vor allem bei Direktabnahmen - zu ermöglichen.
Dieses Phänomen gibt es nicht nur bei Flügelstürmern, sondern auch bei Verteidigern zu beobachten. Auch bei den Special Teams wird gerne variiert. So spielen Spieler in Unterzahl bevorzugt auf der starken Seite, um an den Banden besser arbeiten sowie auch besser klären zu können. Im Powerplay wird dann gerne auf der schwachen Seite gespielt, um mehr Schüsse aufs Tor zu generieren und gefährliche Direktabnahmen zu ermöglichen. So suchen die Washington Capitals ihren schussgewaltigen Rechtsschützen Alex Ovechkin im Überzahl immer wieder am linken Bullykreis, wo der Russe dann mit fulminanten Direktabnahmen Tore knipst.