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Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.

In dieser Ausgabe: Boston Bruins

Die Verantwortlichen der Boston Bruins sehen die Mannschaft für die kommende Spielzeit gut aufgestellt. Nach einem Übergangsjahr verfolgt der Klub nun wieder ehrgeizigere Ziele. „Wir waren zuletzt zwar wettbewerbsfähig, hatten in den Playoffs jedoch nicht den erhofften Erfolg. Aber die jetzt hinzugekommenen Spieler sollten uns mit Blick auf einen längeren Playoff-Run weiterhelfen“, sagte General Manager Don Sweeney. In der Vorsaison musste die Mannschaft bereits in der ersten Runde der Stanley Cup Playoffs nach sechs Duellen mit dem späteren Champion Florida Panthers die Segel streichen.

Der Optimismus im Lager der Bruins speist sich in erster Linie aus der Verpflichtung von Center Elias Lindholm und Offensivverteidiger Nikita Zadorov. Die beiden sind neben Torhüter Joonas Korpisalo die prominentesten Neuzugänge der Vertretung aus Massachusetts.

VAN@EDM R2, Sp3: Lindholm schießt sein zweites PPG des Spiels

Hinter Lindholm waren die Bruins dem Vernehmen nach schon seit geraumer Zeit her. Am 1. Juli, dem ersten Tag der Free Agency 2024, gab der Angreifer dem Werben nach und unterzeichnete einen Siebenjahresvertrag. In der zurückliegenden Saison lief er für die Calgary Flames und die Vancouver Canucks auf. Für beide Teams brachte er es auf 44 Punkte (15 Tore, 29 Assists) aus 75 Einsätzen. Seine persönliche NHL-Bestleistung liegt bei 82 Zählern (Saison 2021/22 bei den Flames) und verdeutlicht, welches Potenzial in dem 29-Jährigen steckt. Er soll in Boston als Center der Topreihe in die Fußstapfen von Patrice Bergeron treten. Der langjährige Kapitän hatte seine Karriere nach der Saison 2022/23 beendet.

Zadorov stieß ebenfalls gleich nach Eröffnung des Spielermarktes im Juli zu den Bruins. Sie sind nach den Buffalo Sabres, den Colorado Avalanche, den Flames und den Canucks sein sechster Arbeitgeber in der Liga. Zadorov erinnert mit seiner Physis und seiner Zweikampfstärke an Zdeno Chara, einer weiteren Teamlegende von Boston. Zadorov soll mit Charlie McAvoy das erste Verteidigerpaar bilden.

EDM@VAN R2, Gm2: Zadorov trifft aus einem absurden Winkel

Durch den Trade von Torwart Linus Ullmark zu den Ottawa Senators ist eines der besten Goalie-Tandems in der NHL gesprengt worden. Das Duo aus ihm und Jeremy Swayman garantierte für außerordentliche Qualität zwischen den Pfosten. 2022/23 hatten sich die beiden Torleute der Bruins die William M. Jennings Trophy für das Gespann mit den wenigsten Gegentreffern der regulären Saison gesichert. Ob der als Ersatz für Ullmark geholte Joonas Korpisalo ähnlich gut mit Swayman harmoniert, bleibt abzuwarten. Absehbar ist, dass auf Swayman als nun klare Nummer 1 mehr Verantwortung und dadurch unter Umständen auch mehr Druck zukommen wird.

Unklar ist, wie sich die Abgänge von Flügelstürmer Jake DeBrusk (zu den Canucks) und Blueliner Matt Grzelcyk (Pittsburgh Penguins) auswirken. Beide zählten lange Jahre zu den Stammkräften und spielten eine wichtige Rolle für die Balance innerhalb des Kaders.

Die Defensive ist seit Langem das Prunkstück der Bruins. Nimmt man die Werte aller Spielzeiten seit der Saison 2000/01 zusammen, haben sie mit nur 2,57 Gegentoren pro Match den besten Wert aller Teams zu verzeichnen. 2024/25 dürfte Boston erneut von einer sattelfesten Abwehr mit den großgewachsenen Verteidigern wie McAvoy (1,85 Meter), Zadorov (1,97 Meter), Hampus Lindholm (1,89 Meter), Brandon Carlo (1,96 Meter), Andrew Peeke (1,91 Meter) oder Mason Lohrei (1,93 Meter) profitieren.

Gespannt darf man sein, ob Stürmerstar David Pastrnak nahtlos an seine bärenstarken Auftritte aus der vorangegangenen Saison anknüpft. Mit 110 Punkten (47 Tore, 63 Assists) durchbrach er 2023/24 zum zweiten Mal in seiner NHL-Karriere die Schallmauer von 100 Zählern in einer regulären Saison. Der 28 Jahre alte Rechtsaußen bekommt mit Lindholm einen exzellenten Center in die Topreihe, zu der außer den beiden noch Pavel Zacha auf der Linksaußen-Position gehört. Eine potentielle zweite Sturmformation, mit Brad Marchand auf dem linken Flügel, Charlie Coyle in der Mitte und Morgan Geekie auf dem rechten Flügel könnte ebenfalls so manchen Gegner vor Probleme stellen.

TOR@BOS R1, Sp2: Pastrnak bringt die Bruins mit 2:1 in Führung

Alles in allem scheinen die Bruins gut gerüstet, um zumindest bei der Vergabe des Titels in der Atlantic Division ein gewichtiges Wort mitreden zu können. Wie weit der Weg danach geht, wird sich zeigen.

Voraussichtliche Aufstellung

Pavel Zacha – Elias Lindholm – David Pastrnak
Brad Marchand – Charlie Coyle – Morgan Geekie
Trent Frederic – Matthew Poitras – Fabian Lysell
Max Jones – Johnny Beecher – Mark Kastelic

Nikita Zadorov – Charlie McAvoy
Hampus Lindholm – Brandon Carlo
Mason Lohrei – Andrew Peeke

Jeremy Swayman
Joonas Korpisalo

Top-Talent, auf das es zu achten gilt

Fabian Lysell (RW) – In der kommenden Saison könnte der richtige Zeitpunkt für den 21 Jahre alten Angreifer gekommen sein, um den Sprung in die NHL zu schaffen. Sollte er im Training Camp und in der Preseason überzeugen, winkt ihm ein Platz im Kader. Er bringt die Veranlagung mit, um die von Flügelstürmer DeBrusk hinterlassene Lücke zu schließen. Für Bostons AHL-Farmteam Providence sammelte er in der abgelaufenen Saison 50 Punkte (15 Tore, 35 Assists) in 56 Partien. Lysell ist ein Erstrunden-Draftpick der Bruins (Gesamtposition 21) beim NHL Draft 2021.

Was eine erfolgreiche Saison ausmacht

Für die Bruins geht es nicht darum, sich einfach nur für die Playoffs zu qualifizieren. Ihr Anspruch ist es vielmehr, regelmäßig um die Meisterschaft mitzuspielen. Boston geht zwar nicht als Topfavorit in die Saison 2024/25, doch ein längerer Aufenthalt in der Postseason als im Frühjahr sollte schon gebucht werden. Alles andere wäre eine herbe Enttäuschung für das erfolgsverwöhnte Traditionsfranchise.

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