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Tags zuvor hatten sich die Nashville Predators noch minimale Rest-Chancen durch ein 3:2 n.P. bei den Calgary Flames bewahrt. Am Dienstagabend aber mussten sie hilflos mit ansehen, wie die Winnipeg Jets bei den Minnesota Wild mit 3:1 gewannen und hatten damit die traurige Gewissheit, dass die Stanley Cup Playoffs 2023 ohne sie stattfinden werden.

Start in Europa - Bitteres Ende einer langen Serie
Die Saison hatte für die Predators mit einem Highlight begonnen: Anfang Oktober ging es in der Heimatstadt des Schweizer Kapitäns Roman Josi in der Generalprobe gegen den SC Bern. Kurz darauf folgte der NHL-Auftakt im Rahmen der NHL Global Series in der tschechischen Hauptstadt Prag, wo Nashville mit zwei Siegen gegen die San Jose Sharks (4:1, 3:2) verheißungsvoll in die Saison startete. "I'm good" von Bebe Rexha und David Guetta schepperte damals aus den Boxen in der Kabine. "Und wo immer es hingeht, ich bin bereit dafür", ist eine Zeile aus dem Liedtext.
Jetzt, sechs Monate später, steht auch mathematisch fest, dass dieser Weg nicht in die Stanley Cup Playoffs führen wird. Ein ungewohntes Gefühl in Nashville nach acht Playoff-Teilnahmen hintereinander und einem Stanley Cup Finale 2017 (2:4 gegen die Pittsburgh Penguins).
Zurück aus Europa leisteten sich die Predators eine Niederlagenserie von fünf Spielen. Im Dezember folgte eine weitere Durststrecke mit sechs Niederlagen am Stück. In der Folge fehlte es weiterhin an Konstanz, um noch einen Playoff-Push zu bekommen.

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Problemzone Offensive: Zu wenig Torgefahr
Vor allem in der Offensive gelang Nashville zu wenig: 2,7 Tore pro Spiel bedeuten Rang 28. 29,6 Torschüsse/Spiel (23.) und 17,6 Prozent Erfolgsquote im Powerplay sind ebenfalls keine glänzenden Werte. Längere Ausfallzeiten der Top-6-Stürmer Matt Duchene (71 Spiele), Filip Forsberg (50 Spiele) und Ryan Johansen (55 Spiele) waren eine schwere Hypothek.
Bester Scorer war mit Josi (18-41-59) ein Verteidiger. Nur er und Duchene (22-34-56) sammelten mehr als 50 Scorerpunkte. Es fehlte also Torgefahr aus der Tiefe. Duchene ist auch der einzige Spieler mit über 20 Saisontoren. Gerade einmal 15 Akteure, darunter Duchene (22 Treffer), Forsberg (19), Josi (18) und Tommy Novak (17) gelangen mehr als 15 Tore.
Hinter Josi gab es außerdem zu wenig Torgefahr von der blauen Linie: Nach ihm klaffte eine gähnende Scoring-Lücke zu Ryan McDonagh (2-17-19), Jeremy Lauzon (3-9-12) und Dante Fabbro (2-9-11).

