james hagens

NHL.com/de wirft in der Rubrik Draft Watch jeden zweiten Dienstag einen Blick auf Themen rund um den NHL Draft 2025. In dieser Ausgabe: Der erste Überblick.

Nachdem Connor Bedard und Macklin Celebrini in den vergangenen beiden Jahren die klare Nummer eins ihrer Jahrgänge waren, könnte es beim NHL Draft 2025 wieder spannend werden. Einige Spieler haben das Potenzial, den Spitzenkandidaten James Hagens herauszufordern. Aus Deutschland und der Schweiz wird wohl kaum ein Spieler in der ersten Runde gewählt. Vor allem Deutschland kann aber auf einen deutlich besseren Draft als 2024 hoffen.

Der Kampf um die Spitze

Center James Hagens ist der Favorit für den ersten Pick. Mit 1,79 Meter und 80 Kilogramm ist er kein Riese und fällt in die Kategorie der kleinen, schnellen und technisch versierten Scorer. Hagens spielt für das US National Team Development Program und erzielte vergangene Saison für die U18 102 Punkte (39 Tore, 63 Assists) in 58 Spielen. Bei der U18-WM lieferte er 22 Punkte (9 Tore, 13 Assists) in sieben Partien und führte die USA als Topscorer des Turniers zu Silber. Diese Saison spielt er in der Universitätsliga NCAA für das Boston College. In seinen ersten zwei Spielen gelangen ihm zwei Assists.

James hagens

Zu Hagens Verfolgern zählen die Stürmer Porter Martone und Anton Frondell sowie Verteidiger Matthew Schaefer.

Außenstürmer Martone ist schon alleine aufgrund seiner Größe (1,91 Meter, 89 Kilogramm) ein verlockender Kandidat. Er scheut sich nicht, seinen Körper einzusetzen und ist gleichzeitig ein guter Skater mit einem starken Schuss. Er befindet sich bereits in seiner dritten Saison in der Ontario Hockey League. Er verbesserte sich von 22 Punkten (13 Tore, 9 Assists) in 32 Spielen in seiner ersten Saison auf 71 Punkte (33 Tore, 38 Assists) in 60 Spielen in seiner zweiten Spielzeit. Aktuell legt er als Kapitän der Brampton Steelheads mit 16 Zählern (7 Tore, 9 Assists) in sieben Spielen ein beeindruckendes Tempo vor und ist der Topscorer der OHL.

An der Spitze der Verteidiger steht Schaefer. Er erzielte vergangene Saison in seiner ersten Saison in der OHL 17 Punkte (3 Tore, 14 Assists) in 56 Spielen. Diese Saison kam er noch nicht zum Einsatz, da er am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt ist. Er vereint jedoch alle Qualitäten, die man bei einem Verteidiger sucht. Schaefer ist groß (1,88 Meter, 83 Kilogramm) und ein überragender Skater. Er hat ein gutes Auge dafür, wo er gebraucht wird, ist zuverlässig und übernimmt Verantwortung.

Frondell spielt in seiner schwedischen Heimat für Djurgårdens. Der Center hatte aufgrund einer Knieverletzung keinen leichten Start in die Saison. Mittlerweile bestritt er aber ein Spiel für Djurgårdens U20, in dem er ein Tor und einen Assist verbuchte, sowie zwei Partien für die Profimannschaft in der zweitklassigen HockeyAllsvenskan. Frondell ist ein intelligenter und fähiger Zwei-Wege-Stürmer, der in der Offensive als Spielmacher oder Vollstrecker agieren kann.

Das Verfolgerfeld

Die vier Spitzenkandidaten sind nicht die einzigen Talente, die Aufmerksamkeit verdienen. Der beste Torhüter des Jahrgangs ist der Kanadier Joshua Ravensbergen von den Prince George Cougars in der Western Hockey League. Er hat gute Chancen auf einen Pick in der ersten Runde. In der WHL glänzte er vergangene Saison als Rookie mit einer Bilanz von 26-4-1 und sechs Shutouts.

Joshua Ravensbergen

Ein weiterer starker Verteidiger ist Logan Hensler. Der Zwei-Wege-Verteidiger wechselte im Sommer vom USNTDP an die University of Wisconsin, wo er in den ersten beiden Saisonspielen einen Assist holte.

Im Angriff jagen Michael Misa, Roger McQueen und Ivan Ryabkin die Spitzengruppe. McQueen (1,95 Meter, 86 Kilogramm) ist ein Power Forward mit Torinstinkt. In den ersten acht Spielen der WHL-Saison steuerte er für die Brandon Wheat Kings elf Punkte (8 Tore, 3 Assists) bei.

Misa ist ein schneller und technisch starker Scorer. Er kommt in der OHL für Saginaw Spirit schon auf 14 Zähler (11 Tore, 3 Assists).

Ryabkin ist ein intelligenter Spielmacher mit außergewöhnlicher Übersicht. In der russischen Nachwuchsliga MHL sammelte er für Dynamo Moskau in neun Spielen acht Assists und verdiente sich seine ersten beiden Einsätze in der KHL.

Deutschland und die Schweiz

Nach der Nullrunde ohne einen einzigen Spieler beim NHL Draft 2024 dürfte für das deutsche Eishockey 2025 wieder mehr drin sein. Eine größere Gruppe deutscher Spieler kommt für den Draft in Frage, angeführt von Stürmer David Lewandowski und Verteidiger Carlos Händel.

Lewandowski, Sohn des langjährigen DEL- und Nationalspielers Eduard Lewandowski, ist ein körperlich und technisch starker Spielmacher. Er begann die Saison mit sieben DEL-Spielen für die Düsseldorfer EG, wechselte mittlerweile aber zu den Saskatoon Blades in die Western Hockey League.

Händel war noch vor zwei Jahren im Mannheimer Nachwuchs aktiv, ehe er nach Schweden ging. Vergangene Saison verbuchte er für die U18 der Malmö Redhawks 23 Punkte (6 Tore, 17 Assists) in 28 Spielen. Er spielt inzwischen in der Quebec Major Junior Hockey League für die Halifax Mooseheads und brachte es in den ersten neun Saisonspielen auf fünf Assists.

Neben den beiden Top-Talenten dürften mindestens drei weitere Stürmer für die Scouts einen Blick wert sein. In Mannheim erzielte der in Estland geborene Dustin Willhöft in 13 DNL-Spielen bereits 31 Punkte (9 Tore, 22 Assists). An seiner Seite stehen bei den Jungadlern die Zwillinge Rihards und Gustavs Griva. Gustavs sammelte 30 Punkte (7 Tore, 23 Assists), Rihards ist mit 33 Zählern (13 Tore, 20 Assists) der Topscorer der DNL.

In der Schweiz ruhen die Hoffnungen vor allem auf Center Florian Schenk. Mit 1,91 Meter und 90 Kilogramm ist er ein auffälliger Spieler, der als Spielmacher in der Offensive für Gefahr sorgen kann. Nach Jahren im Nachwuchsbereich des SC Bern zog es ihn diesen Sommer nach Kanada in die QMJHL. Für die Saint John Sea Dogs erzielte er bislang in neun Spielen einen Assist.

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