"Wir haben viele Sachen richtig gemacht, unser erstes Drittel hat mir sehr gut gefallen", lobte Edmontons Trainer Jay Woodcroft. "Wir sind mit dem Niveau aus der Kabine gekommen, das wir wollten. Wir haben uns die Powerplays verdient und uns eine 2:0-Führung erspielt."
Dass die Special Teams eine wichtige Rolle spielen würden, war vorhersehbar. Immerhin treffen in dieser Serie die beiden besten Powerplays der Western Conference aufeinander. Die Oilers stellten in der regulären Saison mit einer Erfolgsquote von 32,4 Prozent das beste Powerplay der NHL, die Kings landeten mit 25,3 Prozent auf dem vierten Platz der Liga und dem zweiten Platz der Conference. Das wurde Edmonton zum Verhängnis, denn die Gastgeber gaben Los Angeles sechs Chancen, sich in Überzahl zu präsentieren. Los Angeles war hingegen nur drei Mal in Unterzahl.
"Wenn man von seinem Team verlangen muss, in einem Playoff-Spiel sechs Strafen zu überstehen, ist das nicht ideal und kostet zu vielen Spielern zu viel Kraft", bemängelte Woodcroft. "Da verlangt man viel von der Unterzahl und das können wir in der Situation sicher besser machen."
Dabei überstanden die Oilers die ersten vier Unterzahlsituationen, eine im ersten Drittel und drei im zweiten, sogar ohne Gegentor. Das kostete jedoch Kraft und gab Los Angeles Schwung, was den großen Auftritt von Kings-Kapitän Anze Kopitar vorbereitete.
"Kopitar ist einer der besten Anführer der Liga", schwärmte Stürmer Adrian Kempe. "Er übernimmt die Zügel, wenn er auf dem Eis ist. Wir haben nach dem ersten Drittel darüber geredet, dass wir nicht mit dem Spiel unserer Reihe zufrieden waren. Kopi hat im zweiten Drittel das Spiel übernommen. Wir haben dann ein paar Tore geschossen und er hat vier Punkte erzielt."
Kurz nach Beginn des Schlussabschnitts leitete Kopitar Kempes (41.) Anschlusstreffer ein. Draisaitl (49) hielt aber mit seinem zweiten Tor des Spiels dagegen. Weniger als zehn Minuten vor Ende der regulären Spielzeit sah es gut für die Oilers aus, doch sie konnten die Führung nicht nach Hause fahren.