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Vom 1. August an nimmt NHL.com/de in der Serie 32 in 32 täglich ein Team der Liga mit Blick auf die Saison 2024/25 unter die Lupe. Die zweiteilige Bestandsaufnahme besteht aus einer Analyse und einem Beitrag mit drei zentralen Fragen, mit denen sich die Mannschaften auseinandersetzen müssen.

In dieser Ausgabe: Drei Fragen bei den Tampa Bay Lightning

1. Wie verkraftet das Team den Weggang von Stamkos?

Mit Steven Stamkos hat nicht irgendein Spieler die Lightning verlassen, sondern der Kapitän und der erfolgreichste Stürmer der Klub-Geschichte. Es muss sich daher zeigen, wie die Mannschaft den Weggang der Ikone verkraftet. Trotz seines fortgeschrittenen Alters von 34 Jahren ließ das Scoring von Stamkos in keinster Weise nach. In der Saison 2023/24 gelangen ihm 81 Punkte (40 Tore, 41 Assists) aus 79 Einsätzen. Damit rangierte er teamintern an dritter Stelle hinter Nikita Kucherov (144 Punkte) und Brayden Point (90). Insgesamt sind für ihn nach 16 Jahren in Tampa 555 Tore und 1137 Punkte in 1082 Spiele verzeichnet.

Vor allem aus dem Powerplay der Lightning ist Stamkos nur schwer wegzudenken. 19 der 71 Treffer bei numerischer Überzahl gingen in der abgelaufenen Spielzeit auf sein Konto. Damit hatte er entscheidenden Anteil daran, dass Tampa mit einer Erfolgsquote von 28,6 Prozent das beste Powerplay der Liga stellte.

Als Ersatz für Stamkos holten die Klubverantwortlichen Jake Guentzel, der zuletzt bei den Carolina Hurricanes auf dem Eis stand. Dort und bei den Pittsburgh Penguins brachte er es in den vergangenen drei Jahren durchschnittlich auf 35,3 Tore. Von ihm erwartet man neben dem Scoring, dass er den Puck stärker in der offensiven Zone hält als Stamkos und mehr gefährliche Aktionen heraufbeschwört, nicht zuletzt im Spiel 5-gegen-5.

NYR@CAR R2, Sp3: Guentzel fälscht einen Schuss zum ersten Tor ab

2. Vollzieht Moser den nächsten Schritt in seiner Karriere?

Bei den Lightning besteht für den Schweizer Verteidiger J.J. Moser die große Chance, den nächsten Karriereschritt in der NHL zu vollziehen. Mit Tampa Bay hat er die realistische Möglichkeit, im nächsten Frühjahr erstmals an den Stanley Cup Playoffs teilzunehmen. Bei seinem vormaligen Arbeitgeber, den Arizona Coyotes, konnte er davon nicht einmal träumen.

Der gebürtige Bieler machte eine erstaunliche Entwicklung durch. Nach seiner NHL-Premiere am 15. Dezember 2021 hatte das Zweitrunden-Draftpick (Nr. 60) sofort einen Stammplatz bei den Coyotes inne. Seitdem sind für ihn 205 Einsätze und 72 Punkte (16 Tore, 56 Assists) in der Beletage des nordamerikanischen Eishockeys registriert.

Moser kam im Sommer bei einem Trade mit Coyotes-Nachfolgeteam Utah Hockey Club im Tausch für Mikhail Sergachev nach Tampa. Sein Hauptaugenmerk bei den Lightning soll in erster Linie auf der Absicherung nach hinten liegen. Er dürfte im zweiten Defensivpaar zusammen mit Erik Cernak zum Einsatz kommen.

Mosers schönste Tore der Saison 2023/24

3. Bekommt die Abwehr ihre Probleme in den Griff?

Die Defensive stellte 2023/24 die Problemzone der Lightning dar. Das zeigte sich besonders in den Playoffs, als es in den fünf Duellen mit den Florida Panthers gleich 20-mal im Kasten von Andrei Vasilevskiy einschlug. Die Abwehrprobleme zogen sich wie ein roter Faden durch die zurückliegende Spielzeit. Der Gegentorschnitt von 3,26 in den 82 Partien der regulären Saison bedeutete ligaweit nur den 22. Rang. Die 190 Gegentreffer im Spiel 5-gegen-5 reichten sogar lediglich für Position 28. In beiden Kategorien waren die Lightning die schwächste aller für die Postseason qualifizierten Mannschaften.

Wenn Tampa Bay bei der Titelvergabe im kommenden Frühjahr ein ernstes Wort mitreden möchte, muss das Team die Abwehrprobleme schleunigst lösen. Große Hoffnungen ruhen dabei auf Rückkehrer Ryan McDonagh und Moser.

FLA-TBL R1, GM2: Vasilevskiy zeigt einen wichtigen Save beim Alleingang von Ekblad

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