In einem wilden Spiel haben die Boston Bruins am Mittwochabend in der Rogers Arena mit 6:5 n.V. bei den Edmonton Oilers gewonnen. Zunächst verspielten die Bruins einen trügerischen 3:0-Vorsprung, dann aber meldete sich die wiedererstarkte Offensive zurück. Beim Overtime-Siegtreffer lieferte schließlich Abwehrchef Charlie McAvoy ein Kunststück ab.
McAvoy belohnt Bostons Mentalitätsmonster
Boston hatte am Mittwochabend einen Hang zum Drama. Gleich drei Führungen – darunter ein 1:0-, 3:1- und 5:4-Vorsprung – reichte den Bruins nicht zum Sieg nach regulärer Spielzeit. Beim Torfeuerwerk in Edmonton setzte schlussendlich aber McAvoy einen würdigen Schlusspunkt: Der Verteidiger übernahm den Puck in der Verlängerung im linken Faceoffkreis, skatete in die Mitte, ließ dort Bewacher Evander Kane mit einem Toe-Drag ins Leere laufen, wurde dann vom herausstürzenden Oilers-Torwart Stuart Skinner von den Beinen geholt und traf aus spitzem Winkel im Fallen mit der Rückhand zum 6:5-Endstand (64.).
„Er hat gekämpft, ist ein Anführer in unserem Team und zeigt das jeden Tag. Sein Siegtreffer war etwas Besonderes. Er hat sich durch alle durchgekämpft. Ich habe mich sehr für ihn gefreut“, sagte Bostons Torwart Jeremy Swayman. „Die Mentalität unserer Mannschaft ist, alles dafür zu tun, um zu gewinnen. Egal ob es 1:0 oder 5:5 steht. Wir geben alles für den Sieg und wissen genau, wie wichtig jeder einzelne Punkte in dieser Liga und zu diesem Zeitpunkt in der Saison ist. Auch wenn wir zurückliegen, kämpfen wir uns zurück. Das gehört zu unserer Identität. Zwar hatten wir uns das anders vorgestellt, doch trotz der Herausforderungen und dem Druck des Gegners haben wir wichtige zwei Punkte geholt.“
„Unsere Bank ist ruhig geblieben“, sagte auch Bostons Trainer Jim Montgomery angesichts der emotionalen Achterbahnfahrt. „Mir hat gefallen, dass wir immer weitergemacht haben, egal, was passiert ist.“
Auch der junge Abwehrspieler Mason Lohrei (23) verließ sich voll auf die mentale Stärke seiner Mannschaft. „Das ist unsere Kultur hier. Wir geben niemals auf, egal was da draußen passiert. Es war wild, ein verrücktes Spiel gegen einen guten Gegner. Es war ein gutes Duell. Umso schöner ist es, das Eis als Sieger verlassen zu haben.“