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Die Buffalo Sabres haben die Qualifikation für die Stanley Cup Playoffs 2023 knapp verpasst. Am Dienstagabend verlor das Team deutlich mit 2:6 bei den New Jersey Devils und ist damit im Rennen um eine Wildcard in der Eastern Conference ohne Chance. NHL.com/de erklärt, warum es Buffalo nicht geschafft hat und blickt zudem auf die starke Saison des deutschen Sabres-Stürmers JJ Peterka.

Aufholjagd ohne Happy End
Kurz vor der Ziellinie hat es nun auch Buffalo erwischt. Bei noch zwei zu absolvierenden Spielen haben die Sabres keine Chance mehr, einen Playoff-Platz zu erreichen. Eine kräftezehrende Aufholjagd ging damit ohne Belohnung zu Ende.
"Es fühlt sich leer an", gab Abwehrchef Rasmus Dahlin einen Einblick in seine Gefühlswelt. "Die Jungs haben hart gekämpft. Jetzt wissen wir, was wir zu leisten im Stande sind."
Dass die Devils nach ihrem Neuaufbau schon ein Stück weiter sind als die Sabres, zeigte sich an diesem Abend. Während für Buffalo nur Jeff Skinner und Mattias Samuelsson trafen, entfesselte New Jersey seine Tiefe im Angriff: Tomas Tatar (2-1-3) und Nathan Bastian (0-3-3) lieferten jeweils ein Drei-Punkte-Spiel, auch die drei Schweizer Nico Hischier (0-2-2), Timo Meier (0-1-1) und Jonas Siegenthaler (1-0-1) steuerten Punkte bei.

NJD 6, BUF 2

"Wir haben viel Arbeit reingesteckt und dafür gekämpft, aber so ist das Leben", wurde Sabres-Trainer Don Granato philosophisch. "Wir müssen gestärkt daraus hervorgehen. Viele Dinge im Leben lernt man aus Niederlagen. Unsere Aufgabe ist es daher, diese zu analysieren und daran zu wachsen."
Starke Offensive, schwache Defensive
Buffalo startete stark in die Saison und gewann vier der ersten fünf Spiele (4-1-0). Eine Niederlagenserie von acht Spielen im November aber warf die Sabres weit zurück. Durch einen guten Dezember (8-2-1) und einem soliden Januar (8-5-2) wahrte Buffalo die Hoffnungen. Ein schwacher März (5-7-3) aber torpedierte die Aufholjagd entscheidend.
Die Achillesferse der Sabres war die Defensive: Mit 3,65 Gegentoren pro Partie stellen sie die fünftschlechteste Abwehr, ließen mit im Schnitt 33,1 zugleich die siebtmeisten Torschüsse pro Spiel zu und zeigten sich anfällig im Penalty Killing (73 Prozent Erfolgsquote, fünftschlechtestes Unterzahlspiel der Liga).
Zu wenig Konstanz und Hilfe erhielt Buffalo von seinen Torhütern: Ukko-Pekka Luukkonen (32 Starts, 17-11-4, 3,61 Gegentore/Spiel, 89,2 Prozent Fangquote) zeigte Licht und Schatten. Craig Anderson (23 Starts, 10-11-2, 3,07 Gegentore/Spiel, 90,8 Prozent Fangquote) ist mit 41 Jahren kein Mann für die Zukunft. Und Eric Comrie (19 Starts, 9-9-1, 3,67 Gegentore/Spiel, 88,6 Prozent Fangquote) konnte ebenfalls nicht sonderlich überzeugen. Die Hoffnungen ruhen deshalb auf dem 21-jährigen Talent Devon Levi, der sich mit starken Leistungen in der College-Liga NCAA für einen NHL-Vertrag empfohlen hatte und im Schlussspurt der Saison sein Potenzial zeigte (sechs Starts, 4-2-0, 3,09 Gegentore/Spiel, 90,1 Prozent Fangquote).

