NJD 4, SJS 3 - F/OT

Was für andere Teams der oft zitierte Heimvorteil ist, scheint für die New Jersey Devils in dieser Saison der Auswärtsvorteil zu sein. Das junge Team feiert auf fremdem Eis einen Erfolg nach dem anderen, so auch am Montag. Im SAP Center der San Jose Sharks durfte die Mannschaft um den Schweizer Kapitän Nico Hischier einen 4:3-Sieg nach Penaltyschießen feiern.

"Das war kein schöner Sieg, aber gute Teams gewinnen auch solche Spiele", lautete das Fazit von Stürmer Tomas Tatar, der den entscheidenden Penalty verwandelt hatte. "Wir mussten natürlich erstmal die Erschöpfung überwinden. Das war das dritte Spiel in vier Tagen und wir haben nicht viel Ruhe bekommen."
Die Begegnung markierte das Ende von New Jerseys Tour durch Kalifornien, auf der sie ihr Händchen für Spiele in fremden Arenen erneut unter Beweis stellten. Zwei Tage zuvor hatten sie die Los Angeles Kings mit 5:2 geschlagen, einen Tag davor entführten sie mit einem 6:2 zwei Punkte aus dem Honda Center der Anaheim Ducks. Die Reise durch den Südwesten der USA ist Teil einer Auswärtsserie von insgesamt fünf Spielen, die am Dienstag mit einem 5:3-Erfolg bei den Carolina Hurricanes begonnen hatte.

NJD@SJS: Meier, Eyssimont sorgen für Tor

Gegen die Sharks schien das Spiel zunächst nach Plan zu beginnen. Hischier bereitete nach nur 28 Sekunden das 1:0 von Ryan Graves vor. Danach übernahm aber San Jose das Ruder. Im Schweizer Duell glänzte Timo Meier mit dem Ausgleich (17.) und dem Assist zur Führung durch Erik Karlsson (20.) im Powerplay.
"Wir haben nicht wirklich angefangen zu spielen, bis es 1:2 stand", bemängelte Devils-Trainer Lindy Ruff. "Wir mussten einen Weg finden, zu gewinnen. Wir hatten ein wenig Glück beim Ausgleich. In den ersten 25 Minuten waren wir aber nicht besonders gut."
Nach dieser Phase bauten die Devils aber gewaltig Druck auf. Das führte am Anfang des Schlussabschnitts zu einem weiteren schnellen Tor und dieses Mal schloss Hischier elf Sekunden nach der Pause selbst zum 2:2 ab. Trotzdem schien es nach einem weiteren Treffer für die Sharks von Nick Bonino (46.) ein enttäuschender Abend zu werden. Erst zehn Sekunden vor der Schlusssirene gelang schließlich Jack Hughes der Ausgleich. Im Penaltyschießen war Tatar der einzige Spieler, dem ein Treffer gelang.
"Das fühlt sich gut an, besonders nachdem wir das erste Drittel verschlafen und uns dann zurückgekämpft haben", freute sich Hischier. "Am Ende haben wir den Sieg, finde ich, immer noch verdient."

NJD@SJS: Hischier trifft früh im dritten Drittel

Das gilt vor allem für Hischier und Hughes, die nicht nur am jüngsten Erfolg entscheidenden Anteil hatten. Die beiden Nummer-Eins-Picks erweisen sich mittlerweile als genau die prägenden Eckpfeiler für den Neuaufbau der Devils, die man sich erhofft hatte. Die Devils wählten Hischier im NHL Draft 2017 mit dem ersten Pick, Hughes wurde 2020 ebenfalls an erster Stelle von New Jersey gedraftet.
Alleine in den vergangenen zehn Spielen, von denen die Devils sieben gewannen, gelangen den beiden zusammen 18 Tore und 28 Punkte. Hughes ist mit 55 Punkten (29 Tore, 26 Assists) der Topscorer und beste Torjäger der Devils. Hinter ihm folgen Jesper Bratt mit 45 Punkten (18 Tore, 27 Assists) und Hischier mit 43 Zählern (20 Tore, 23 Assists). Der Schweizer ist nur noch ein Tor davon entfernt, seinen persönlichen Rekord an Saisontoren einzustellen. Nach knapp mehr als der Hälfte der Saison fehlen ihm außerdem nur noch 17 Punkte, um seinen persönlichen Bestwert aus der vorherigen Saison zu egalisieren.
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Dank der Beiträge ihrer jungen Starspieler stehen die Devils so gut da wie lange nicht mehr. In den vergangenen vier Spielzeiten schlossen sie nie besser als auf dem vorletzten Platz ihrer Division ab. Nun stehen sie mit 61 Punkten aus 44 Spielen (29-12-3) hinter den Carolina Hurricanes auf dem zweiten Platz der Metropolitan Division und dem dritten Platz der gesamten NHL. Hughes und Hischier erzielten zusammen in neun der 29 gewonnenen Spiele das entscheidende Tor.
Neben den individuellen Leistungen der jungen Elitestürmer sticht vor allem die Auswärtsstärke der Devils heraus. Während sie zu Hause im Prudential Center auf eine Bilanz von 11-10-2 kommen, können sie auf fremdem Eis eine überragende Bilanz von 18-2-1 vorweisen.
Umso mehr darf man sich auf die nächste Partie freuen, denn die verspricht ein Duell auf höchstem Niveau. Die Devils werden ihre Auswärtsserie am Donnerstag in der Climate Pledge Arena der Seattle Kraken beenden (10 p.m. ET; NHL.tv; Fr. 4 Uhr MEZ). Seattle musste sich erst am Montag zum ersten Mal im neuen Jahr gegen die Tampa Bay Lightning geschlagen geben. Davor hatten die Kraken seit Silvester acht Siege in Folge eingefahren.