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Die Edmonton Oilers haben Spiel 1 des Stanley Cup Finals 2024 am Samstagabend in der Amerant Arena in Sunrise zwar mit 0:3 gegen die Florida Panthers verloren, doch eigentlich können sich die Kanadier nicht viel vorwerfen: Die Oilers widerstanden dem aggressiven Forechecking der Panthers, entfachten Dauerdruck in der Offensive und gaben zahlreiche Torschüsse ab. Am Ende aber biss sich Edmonton an Floridas Torwart Sergei Bobrovsky die Zähne aus.

McDavid beschwört die Eishockey-Götter

Mit 32:18 Torschüssen waren die Oilers zweifelsohne das dominante Team in Spiel 1. Insbesondere im ersten (12:4 Schüsse) und zweiten Drittel (13:8 Schüsse) machte Edmonton Dauerdruck, schnürte den Gegner über weite Phasen des Spiels in deren Zone fest und kam zu zahlreichen hochkarätigen Torchancen. Das Panthers-Tor aber schien an diesem Abend wie vernagelt. Das lag einerseits am herausragenden Torwart Sergei Bobrovsky, andererseits an dessen Vorderleuten, die sich mit 63 Checks und 21 Blocks in alles warfen, was gefährlich wurde. Und auch ein Stück weit an Pech: Gleich zweimal „blockte“ ein eigener Spieler für den bereits geschlagenen Bobrovsky.

„Vielleicht waren es die Hockey-Götter, die uns für das Spiel 6 (im Western Conference Finale gegen die Dallas Stars) bestraft haben, als wir den Sieg vielleicht nicht verdient gehabt hätten“, philosophierte Oilers-Superstar Connor McDavid. „Heute Abend hätten wir wohl mindestens ein oder zwei Tore verdient gehabt, aber wir haben keinen Weg gefunden, sie zu erzielen. Ich weiß, dass diese Gruppe dranbleibt und sich wieder fängt. Das ist es, worauf wir sehr stolz sind. Wir werden uns auf ein großes Spiel am Montag vorbereiten."

In den Hockey-Olymp stieg zweifelsohne Bobrovsky auf, der sich seinen Shutout mit 32 Saves verdiente. „Er hat spektakuläre Paraden gezeigt. Ich kann da nicht viel machen, außer zu sagen, dass er tolle Saves gebracht hat“, musste Edmontons Torwart Stuart Skinner anerkennen. „‚Bob‘ war überragend für sie gehalten. Für uns wollte der Puck aber einfach nicht reingehen.“

„Wir hatten gute Chancen, haben insgesamt gut gespielt, aber da drüber steht ein guter Torwart im Kasten“, sagte Power Forward Zach Hyman „Er hat tolle Saves gezeigt. Es ist nicht so, als ob wir oft vorbeigeschossen hätten. Er hat auch Paraden gezeigt, als das Tor weit geöffnet war.“

Kein Glück auch im sonst so zuverlässigen Powerplay

Selbst im eigentlich brandgefährlichen und zuverlässigen Powerplay wollte Edmonton an diesem Tag kein Tor gelingen (0/3). „Wir hatten auch Chancen im Powerplay“, so Hyman, der auf einen Ketchup-Effekt hofft: „Wenn mal einer reinrutscht, dann hoffentlich auch gleich mehrere. Hockey ist manchmal verrückt. Der Schlüssel ist, sich nicht frustrieren zu lassen. Deshalb geht eine Serie über bis zu sieben Spiele, damit sich solche Dinge ausgleichen. Wir müssen einfach dranbleiben. Wenn wir so weiterspielen, habe ich viel Vertrauen, dass das gut für uns ausgeht.“

Für die Oilers sprach außerdem, dass sie gegen die physisch-starken Panthers mithalten und sich auch immer wieder aus dessen aggressivem Forechecking befreien konnten.

„Es war auf beiden Seiten physisch. Wenn wir zu unserem schnellen Spiel finden, dann haben wir gegen jedes Team einen Vorteil. Daran müssen wir in Spiel 2 anknüpfen“, sagt Verteidiger Darnell Nurse. „Wir müssen weiter Chancen kreieren und einen Weg finden, durchzukommen. Wir haben viele gute Dinge gezeigt, die uns gefallen haben. Es gab aber auch ein paar Dinge, die uns nicht gefallen haben. Wir werden uns jetzt sammeln und auf Spiel 2 vorbereiten.“

EDM@FLA SCF, Sp1: Bobrovsky macht den Oilers in Spiel 1 die Tür vor der Nase zu

Eine Niederlage, die viel Hoffnung macht

So bitter es klingt, aber für Edmonton ist dieses bittere 0:3 eine Niederlage, die Hoffnung macht.

„Es war ein enges Spiel, auch wenn uns das Ergebnis natürlich nicht gefällt“, brachte es Hyman auf den Punkt. „Wir sind gut rausgekommen und haben das Tempo diktiert. Wenn wir so weiterspielen, wird alles gut werden. Sie haben gute Spieler, sind schnell, forechecken gut, gehen gut mit dem Puck um. Wir hatten trotzdem unsere Möglichkeiten, müssen diese aber auch nutzen.“

Auch Skinner hob das Positive hervor: „Wir haben über die vollen 60 Minuten gut gespielt, die ganze Zeit Druck gemacht und unser Spiel über die volle Distanz durchgebracht. Das gibt uns Selbstvertrauen, auch wenn die Niederlage bitter war.“

Spiel 2 ist am Montag (8 p.m. EDT; Dienstag, 2 Uhr MESZ; live auf Sky Sport, MySports, NHL.tv) erneut in der Amerant Arena in Sunrise/Florida.

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