Vor dem Start der NHL Preseason 2024/25 am 21. September bietet NHL.com/de einen detaillierten Einblick in jedes Team.
In dieser Ausgabe: Toronto Maple Leafs
Natürlich herrschte in der größten Stadt Kanadas erneut durchdringender Frust, als die Toronto Maple Leafs in den Stanley Cup Playoffs 2024 in der ersten Runde in den Sommerurlaub geschickt wurden (3-4 gegen die Boston Bruins). Wieder einmal war der Funke nach einer vielversprechenden regulären Saison mit 102 Punkten (46-26-10) nicht auf die Playoffs übergesprungen. In den letzten 20 Jahren gewannen die Maple Leafs nur eine einzige Serie. Toronto haftet noch immer der Ruf der Playoff-Versager an - und das trotz einer Armada an Top-Spielern wie Auston Matthews, Mitch Marner, William Nylander, John Tavares oder Morgan Rielly.
„Wir haben richtig gute Spieler, aber es hat nicht funktioniert“, sagte Brad Treliving, der General Manager der Maple Leafs. „Wir müssen analysieren, warum es nicht geklappt hat. Wir müssen herausfinden, wir jedes Jahr aufs Neue mit diesem Ergebnis dastehen.“
Während sich der bittere Geschmack des Scheiterns wie kalte Klauen in die euphorischen Seelen der Hockey-Fans bohrte, wurde wild spekuliert, an welchen Rädchen Treliving in der Offseason drehen würde. Der GM ließ den bereits namentlich erwähnten Kern der Mannschaft unangetastet und setzte den Rotstift stattdessen beim Trainer und in der Verteidigung an.
Die Folge: Sheldon Keefe (jetzt New Jersey Devils) musste gehen, dafür wurde Craig Berube als neuer Headcoach angestellt. Im Jahr 2019 hatte Berube für eine Riesenüberraschung gesorgt, als er mit den St. Louis Blues den Stanley Cup gewann. Nun soll der 58-Jährige in Toronto eine neue Identität kreieren, um das Image des Playoff-Versagers endlich loszuwerden.
In der Abwehr wurde hingegen das Personalkarussell angeworfen: Ilya Lyubushkin (Dallas Stars), Joel Edmundson (Los Angeles Kings), T.J. Brodie (Chicago Blackhawks) und Maxime Lajoie (Seattle Kraken) gingen. Chris Tanev, Jani Hakanpaa (beide Dallas Stars), Dakota Mermis (Minnesota Wild), Philippe Myers (Tampa Bay Lightning) und der frisch gebackene Stanley Cup Champion Oliver Ekman-Larsson (Florida Panthers) kamen.
Der große Hoffnungsträger ist Tanev: Der 34-Jährige bringt nicht nur eine Menge Erfahrung (14 NHL-Saisons, sechs Playoff-Runs), sondern auch Lokalkolorit (in East York im Nordwesten von Toronto geboren) mit und soll als rechtsschießender, physisch-starker (1,88 Meter, 89 Kilogramm) Shutdown-Verteidiger und Schussblocker das perfekte Gegenstück zum offensiv-orientierten Rielly sein. „Ich weiß genau, was dieser Klub der Stadt bedeutet“, so Tanev. „Es ist schön, nach Hause zu kommen. Ich freue mich darauf.“