Die Stanley Cup Playoffs 2023 beginnen am 17. April

Jetzt wird es ernst, die Stanley Cup Playoffs 2023 stehen vor der Tür. Am Montag, den 17. April starten acht der 16 Teams ihre Serie der ersten Runde, die übrigen Mannschaften folgen am Dienstag. Im Kampf um den heiligen Gral des Eishockeys steht geballte Starpower auf dem Eis, Rivalitäten und Derbys werden ausgefochten und liefern so jede Menge Stoff für beste Unterhaltung. Hier sind einige interessante Punkte, auf die man sich freuen darf.

Schaffen Draisaitl und McDavid den großen Wurf?

Alle 52 Tore von Leon Draisaitl in dieser Saison

Connor McDavid gilt als bester Spieler der Welt und einer der besten aller Zeiten. Bei den Edmonton Oilers steht mit dem Kölner Leon Draisaitl ein weiterer absoluter Elitestürmer an seiner Seite. Trotz der Qualität dieser beiden Ausnahmetalente gewannen die Oilers den Stanley Cup zuletzt 1990. Das soll sich dieses Jahr ändern.
In dieser Saison übertrafen McDavid und Draisaitl die ohnehin hohen Erwartungen noch bei weitem. McDavid war mit 153 Punkten (64 Tore, 89 Assists) der beste Scorer, Torschütze und Vorbereiter der regulären Saison. Draisaitl folgte auf dem zweiten Platz der Scorerliste mit 128 Punkten (52 Tore, 76 Assists).

EDM@SJS: McDavid schließt zum 150. Punkt ab

In den letztjährigen Playoffs erzielten sie gemeinsam 65 Punkte (17 Tore, 48 Assists). Behalten sie ihre Form aus der regulären Saison bei und führen Edmonton ins Finale, könnten sie beide die Marke von 40 Punkten knacken. In der kompletten NHL-Geschichte erzielten nur einmal zwei Teamkollegen gemeinsam 80 Punkte in einem Playoff-Jahr. Wayne Gretzky (47) und Paul Coffey (37) brachten es 1985 für die Oilers auf 84 Zähler. Gretzky und Mario Lemieux sind die einzigen beiden Spieler, die jemals 40 Punkte in einem Playoff-Jahr erzielten.
Derby-Drama für Schweizer Spieler in der Hudson River Rivalry
In der Metropolitan Division wartet in der ersten Runde ein Duell, das hohen Unterhaltungswert verspricht. Es kommt zum Derby zwischen den New York Rangers und den New Jersey Devils. Die Devils haben als zweitbestes Team der Division Heimrecht. Die beiden Teams trafen zuletzt vor elf Jahren in den Playoffs aufeinander.

NJD@WPG: Hischier nutzt Powerplay der Devils

Die Devils starten mit drei Schweizern im Kader: Verteidiger Jonas Siegenthaler und die Stürmer Timo Meier und Nico Hischier. Hischier und Meier könnten in der Offensive entscheidende Rollen spielen, Siegenthaler stellte persönliche Rekorde an Punkten (21), Toren (7) und Assists (14) auf und hatte die viertbeste Plus-Minus-Bilanz (+27) der Devils. Kapitän Hischier war mit 80 Punkten der zweitbeste Scorer der Devils hinter Jack Hughes (99), Meiers 40 Tore (31 für SJS) wurden ebenfalls nur von Hughes (43) überboten. Wer auch immer die erste Runde gewinnt, könnte danach sofort in das nächste Derby gehen, sollten die New York Islanders die Carolina Hurricanes besiegen.
Colorado Avalanche haben die Titelverteidigung im Visier
Vergangene Saison krönten die Colorado Avalanche ihren langen Weg mit dem Meistertitel. Angeführt von ihren Starspielern Nathan MacKinnon, Cale Makar, Gabriel Landeskog und Mikko Rantanen schlugen sie im Finale die Tampa Bay Lightning in sechs Spielen.

COL@NSH: MacKinnon erzielt 3 Tore

Daher ist es kein Wunder, dass sie auch dieses Jahr wieder zum engeren Favoritenkreis gehören. In der regulären Saison hatten sie mit einer Menge Verletzungspech zu kämpfen. Landeskog verpasste nach einer Knieoperation die gesamte Saison, MacKinnon fiel elf Spiele aus, Makar 22 Spiele. Trotzdem standen sie am Ende auf Platz eins der Central Division und Platz drei der Western Conference. Landeskog wird auch in den Playoffs nicht einsatzfähig sein, doch es bleibt genug Qualität im Kader, um sich Hoffnungen auf die Titelverteidigung zu machen.
Setzen die Boston Bruins ihre Dominanz fort?
Die Boston Bruins waren das unbestrittene Spitzenteam der Saison. Sie gewannen die Presidents' Trophy als punktbestes Team mit 135 Punkten (65-12-5), 22 Zähler vor den zweitplatzierten Carolina Hurricanes. Außerdem hatten sie hinter den Oilers die zweitbeste Offensive (3,67 Tore pro Spiel), die beste Defensive (2,12 Gegentore pro Spiel) und die beste Unterzahl (87,3 Prozent) der NHL.

BOS@PHI: Pastrnak komplettiert Hattrick mit dem 60.

Das ist aber keine Garantie für erfolgreiche Playoffs. Der Presidents' Trophy wird sogar ein Fluch nachgesagt. Sie wurde seit 1986 36 Mal verliehen, nur acht Mal holten die Gewinner auch den Cup. Fast genauso oft, sieben Mal, schied das punktbeste Team in der ersten Runde aus.
Tampa Bay Lightning hoffen auf nächsten Titel
Die Tampa Bay Lightning verloren vergangene Saison das Stanley Cup Finale gegen die Avalanche und verpassten damit den Titel-Hattrick. 2021 gewannen sie in fünf Spielen gegen die Montreal Canadiens, 2020 schlugen sie die Stars in sechs Spielen.

DET@TBL: Point schießt im PP sein 50. Saisontor

Die reguläre Saison beendeten sie mit 98 Punkten (46-30-6) auf dem dritten Platz der Atlantic Division. Die Ausbeute von 59,8 Prozent der möglichen Punkte war ihre drittschlechteste Bilanz der vergangenen zehn Jahre. Die Playoff-Erfahrung der drei vorherigen Jahre könnte jedoch ein wichtiger Faktor werden und Tampa zu einem harten Gegner machen.
Der Fluch der Maple Leafs
Die Gegner der Lightning sind auf dem Papier in deutlich besserer Form. Sie treffen auf die Toronto Maple Leafs, die 13 Punkte mehr holten, nur vier Tore weniger schossen, dafür aber 32 weniger kassierten. Außerdem stellt Toronto mit 26 Prozent Erfolgsquote das zweitbeste Powerplay der Liga.

MTL@TOR: Matthews netzt aus dem Bullykreis ein

Doch die Maple Leafs haben ein angespanntes Verhältnis zu den Playoffs. Torontos Playoff-Fluch ist unter NHL-Fans weithin bekannt. Sie gewannen den Stanley Cup zuletzt 1967, doch noch viel schmerzhafter ist, dass sie seit 2004 keine einzige Playoff-Serie mehr gewinnen konnten. Bereits ein Sieg in der ersten Runde würde den Fluch brechen und die Maple Leafs aufatmen lassen.