In letzter Zeit mehrten sich die Stimmen im Umfeld des Klubs, dass die Tage des Tschechen in Calgary in Kürze endgültig gezählt sein könnten. Der 13-fache NHL All Star und fünffache Torschützenkönig der Liga kämpft nicht nur mit seiner Gesundung, sondern auch um seine sportliche Zukunft. Ein Ende im Verletztenstand wäre für einen der größten Stürmer, den diese Liga jemals gesehen hat, selbstverständlich unwürdig.
Seit Jahren schon einer der populärsten Spieler im Welteishockey, wäre eine Rückkehr nach Europa, wo Jagr zwischen 2008-11 zuletzt für Omsk in der KHL aktiv war, durchaus denkbar.
Das Kapitel Calgary droht für den Routinier, so oder so, ein unerfreuliches Ende zu nehmen. Dabei wurden bereits im Moment der Vertragsunterzeichnung bei den Flames kritische Fragen gestellt. Passt er als Spielertyp zum Franchise aus Alberta? Ist er noch fit genug?
Die Flames-Verantwortlichen erhofften sich, dass Jagr den jungen Spielern im Team den entscheidenden Schub verleihen würde. Nicht selten war in der Vergangenheit die Verpflichtung eines erfahrenen Stars jener Schritt gewesen, der ein junges Team entscheidend weiterbrachte und einen ernsthaften Titelkandidaten formte.
Natürlich hatten die Entscheider auch die ungebrochene Popularität des Spielers im Hinterkopf, der der Mannschaft nicht nur zu mehr Ausstrahlung verhelfen, sondern massiv dazu beitragen sollte, dass mehr Merchandise-Artikel des Klubs verkauft werden.
Das Problem in Calgary war jedoch, dass sie Jagr nie die Eiszeit boten, die dieser benötigt, um wirklich effektiv zu sein. Einerseits lag das an seinen Verletzungen, die ihn nach seiner Ankunft in Alberta immer wieder ausbremsten, andererseits daran, dass das Team aktuell ohne Jagr durchaus sehr gut zurechtkommt, wie die laufende Erfolgsserie zeigt, an welcher der 45-Jährige schon länger keinen aktiven Beitrag leistet.
Der 4:1-Erfolg der Flames am Sonntag gegen die Carolina Hurricanes beim Auswärtsspiel in Raleigh war bereits der siebte Sieg des Teams hintereinander. Es läuft also prächtig. Wer wartet da aktuell schon noch sehnsüchtig auf einen Jagr, der vielleicht abermals ausfällt?
Sam Bennett, Matthew Tkachuk, Mark Jankowski oder Garnet Hathaway sind Hoffnungsträger. Auf diesen Spieler liegen in erster Linie die Augen der Fans. Eine große Zukunft bei dem Franchise wird ihnen bescheinigt. Jagr sollte ihnen bei der Entwicklung zu Top-Spielern behilflich sein. Doch dazu war er schlicht nicht in der Lage, wie es sich die Teamverantwortlichen zum Saisonstart erhofft hatten.