NYR@BUF: Levi holt Sieg in erstem NHL-Spiel

Im Körperspiel besteht ebenfalls Handlungsbedarf: Kein Team fuhr weniger Checks als die Sabres (1156 Hits; 14,3 pro 60 Minuten). Ferner blockte Buffalo die zweitwenigsten Schüsse (904 Blocks; 11,2 pro 60 Minuten). Diese Werte alleine garantieren freilich keinen Erfolg, sind aber ein Mosaikstein und ein Ansatzpunkt, um die oft wackelige Defensive zu stärken.
Die Schwächen in Defensivverbund sind gerade deshalb so bitter, weil die Sabres in der Offensive beeindrucken konnten: 3,55 Tore pro Partie bedeuten den viertbesten Angriff, 32,4 die zehntmeisten Torschüsse pro Spiel und 23,5 Prozent das achtbeste Powerplay. Herzstück des Sturms war Nummer-1-Center Tage Thompson, der mit 93 Scorerpunkten in 77 Spielen (46-47-93) eine herausragende Saison spielte. Auch Power Forward Alex Tuch (35-42-77), Flügelstürmer Jeff Skinner (34-42-76) sowie Rasmus Dahlin (15-57-72) kamen auf über 70 Scorerpunkte. Mittelstürmer Dylan Cozens (31-36-67) könnte diese Marke in den letzten zwei Spielen auch noch erreichen.

NJD@BUF: Thompson verdoppelt Sabres-Führung

Die berauschende Saison von Dahlin kaschierte allerdings, dass die Sabres, abgesehen von dem 22-jährigen Schweden, zu wenig Gefahr von der blauen Linie entwickelten: Mit 28 Verteidiger-Toren hat Buffalo den drittschlechtesten Wert in der NHL. In dieser Hinsicht besteht also Luft nach oben.
Peterka überzeugt in der "Kids Line"
Eine starke erste volle NHL-Saison spielte JJ Peterka. Der 21-jährige Münchner sammelte in 75 Partien 32 Scorerpunkte (12-20-32), darunter zwei Powerplaytore und einen Siegtreffer, und markierte vier Mehrfach-Punkte-Spiele. Der laufstarke Flügelstürmer wurde in Über- und Unterzahl eingesetzt und bildete bei Gleichzahl über weite Strecken der Saison die vielversprechende "Kids Line" mit Cozens (22) und Jack Quinn (21).

MTL@BUF: Peterka trifft im PP aus schlechtem Winkel

Peterka konnte sein Spiel noch einmal auf ein neues Niveau heben. Er ist nicht mehr nur ein emsiger Zwei-Wege-Stürmer, sondern legte insbesondere in der Offensive in Sachen Torgefahr, Kreativität und Finesse zu. Der beim NHL Draft 2020 in der 2. Runde an 34. Stelle ausgewählte Linksschütze dürfte bei Granato einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben.
Starker U23-Stamm und zahlreiche Talente in der Pipeline
Der Fundus an Talenten ist bei den Sabres ohnehin riesig. Spieler wie Owen Power (20), Peterka, Levi, Quinn, Cozens, Peyton Krebs (22), Dahlin, Samuelsson (23) oder Henri Jokiharju (23) bilden einen breiten Stamm an U23-Spielern, die sich längst auf NHL-Niveau bewiesen und etabliert haben.
Die nächste Welle an vielversprechenden Spielern bilden die Draft-Jahrgänge 2021 mit Isak Rosen (20, 1. Runde, 14. Stelle), Prokhor Poltapov (20, 2. Runde, 33. Stelle) und Josh Bloom (19, 3. Runde, 95. Stelle) sowie 2022 mit Matthew Savoie (19, 1. Runde, 9. Stelle), Noah Ostlund (19, 1. Runde, 16. Stelle), Jiri Kulich (18, 1. Runde, 28. Stelle), Topias Leinonen (19, 2. Runde, 41. Stelle), Viktor Neuchev (19, 3. Runde, 74. Stelle) und Mats Lindgren (18, 4. Runde, 106. Stelle). Zudem besitzt Buffalo ein Erstrunden- und zwei Zweitrunden-Picks für den kommenden Draft 2023.