CHI@NSH: Josi zieht ab und lässt Puck einschlagen

Die Predators lebten lange von ihrer soliden Defensive (2,86 Gegentore/Spiel, 12.; 82,2 Prozent Penalty Killing, 8.), die vom starken Goaltending um Stammtorwart Juuse Saros getragen wurde. Der 27-jährige Finne hielt in 62 Starts 32 Siege fest und hatte dabei einen Gegentorschnitt von 2,69, eine Fangquote von 91,9 Prozent und zwei Shutouts. Auf Ersatzmann Kevin Lankinen war ebenso Verlass, wenn er gebraucht wurde (17 Starts, neun Siege, 2,67 Gegentore/Spiel, 91,8 Prozent Fangquote).
Die Mischung aus einer starken Defensive und einer schwachen Offensive trug dazu bei, dass Nashville nur selten von einem Rückstand zurückkam: Kassierten die Predators zuerst ein Gegentor, konnten sie lediglich 28,6 Prozent der Spiele gewinnen.
Josi als Dreh- und Angelpunkt - Niederreiter wurde getradet
Die ultimative Triebfeder in Nashville war Mannschaftsführer Josi. Der 32-Jährige aus Bern war nicht nur Top-Scorer (59 Punkte), sondern auch Top-Vorbereiter (41 Assists), er erzielte die meisten Powerplay-Tore (8) und -Punkte (24), Overtime- (1 wie fünf Mitspieler) und Sieg-Treffer (5), erhielt mit großem Abstand die meiste Eiszeit (im Schnitt 25:10 Minuten pro Spiel) und blockte die zweitmeisten Schüsse (146 Blocks). Sein Vertrag bei den Predators läuft fünf weitere Jahre bis 2028. Mit durchschnittlich 9 Millionen US-Dollar Jahresgage ist der 1,87 Meter große Linksschütze angesichts seiner herausragenden Leistungen auf und neben dem Eis ein echtes Schnäppchen.
Mit Josi in die Saison gestartet, aber nicht mehr mit an Bord ist Power Forward Nino Niederreiter. Der 30-Jährige aus Chur wurde vor der Trade Deadline gegen ein Zweitrunden-Draftpick im Jahr 2024 zu den Winnipeg Jets transferiert. Bis zu seinem Wechsel hatte der Flügelstürmer einen Schnitt von 0,5 Scorerpunkten pro Partie: In 56 Spielen für Nashville sammelte der 1,88 Meter große Rechtschütze 28 Scorerpunkte (18-10-28) und wäre damit noch immer der drittbeste Torjäger bei den Predators.

NSH@ARI: Josi trifft zwei Mal und bereitet Überzahlto

Neue Talente-Welle: NHL Draft 2023 wird wichtig
Für die Zukunft stellten die Predators bereits einige Weichen: So wurde der eher defensiver ausgerichtete Verteidiger Mattias Ekholm gegen den deutlich offensiveren Tyson Barrie ausgetauscht. In seinen ersten 22 Spielen für Nashville verbuchte Barrie bereits elf Punkte (3-8-11).
Mit den Stürmern Juuso Parssinen (22 Jahre alt, 43 Spiele, 5-18-23), Luke Evangelista (21, 22 Spiele, 6-7-13) und Egor Afanasyev (22, 17 Spiele, 1-0-1) sowie den Verteidigern Spencer Stastney (23, sechs Spiele, 0-2-2) und Jake Livingstone (23, drei Spiele, 0-1-1) setzten die Predators in dieser Saison fünf Rookies ein. Als ein solcher zählt Philip Tomasino (21) zwar nicht mehr, er steht für die neue Saison aber auf dem Radar, nachdem er sowohl in der NHL (29 Spiele, 5-13-18) als auch beim AHL-Farmteam Milwaukee Admirals (38 Spiele, 12-20-32) fleißig gepunktet hat.
Vielversprechende Talente für die Zukunft sind die Verteidiger Luke Prokop (20, Draft 2020, 3. Runde, 73. Stelle), Anton Olsson (20, Draft 2021, 3. Runde, 72. Stelle) und Kasper Kulonummi (19, Draft 2022, 3. Runde, 84. Stelle) sowie die Stürmer Fedor Svechkov (20, Draft 2021, 1. Runde, 19. Stelle), Zachary L'Heureux (19, Draft 2021, 1. Runde, 27. Stelle), Joakim Kemel (18, Draft 2022, 1. Runde, 17. Stelle) und Adam Ingram (19, Draft 2022, 3. Runde, 82. Stelle).
Zudem hält Nashville für den kommenden Draft 2023 zwei Erstrunden-, zwei Zweitrunden-, drei Drittrunden- und drei Viertrunden-Picks. Die Predators können dem Kader mit zehn Draftpicks aus den ersten vier Runden also weitere talentierte Nachwuchskräfte hinzufügen.